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Full text: 46, 1928/1929

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, — 46. Bd. Heft 1. 
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Periodizität auch in der Umgebung des Äquators, durchschnittlich über 20%, z. T. über 25% 
<Karte 7). Nur in Britisch-Ostafrika greift das mäßig periodische Gebiet ein gut Stück nach Osten vor, 
so daß der Gegensatz zum Küstengebiet auf kurze Entfernung groß ist. Hier steigt die ßegendauer 
rasch und ohne Unterbrechung nach dem Innern zu, während im Süden Abnahme erfolgt und erst am 
zentralafrikanischen Graben die Verlängerung einsetzt: 
Der 
Norden. 
Der 
Süden. 
Kismayu 
3 Regenmonate. 
Tanga 
11 Regenmonate. 
Ft. Smith 
9 
Kondoa 
5 
Mumia 10— 
-11 
Tabora 
6 
Entebbe 
12 
Udjidji 
7 
Albertville 
/11- 1 > i r 
7-8 
Den größten Raumanteil nimmt das Gebiet mit 5—6 Monaten Regendauer 
in Anspruch, was landschaftlich im Vorherrschen der Steppe zum Ausdruck 
kommt. Unterschiede werden dadurch bewirkt, daß die Verteilung der Regenmonate verschieden ist. 
Von der Küste zieht die Grenze zwischen einfacher und doppelter Regenzeit durchs 
Binnenland zum Kongobecken, den Norden diesem, den Süden jenem Regengang zuweisend. Die Achse 
der Grenzzone zielt von Lindi und Mikindani auf das Nordufer des Tanganjikasees, wo in Usumbura 
leichte Abschwächung des Regens im Januar/Februar die Grenzlage erweist. Da weiterhin Albertville 
am Ausfluß des Lukuga Doppelperiode, dagegen Udiidji am Ostufer einfache Regenzeit hat, muß die 
Grenze bei Usumbura scharf nach S umbiegen und dem Westrand des Grabens folgen. Ihr weiterer 
Verlauf ist bereits festgestellt (Seite 20 L). 
Der Tanganjikasee gehört zum ein periodischen Gebiet. Er ist so lang, daß sich die Dauer 
der Trockenheit am Nord- und Südende um 2 Monate unterscheidet (Usumbura Juni bis September, Ft. 
Johnston Mai bis Oktober). Als typische Beispiele für den gleichmäßigen Regengang des südlichen 
Binnenlandes können die Kurven von Liwale und Tabora gelten (Tafel 5). Die Jahreszeiten sind an 
nähernd gleich lang, und die Kurven steigen regelmäßig auf und ab. Im Mai beginnt, im Oktober endet 
in der Regel die Trockenzeit. Juni und August sind regenlos. In Tabora und Liwale fallen im Halb 
jahr Nov.-Apr. 96% der Jahresmenge.*) 
Die doppelte Regenzeit im Norden ist verschiedener Art. Wichtig ist die Unter 
scheidung zwischen Gebieten mit 2 absolut trocknen Jahreszeiten und sol 
chen, in denen die eine Trockenzeit nur relativ ist. Der zweite Typ nimmt in Afrika 
den allergrößten Raum der Doppelperiode ein (Karte 2). Der erste kommt nur an 3 Stellen vor: 1. An der 
Gold- und Togoküste, 2. im Küstengebiet von SW-Angola und 3. in Ostafrika. Hier ist er am verbrei 
tetsten. Von der Küste her reicht er bis an den Viktoria-Njassa und die Südostabdachung des Abessini- 
schen Hochlandes. 
Erstaunlich gering ist allenthalben die Zahl der regenreichen Monate, 
besonders im Vergleich'zum äquatorialen Inner- und Westafrika (Karte 6). Ein 
keilförmiges Gebiet mit nur 1—2 regenreichen Monaten dringt von der Küste Britisch-Ostafrikas bis zum 
Tanganjikasee ins Land. Der niedrigen Kurve von Pambani sieht man nicht an, daß der Ort in 300 km 
Entfernung vom Äquator liegt (2° 58' S. Br.). Von hier aus nach N und S wird die Regenergiebigkeit 
zwar größer, überschreitet jedoch nie 5 regenreiche (> 125 mm) Monate. Im Durchschnitt sind 3—4 
Monate regenreich, im einperiodischen Gebiet meist Dezember bis März, im doppelperiodischen März 
• Eine ausgezeichnete Klimabeschreibung bietet Obst [67] Seite 117—123. Hervorzuheben ist, daß Andeutungen 
des doppelperiodisehen Regengangs auch hier Vorkommen. ..Bei keiner Station findet ein ständiges Ansteigen zu 
dein niederschiagreichsten Monat statt. Nach der teilweise bereits schwach im Oktober, spätestens aber überall im 
November einsetzenden sogenannten kleinen Regenzeit lassen die Niederschläge zwischen etwa 3 bis 4% 0 S. Br. ira 
Januar, zwischen etwa 4% 0 bis 6% ° S. Br. im Februar nach, um alsdann bis zum regenreichsten Monat März 
wieder zuzunehmen“ (H ei d ke [07] Seite 93).
	        
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