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Full text: 46, 1928/1929

Ahs dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 46. Bd. Heit 1. 
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Nilflut die höchste Bedeutung. N o r dwärts s eh rümpft die Regenzeit zusammen. Die 
Grenzisombromene des tropischen Regengebiets gegen die Wüste zieht vom Nil nordöstlich und erreicht 
unter ca. 18° N. Br. die Rotemeerküste. Als eine Art klimatischen Vorpostens ist die Regeninsel von 
Suakin und Pt. Sudan nordwärts vorgeschoben. 
Vom Tanasee nach S ändert sich das Bild des jährlichen Regengangs der 
art, daß auf dem südöstlichen Hochland zur Sommerregenzeit eine kleine im 
Frühjahr hinzukommt. Die Maxima sind nur durch eine leichte Einkerbung getrennt, so daß 
auch hier einfache Regenzeit vorliegt, aber mit besonders frühem Beginn (Februar statt Mai). Was 
diese Tatsache einer Verlängerung der Regenzeit nach dem Frühjahr zu bedeutet, 
sieht man an den Jahresreihen von Harrar und Massaua. In Harrar steht das Frühjahrsmaximum dem 
Höhepunkt im Juli/August, von dem es durch den relativ trockenen Juni getrennt ist, kaum noch nach. 
In Massaua endlich, soweit die Trockenheit etwas erkennen läßt, ist 1. das sommerliche Maximum ver 
schwunden, 2. das Frühjahrsmaximum in den Winter verschoben. An der Küste des Roten Meeres 
herrscht mithin einfache Winterregenzeit, und die beobachtete Erscheinung kennzeichnet den Übergang 
von Sommer- zu Winterregen. Doch legt die Tatsache, daß das schmale Winter 
reg e n g e b i et d e r Rotemeerküste zum tropischen S Ommer regengebiet viel 
nähere Lagebeziehungen hat als zu dem durch die Wüste von ihm getrennten 
nordafrikanischen Winter regenge bi et, die Vermutung nahe, daß es gene 
tisch mit diesem letzeren wenig zu tun hat. 
Man wird verwundert sein, wie ich für die Somalihalbinsel trotz dürftigem Material die Kartie 
rung der Isombromenen durchführen konnte (Karte 4 und 6). Meine Darstellung verdanke ich im 
wesentlichen der Hilfe, die mir die Vegetationskarte von Sharitz [12] leistete. Diese veranlaßte mich, 
die 6 niedrigen Isombromenen von Abessinien her in weitem, nach SW offenem Bogen um das Hoch 
land etwa der Küste parallel herumzuführen. Die Abnahme der Monatsdauer der Niederschläge vom 
Innern zur Küste muß zu fast völliger Trockenheit führen, wie die Aufeinanderfolge von Hochgras 
steppe, Wüstengrassteppe und Halbwüste zeigt. Ich vermute auf Grund der Beobachtungen im Mittel 
sudan, daß folgende Beziehungen näherungsweise gelten: 
Halbwüste : 1—2 Regenmonate. 
Wüstengrassteppe : 3—4 Regenmonate. 
Hochgrassteppe : 5—6 Regenmonate. 
Dementsprechend ziehe ich die Isombromenen. Inmitten der Steppengebiete liegen inselförmig die 
Arussi-Berge mit ihren Hoch weiden und mit Waldstreifen am Rand und in den Talungen. Das Gebiet 
mit 1—2 regenreichen Monaten, für das zahlenmäßig die Beobachtungsreihe von Harrar zur Ver 
fügung steht, zeichne ich daher als Regeninsel ein (vgl. die Loeive’sche Karte der Jahresmengen [10]). 
Dagegen zeigt es sich, daß die Isombromene 7/8, die sich auf Grund der zahlreichen Meßergebnisse 
aus den Climatologiml Normals [41] konstruieren läßt, nur das westliche Hochland umschließt und dann, 
südwestwärts zurückbiegend, an die entsprechende Linie in Innerafrika Anschluß findet. 
Die Periodizitätistüberall sehr groß (Karte 7). Addis Abeba empfängt im Som 
merhalbjahr (April-September) 85 % aller Niederschläge, Gondar im Juli und August zusammen 64%. 
In den Küstengebieten steigt die prozentuale Amplitude bis über 30, ja 35 %. 
b. Mittleres Ostafrika. (Britisch- und ehemaliges Deutsch-Ostafrika.) 
1. Das Küstengebiet. (Siehe Tafel 3 Fig. 11.) 
Halbwüste begleitet die Küste bis über den Äquator. Soweit sie reicht, muß es niederschlagsarm 
sein. Erst in Kismayu ist die Regendauer am Wachsen und beträgt etwa ein Vierteljahr (Ende April 
bis Juli). Der Mai ist sogar regenreich (136 mm). Ein zweites Maximum im November ist nur leicht 
angedeutet und praktisch wirkungslos. Von April bis Juli fallen 81% aller Niederschläge, also streng 
periodische Frühjahrsregen.
	        
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