JO Au« item Archiv der -Deutschen Seewarte. — 4«. 1kl. Heil 1.
des Sees die größten Gegensätze aufweisen. Entebbe (Nordwestufer) zählt im Mittel 12 feuchte, z. T.
regenreiche Monate, in Schirati (Südostufer) sind nur 6 feucht, 2 halbtrocken, die übrigen 4 (Juni-Sep
tember) trocken.
Vom Äquator nach Süden nimmt die Regenzeit an Dauer wieder ab. Die süd
sommerliche Trockenzeit wächst von 1 Trockenmonat in Lusambo (4° 58' S. Br.) auf 4 in Albertville
(5° 43' S. Br.), 6 in Lukafu (10° 30' S. Br.) und 8 in Sakania im Südzipfel der Landschaft Katanga
(12° 51' S. Br.). Beachtenswert ist, daß nach Marquardsens Regenkarte von Belgisch-Kongo (M. Sch.
1916 [44]) die Jahresmengen nicht entsprechend abnehmen, in Südkatanga sogar steigen. In der Gegend
von Luluaburg stülpt sich das langberegnete Gebiet, hier gleichsinnig mit den Isohyeten, südwärts aus.
In Luluaburg „kennt man keine Dürre“ (Marquardsen M. Sch. 1916, Seite 37 [44]).
Der Regenäquator wird im Kongogebiet durch folgende Orte gekennzeichnet:
Ort
Trebu
Coquilhatville
Eala
Kwesi
Ft. Portal
Breite
0° 36'S
0° 4’N
0» 5'N
1° 20'N
0° 40'N
April—September
857 mm
860
774
586
774
Oktober—März
852 mm
821
790
539
684
Die Jahreshälften erhalten ungefähr gleich viel Niederschläge. Die Grenzzone hält sich an den astro
nomischen Äquator, biegt aber nach E zu ein wenig nordwärts aus (Kwesi). Am Westrand des Kongo
beckens ist leider nicht beobachtet worden. So kann man mit Marquardsen nur vermuten, daß in der
Gegend des unteren Sanga die Stelle ist, wo der Regenäquator vom astronomischen nach Norden ab
biegt (M. Sch. 1916, Seite 36 [44]). Er zieht südlich an Molundu vorbei und erreicht bei Kribi die Küste
(vgl. Seite 15 und Karte 2).
Die Gleichförmigkeit des Regengangs im Äquatorial gebiet ist für Euro
päer nahezu unerträglich. Nie hat man mit Bestimmtheit eine Woche Trockenheit und Sonnen
schein zu erwarten. Der einzige physiologisch bedeutsame Wechsel im Verlauf des Jahres ist der zwi
schen gewitterreichen und gewitterarmen Monaten.
Das Verbreitungsgebiet des tropischen Regenwalds deckt sich nicht genau mit einer bestimmten
Regendauer, sondern Anderes spielt noch mit, die Dauer regen reicher Jahreszeiten, die Bodenbe
schaffenheit, die Oberflächengestalt. Angenähert läßt sich, wie Tafel 2, Fig. 10 zeigt, die
Urwaldgrenze mit der Isombromene 10/11 in Parallele setzen. Die bedeutendste
Abweichung ist, daß der Wald am Ostrand des Kongobeckens endet, während die Isombromene über
den nördlichen Viktoriasee hinausgreift. Grund bieten wohl die hohen Randgebirge und die Abnahme
des Regen reicht ums nach Osten (Karte 6).
Diese Übereinstimmung zwischen Urwald-Savannengrenze und einer bestimmten Regendauer scheint
mir nicht minder überraschend als die nach der Köppen’schm Einteilung, die Loewe Seite 36 ff. [10]
aufgewiesen hat. Man wird, um den Verhältnissen gerecht zu werden, beides zu verbinden haben.
c. Südliches tropisches Innerafrika (Rhodesia, Ost-Angola, Kalahari).
Die Klimaverhältnisse sind im nördlichen Teil so mangelhaft bekannt, daß leider, namentlich was
die kartographische Festlegung anbelangt, ein Spielraum für Hypothesen offensteht. Von der Grenz
zone zwischen doppelter und einfacher Regenzeit kann man bisher nur wenige Punkte
festlegen. Einen findet man in Katanga nördlich Lukafu (Marquardsen M. Sch. 1916, Seite 35 ff. [44]);
ein zweiter liegt in Westangola unmittelbar südlich des Kunene, wo die Vierteilung in der Kurve von
Omupanda (Heidtke, M. Sch. 1919, Seite 36 ff. [39]) gerade noch angedeutet ist. In Ostangola fehlen
Regenmessungen. So weiß man nur, daß sich die Grenze um mehr als 1000 km nach
SW senken muß. Gewisse Anhaltspunkte bieten die Stationen Lialui und Sefule am oberen Sam
besi. Einen Einschnitt im Sommer gibt es dort nicht. Mithin dürfte auch in der Kalahari