Skip to main content

Full text: 46, 1928/1929

Dr. H, Thorade: Gezeiteuuntersuohungen in der Deutschen Ducht der Nordsee. 
41 
wundenen Lauf haben. Für den 
„Panther“ ebenso sehr wie für den 
Kutter waren die „Ackumer Ehe“ 
und die „Otzunxer Balje“ von Be 
deutung, da sie im Interferenzge 
biete dieser beiden Priele lagen. 
Da die Beobachtungen bei steigen- 
Tide stattfanden, so war für den 
östlich gerichteten Strom besonders 
die Otzumer Balje von Bedeutung, 
die Langeoog und Spiekeroog von 
einander trennt, und die an ihrer 
Mündung in die Nordsee durch eine 
sehr seichte, teilweise über Spring- 
Niedrigwasser aufragende Barre 
begrenzt ist. (S.d.KarteAbb.ll); sie 
zielt inihrer Hauptrichtung gerade 
zu auf die beiden Anker orte hin. 
Die beobachteten Strömungen 
sind in Komponenten zerlegt, und 
es sind in Nr. 24 Taf. 2 die Werte 
in 1 m Tiefe, durch eine Kurve aus 
geglichen, einander gegenüber ge 
stellt, während Nr. 25 die „Pan- 
ther“-Beobachtungen in 5 m Tiefe mit denen des Kutters in 3 m Tiefe vergleicht. Dieser Vergleich gewinnt 
dadurch an Wert, daß auch während dieser Beobachtungen nur leichter ostsüdöstlicher Wind wehte, der 
Stärke 2 kaum erreichte, und daß der regelmäßige Ablauf der Tide deshalb, von einem mäßigen Rest 
strome abgesehen (vgl. S. 42), nicht beeinträchtigt war. Man überzeugt sich leicht durch Stichproben, daß 
die Ostkomponente u für den Gesamtbetrag der Geschwindigkeit , }^u 2 + v 2 ? fast allein maßgebend war. 
Um zunächst die beiden Reihen gemeinsamen Züge aufzuzählen, kann man etwa feststellen, 
daß an beiden Orten und in beiden Tiefen der Wechsel vom Ebb- zum Flutstrom äußerst rasch erfolgte, 
und daß namentlich letzterer in kurzer Zeit auf seinen Höchstbetrag anstieg. Kennzeichnend für alle 
Kurven ist ferner ein zuerst sehr allmählicher Abfall, der dann unter Land, etwa 1 Stunde vor Hoch 
wasser in Norderney, in eine raschere Abnahme der Geschwindigkeit übergeht, und man wird diesen 
zweifachen Knick als eine Seichtwassererscheinung ansehen müssen, verursacht durch die Nähe großer 
Wattflächen. Man darf vielleicht noch einen Schritt weiter gehen und eine Erklärung darin suchen, 
daß bei steigendem Wasser in der Nordsee zunächst nur eine beschränkte Wassermenge in das Watten 
gebiet eintreten konnte, weil die Querschnitte der Seegatten, z. B. der Otzumar Balje, infolge niedrigen 
Wasserstandes noch klein sind. Dann würde das Gefälle zwischen Nordsee und Watt sich vergrößern, 
und die Geschwindigkeit nähme rasch zu. Mit steigendem Wasser würde aber auch der Querschnitt der 
Otzumer Balje schnell größer, und sie würde große Mengen des Nordseewassers verschlucken, um das 
hinter den Inseln liegende Watt zu überschwemmen, und infolge des verminderten Gefälles müßte die 
Geschwindigkeit abnehmen. Der zweite Knick würde dann darauf hindeuten, daß das Wattgebiet hin 
reichend mit Wasser gefüllt wäre, und daß infolgedessen das Gefälle abnähme; doch könnten diese Fragen 
nur durch künftige Untersuchungen endgültig geklärt werden, weil es für den vorliegenden Fall nament 
lich an Beobachtungen des Wasserstandes vor und hinter den Inseln gebricht. 
Als verschieden an beiden Orten wird man zuerst die Zeit des Stromkenterns bemerken. Es steht 
im Einklänge mit den Beobachtungen auf der Jade, die in der Tiefe ein früheres Kentern des Stromes 
ergaben als an der Oberfläche (S. 36), wenn hier die Nähe des Ufers in beiden Tiefen ebenfalls eine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.