P. H e id k e: Erfolg und Güte örtlicher Vorhersagen im täglichen Wetterdienst.
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In der obigen Zusammenstellung Nr. 4 gibt für diese beiden Arten von Bewölkungs-Vorhersagen
(A und B der Zusammenstellung) des Jahrfünfts Hamburg 1908 bis 1912:
Spalte I die Häufigkeit des Vorkommens jeder der Vorhersagegruppen (aoa), (boa), (coa),
(ooä) usw.
Spalte II in Prozenten, wie oft bei den drei Vorhersagen A auf einen wolkigen Tag folgt:
1. Ein wolkiger, also 100 (aoa) : [(aoa) + (aob) + (aoc)], — 2. ein halb bedeckter, also 100 (aob): [(aoa) +
+ (aob) + (aoc)], — 3. ein heiterer, also 100 (aoc): [(aoa) (aob) + (aoc)]; die Prozentzahlen sind in die
Reihen (aoa) bzw. (aob) bzw. (aoc) eingetragen. Entsprechend ergibt sich 100 (boa): [(boa) + (bob) +
+ (boc)] bzw. 100 (bob) : [(boa) + (bob) -+- (boc)] bzw. 100 (boc): [(boa) + (bob) (boc)] als Eintragung der
Reihen (boa), (bob), (boc) usw. Ebenso sind die Eintragungen der Spalte II bei der Vorhersage B be
rechnet.
Spalte III bzw. IV bzw. V gibt die Gewichte 9 ) für jede Vorhersage der neun Gruppen bei der
Annahme, daß berechnet sei h = h, nach Formel (13a) bzw. h — h 2 nach Formel (13b) bzw. h = h 3 nach
Formel (18c). Die Werte k l und k, sind nach den Formeln (12a) und (12b) berechnet. Bei der Vorher
sage A ist m 1 = m 2 = i A, mithin n, = n , = 1 und n~ = 2; bei der Vorhersage B ist m, = */» und m, = 3 / 8 ,
mithin n 1 = 5, n., = S und n 3 = 8.
Spalte VI gibt die Reihenfolge nach steigenden Werten der Spalte II; es entspricht mithin
unter der Vorhersage A z. B. der niedrigste Wert 8 der Spalte II der niedrigsten Nr. 1 in deren Spalte
VI und der höchste Wert 58 der Spalte II der höchsten Nr. 9 in Spalte VI.
Spalte VII bzw. VIII bzw. IX gibt die Reihenfolge nach fallenden Werten der Spalten III bzw. IV
bzw. V.
Spalte X bzw. XI bzw XII gibt den Unterschied der Spalte VI weniger VII bzw. VI weniger VIII
bzw. VI weniger IX.
4 h II) Kritik der Festsetzungen für h ; F or mein (1 3 a), (13 b), (13 c).
Gefordert werden muß gemäß allen bisherigen Festsetzungen :Jegeringerdie Wahrschein
lichkeit für das Eintreten irgendeines meteorologischen Ereignisses ist,
um so größeres Gewicht muß der Vorhersager auf die Vorhersagen für die
Zeiträume mit diesem Ereignis legen.
Dies darf nun aber nicht dahin verstanden werden, daß das Gewicht für irgendeine der 9 Vor
hersagegruppen der Zusammenstellung 4 umso größer sein müßte, je seltener diese Gruppe vor
kommt, je niedriger also ihre in Spalte I der Zusammenstellung 4 gegebene Häufigkeitszahl
ist. Es ist vielmehr zu berücksichtigen, daß der Vorhersager seine Vorhersage zu einem Zeitpunkt
abgibt, der etwa in der Mitte der unmittelbar vorangehenden Vorhersagezeit liegt, deren Wetter er also
bereits mit sehr erheblicher Sicherheit beurteilen kann; jedenfalls mit erheblich größerer
Sicherheit als das Wetter des Zeitraumes, für welchen er seine Vorhersage gibt. Hieraus folgt, daß
der Vorhersage für irgendein Ereignis ein umso größeres Gewicht beizulegen ist, nicht je seltener
dieses Ereignis an sich ist, sondern je seltener sein Eintritt unter Berücksichtigung
des Wetters im unmittelbar vorhergehenden Zeitraum zu erwarten ist. Es
mußten daher für die Spalte II der Zusammenstellung Nr. 4 (aoa), (aob), (aoc) in Prozenten von (aoo) =
= (aoa) + (aob) -f- (aoc) berechnet werden; (boa), (bob), (boc) in Prozenten von (boo)\ (coa), (cob), (coc) in
Prozenten von (coo). Der obigen Forderung für die Festsetzungen von h ist nach
gekommen, wenn die Werte der Spalten III bis V umso höher sind, je niedri-
gerdiederSpaltellsind. Zählt man also nach steigenden Werten der Spalte II (s. Spalte VI)
und nach fallenden Werten der Spalten III bis V (s. Spalte VII bis IX), so ist dieser Forderung
bei den Festsetzungen für h umso besser entsprochen, je geringer ohne Berücksichtigung der Vor
zeichen der Unterschied in den Werten der Spalte VI gegen die zugehörigen Werte der Spalten VII
») Das Gewicht jeder Vorhersagegruppe ist nach dieser Arbeit Z-usauunenstellung Nr. 2, Seite 29, berechnet.