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Full text: 45, 1928

Dr. Paul Pcrlewitz: Höhenwindmessungen und andere Beobachtungen zwischen dem Kanal und dem La Plata. 51 
Bei morgens und mittags gleich großer Bewölkungsziffer 4, also bei leichter Bewölkung, ist in 
der Äquatorialzone am 29. März der Wert 1000 für die relative Lichtmenge nicht ganz erreicht worden; 
ein anderer Tag mit den Bewölkungsziffern 6 und 3 hatte die Helligkeit 481, ein weiterer mit der Be 
wölkungsziffer 8, die Helligkeit 415. Fast scheint es, als wäre unter der wasserdunstreichen 
Atmosphäre der Äquatorialzone eine gleiche Helligkeit wie in den Passat 
zonen nicht anzutreffen; Wolken drücken offenbar die Helligkeit daselbst besonders stark herab. 
Auch in der Passatzone scheinen die Wolken die Helligkeit sehr zu beeinträchtigen; mittlere Bewölkung 
drückt sie schon auf */* des Wertes, und ein ganz bedeckter Tag scheint nur noch kaum 
l A s o h e 11 gewesen zu sein, als er bei wolkenlosem Himmel gewesen wäre. 
Die das Vorderlicht widerspiegelnden Streifen zeigten, daß an den Tagen hohen Sonnen 
stands (Kulmination etwa 65°) das Vorderlicht halb so groß ist, wie das Oberlicht, 
daß es aber an Tagen mittleren Sonnenstandes (Kulmination um 36°) */ 3 mal so groß ist. 
Zu ähnlichen Ergebnissen ist Dorno für das Hochgebirge in Schneelandschaft gekommen. Die 
Reflexionsverhältnisse an Schnee- und an Wasseroberflächen scheinen ähnlich zu wirken. Das von der 
Gegenseite der Sonne kommende Hinterlicht, für welches freilich bei wolkenlosem Himmel nur 
wenig Messungen bei sehr hoher Sonne (70 bis 80°) vorliegen, zeigt ‘4 des Oberlichtes; 
die Bewölkung verändert die Intensität des Vorderlichts und Hinterlichts im Sinne eines Ausgleichs; 
das Hinterlicht nahm aber stärker zu, als das Vorderlicht abnahm, natürlich im Verhältnis zum Ober 
licht (Gesamtlicht). 
Die Kenntnis der photochemischen Helligkeit hat eine große praktische Bedeutung für die Strah 
lentherapie, Land- und Gartenwirtschaft, ferner vermutlich auch für die Biologie im Meereswasser. 
Die vorhandenen, von Dorno eingeführten Beobachtungsinstrumente sind eine vorläufige Grundlage für 
alle Messungen der höchst wertvollen Tagesbeleuchtung und Ortshelligkeit, doch darf dabei nicht ver 
gessen werden, daß damit nicht die vom menschlichen Auge wahrgenommene Helligkeit, deren Strahlen 
größer als 400 ¡i ¡i sind, sondern die blauviolette Strahlung von weniger als 400 ¡i fi Wellenlänge ge 
messen wird. 
19. Die Rot- und die Gesamtstrahlung der Sonne auf dem Nord- und Stidatlantischen Ozean. 
Mittels des Michelsonschen Aktinometers, das sich auf unserm Ballonstativ (Bild 5) kardanisch leicht 
aufstellen ließ, konnten wir auch bei unruhiger See genaue Ablesungen machen. Es wurde die Strahlung 
der Sonne in verschiedenen Breiten auf dem Ozean gemessen. Die Beobachtungen erstreckten sich 
auf vier Tagesreihen, wie die Tabelle 12 zeigt, im NO-Passat, im SO-Passat (2 Reihen) und in den süd 
lichen Subtropen. Im Äquatorialgebiet verhinderte leider die Bewölkung Strahlungsmessungen. Da ein 
Tabelle 12. 
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7. 4. 
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7. 4. 
7. 4. 
29. 4. 
29. 4. 
29. 4. 
29. 4. 
6. 6. 
6. 6. 
6. 6. 
6. 6. 
Beobachtung, Nr... 
1 
2 
3 
4 
5 
6 
7 
8 
9 
10 
11 
12 
13 
14 
Zeit 
13»31.5 m 
16»56” 
9» 49™ 
12» 0” 
14» 1“ 
16» 26“ 
9» 57.5” 
12» 0“ 
14»11” 
16» 9” 
11» 7” 
12» 0" 
15» 30” 
17» 20” 
Sonnen-Höhe, Mitte 
61°35' 
14° 16' 
47° 21' 
61° 14' 
48° 51' 
19° 16' 
35° 20' 
43° 35' 
33° 51' 
14° 31' 
76° 35' 
84° 36' 
40° 22' 
15° 18' 
Luft-Temperatur .. 
29° 
29° 
28° 
27.5° 
27.5° 
26° 
18.5° 
18.8° 
19° 
17° 
23.5° 
23.5° 
23.5° 
23° 
Himmelsbläue (0-3) 
2 
1.5 
1 
1.5 
1.5 
1.5 
1.5 
1.5 
1.5 
1.5 
1 
1 
1 
2 
„ Cl str 
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a 
5 
b fr CU 
CU, fr CU 
CU 
1 CU 
1 CU 
“ CU 
Sonnenstärke (0-4) 
4 
3.8 
3.6 
3.6 
3.6 
3.6 
3.6 
3.6 
3.6 
3.2 
3.4 
3.2 
3.2 
3.4 
( Breite 
Ort l 
1 Länge, W. . 
10° 58'$ 
11°23'S 
21°35'S 
22° 0' S 
22° 25'S 
22°51'S 
31°46'S 
32° 2'S 
32° 19'S 
32° 52'S 
17° 8'N 
17°16'N 
17° 46'N 
18° l'N 
35° 34' 
35° 42' 
40° 14' 
40° 25' 
40° 35' 
40° 47' 
50° 28' 
50° 38' 
50° 49’ 
51° 1' 
25° 25' 
25° 20' 
25° 2' 
24° 52'
	        
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