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Full text: 45, 1928

Dr. Paul Perlewitz: Höhenwindmessungen und andere Beobachtungen zwischen dem K anal und dem La Plata. 13 
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Bild 6: 
Platzen des Ballons. 
Aufstieg 39, 40, 98 und 99 je 2 Minuten in 2,5, 4,5, 5,0 und 5,8 km Höhe; bei Aufstieg 98 hatten nicht 
Wolken sondern die Aufbauten des Schiffes den Baiion je zweimal verdeckt. Bei vielen Aufstiegen war 
der Ballon kürzere Zeit hinter Wolken verschwunden. Trotzdem er bei 7 weiteren 
Aufstiegen 57, 60, 75, 87, 88, 89 und 96 die Wolkenhöhe schon in 500, 530, 1200, 500, 
800, 600 und 1000 m Höhe erreichte, wurde er doch noch bis 6,6, 3,8, 5,1, 3,0, 1,8, 
4,5 und 6,5 km Höhe beobachtet. Nach einer das Auge anstrengenden Ballonvisierung 
von 50 Minuten bis 20 km Höhe (Aufstieg 86) machte Herr Röder eine kleine Skizze 
(Abbildung 6) über das Platzen, wie es mit dem Auge im Fernrohr sich zeigt, 
indem er die schnell aufeinanderfolgenden Phasen zeichnete. Die nebenstehende Ab 
bildung zeigt diesen interessanten Vorgang. Man muß dabei bedenken, daß schon die 
Phase 1, wie oben angedeutet, nur ein winziges Pünktchen im Gesichtsfeld ist, das man 
in 20 km Höhe nicht wiederfindet, wenn man es einmal aus dem Auge verloren hat. 
Dies Wiederfinden in geringer Höhe wird dadurch erleichtert, bzw. ermöglicht, daß 
sich der Punkt auf der Mattscheibe bewegt; die Bewegung des Punktes ist überhaupt 
das Entscheidende für eine lange Visierung. 
Die Höhenwinkel konnten auf ein Zehntel Grad gut abgelesen werden und geben eine genügend 
richtige Höhe; die Azimutwinkel sind zwar ebenso gut abzulesen, aber deswegen ungenauer, weil 
sie vom Steuern des Schiffs abhängig sind. Im Mittel gleichen sich die durch das Steuern hineinge 
brachten Fehler in den Azimutwinkeln zwar aus, vorausgesetzt, daß das Schiff bei Beginn der ersten 
und letzten beobachteten Minute gleich liegt, aber in den Zwischenhöhen können Wirbel vorgetäuscht 
werden, die nicht vorhanden sind, auch können vorhandene Ungleichmäßigkeiten in der Luft verwischt 
werden. Eine Angabe der Windrichtungen in der Höhe auf Grade ist daher nicht zu verbürgen; die 
Genauigkeitsgrenze mag bei 5°—10° liegen, wobei es allerdings noch auf die Geschwindigkeit des Windes 
ankommt. Fliegt der Ballon ungefähr in Richtung der Visierrichtung des Fernrohrs, also vom Schiff 
fort, und ändert sich von einer Beobachtung zur anderen fast nur der Höhenwinkel, so leidet durch 
ungenaues Steuern hauptsächlich die Wind-Richtungsbestimmung für diese Höhe; fliegt der Ballon quer 
zur Visierlinie, so erhält man unsichere Azimutwinkel und Geschwindigkeiten, wie z. B. hei Aufstieg 23 
aus Beobachtung 18 und 19 hervorgeht. Besondere Beachtung verdient die Auswertung der Windrich 
tung und Geschwindigkeit in der ersten Minute, wenn der Ballon nicht unmittelbar am Theodolit hoch 
gelassen werden kann. In diesem Fall kommt zur errechneten Geschwindigkeit eine Korrektion, die von 
Entfernung, Azimut und Höhenunterschied zwischen Aufstiegsplatz und Theodolit abhängt. 
Leider war die Zahl der Tage mit fast geschlossener Wolkendecke oder niedrigen Wol 
ken auf unserer Reise recht groß (Tafel 1). Dadurch wurde die Erreichung größerer Höhen oft be 
einträchtigt. Über die Ursache des Abbruchs der einzelnen Ballonaufstiege gibt folgende Übersicht Auf 
klärung: 
Tabelle 3. Das Verschwinden der Ballone. 
Ballon in oder hinter Wolken verschwunden (w) 
Ballon im Dunst verschwunden (d) 
Ballon sichtbar geplatzt (p) 
Ballon vorzeitig verloren durch Schlingern des 
Schiffes (s) (4 mal), im Zenith (z) (3 mal), in der 
Sonne (so) (2 mal), hinter Schiffsaufbauten (a) 
(1 mal) 
Von den Fällen, wo die Ballone im Dunst verschwunden sind, ist zu unterscheiden, oh der Ballon 
unsichtbar geworden ist, weil der Höhenwinkel zu schnell abnahm, d. h. weil die zum Schiff relative 
Windgeschwindigkeit zu stark zunahm oder weil die Dunstschicht zwischen Ballon und Schiff zu groß 
wurde, also tatsächlich die Dunst- und Sichtverhältnisse das Verlieren verschuldeten. Ich habe sämt 
liche Fälle geprüft und festgestellt, daß nur bei den Aufstiegen Nr. 62, 64, 65, 66, und bei 68 und 114 
61 mal 
25 mal 
20 mal 
53 % 
21 % 
17 % 
74% 
10 mal = 9 %
	        
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