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Full text: 44, 1927

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Studienrat Dr. Margarete Gans: Das Hudsoumeer. 
100 Stück.) Über ihre Wanderung ist bekannt, daß sie aui der Westküste kn Winter nicht nördlich von 
Churchill bleiben (Alcook), sich von York über den Shamattawa ins Innere und im Bereich von Fort 
Severn bis zum Split Lake landeinwärts ziehen (J. B. Tyrrell). Der Waldarmut der Küsten entsprechend, 
überwiegt bei weitem das Tundra-Remitier (Rangifer arcticus) vor dem Waldrenntier. (Rangifer caribou.) 
Elentier und Rotwild kommen nur auf der Westküste vor, ersteres im Südwesten der Jamesbai, ge 
legentlich wohl auch nördlicher, z. B. bis Churchill (Alcock); letzteres — nicht selten in Herden von 
mehreren Individuen —■ auf den Strecken zwischen York und Severn und zwischen Churchill und Split- 
Lake. Die großen Schneefälle an der Küste treiben sie zu Tausenden in die schützenden Täler des 
Innern. Kurz erwähnt sei noch, daß das Hudsonn eer auch für den Moschusochsen (Ovibos moschatus) 
und den Büffel (Bos americanus) eine Verbreitungsschranke gewesen ist: beide treten nur im Nord 
westen auf, der Moschusochse in der Nähe der Chesterfield-Inlets, der Büffel zwischen Wager-River und 
Knaps-Bai. 200 ) 
Auch verschiedene Pelztierarten beleben die Hudsonmeerküsten. Nördlich der Baumgrenze auf 
der Westküste kommen vor: Polarhase (Lepus glacialis, Larch), Vielfraß (Ghilo luscus, Linn.), Weiß-, 
Blau-, Rot- und Schwarzfuchs (Vülpes alba, Pall.; V. crucigera, Brise; Oanis fulvus, Desm; C. argen- 
tatus, Geoffr.) und der Wolf. Letzterer ist am häufigsten; er findet sich auch weiter südlich bis Fort 
Severn und war nach Low früher auch auf der Ostküste zahlreich. Bis zur Linie Churchillmündung — 
Richmondgolf gehen: gemeiner amerikanischer Hase(Lepus americanus, Erxleben), Marder (Mustela ame- 
ricana, Turton), gemeines Wiesel (Putorius Noveboracensis, De Kay) und — im Osten aber nur bis zum 
Little Whale River — die amerikanische Otter (Lutra canadensis). Noch weiter südlich gedrängt, bis 
York — Kap Jones, sind: schwarzer Bär (UrsuS americanus), Nörz (Putorius vison, Brisson, Sp.) und 
Bisamratte (Fiber zibethicus, Linn.) Nur an den Küsten der Jamesbai findet sich das Skunks (Mephitis 
mephitica, Shaw Sp.), in gewisser Entfernung rund um diese der kanadische Marder (Mustela canadensis, 
Schreber). 
In erstaunlicher Menge bevölkern Wasser- und. Landvögel die Sümpfe, Küsten und Inseln des 
Hudsonmeers. Aus dem arktischen Gebiete kommen im Herbste nach dem Norden des Hudsonmeers — 
d. h. nach Fullerton, an die Tha-Anne-Mündung, auf die Egg-Insel und die nördliche Ostküste — die 
Eiderenten: Somateria mollissima borealis, Brehm; som. mollissima, Leach; som. spectabilis, Leach; und 
sotn. Dresseri, Sharpe. Am Hudsonmeere entlang wandern, im Frühlinge nach Norden und im Herbste 
nach Süden, oft in Zehn-, ja Hunderttausenden: die Wild- oder Stockente (Anas boschas, Linn.), die 
Schnatterente (anas strepura), die Brillenente (Pilionetta perspicilla, Каир.), die Spieß- und die Krick 
ente, einige Tauchenten, die kanadische Gans (branta canadensis), die Schneehühner Lagopus lagopus, 
Gmelin, und Lagopus ruspestris, Leach u. a. Daß die Enten auf der Ost- und der Südküste, trotz an 
sich teilweise günstigerer Lebensbedingungen, verhältnismäßig nicht so zahlreich sind wie im Westen, 
liegt daran, daß dort der wilde Reis, ihr Hauptnahrungsmittel, seltener ist. Ein Lieblingsaufenthalt 
der wandernden kanadischen Gans ist die Paulbucht, 74 km südlich von Kap Jones, deren breite, gras- 
bedeckte Niederungen ihr ausgezeichnete Futtergründe bieten. In welch ungeheuren Mengen vor allem 
die Schneehühner an den Küsten erscheinen, schildern schon Button, James und Märest. Jahraus, jahr 
ein auf demselben Platze bleibt — und sei es im Winter auf dem Eise oder im offenen Wasser zwischen 
den Eismassen — die Eisente, Harelda hyemalis, Linn., die Low bei Fullerton eingehend beobachtete. 
Im übrigen sind noch häufig die Schwäne: cygnus americanus, Sharpless; olor columbianus, Ord; eygnus 
buccinator, Richardson, die im Nordwesten, auf der Southampton-Insel und der Ostküste brüten; ferner 
das Wasserhuhn auf verwitterten Felsen am Fuße des Kliffs am nordöstlichen Ausgange des Hudson 
meers; die Mövenarten: Larus argentatus, Brunn., Larus Philadelphiae, Lawrence; Stercorariuscepphus, 
Brünnich; Stercorarius parasiticus, Temminik; die Meerschwalben: Sterna macrura, Naumann; Sterna 
paradisaea, Brunn; letztere besonders zu beiden Seiten von Roes Welcome, auf Inseln vor der West 
küste und in den Teichen der Southampton-Insel; der Schreikranich, grus canadensis, Tem., auf der 
»•») Sein Fleisch gleicht nicht dem des westlichen Büffels, sondern dem des EJentiers,
	        
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