Studienrat Dr. Margarete Gans: Das Hudsonmeer.
23
Freunde und Begleiter R. Munro-Ferguson benannt wurde, 1894 der Sturgeonweirfluß, der Churchill-,
der Renntierfluß, der Renntiersee, der Cochrane, der Kazan, Fergusonseo und -fluß bis zur Noville-
bucht; wiederum von Bell 1895 das Noddawaibecken, 1896 das Gebiet des oberen Ottawa, des Noddawai
und des Rupert bis zu den Mist-assini-Seen, von Low 1896 der Riohmondgolf und sein Hinterland bis
zur Ungavabueht, 1898 und 99 die Ostküste des Hudsonmeers von Kap Wolstenholme bis zum Rupert,
wobei die einzelnen Inseln der Nastapoka-Gruppe nach Angestellten der Hudsonbaigesellschaft, die
bei der Erforschung geholfen hatten, bezeichnet wurden, 1901 die Eisenlager der Nastapoka-Inseln;
von Rev. J. Lofthouse 1901 der Tha-anne mit dem einmündenden Fischflusse; von Henry O’Sullivan
1901 die Südküste der Jamesbai westlich bis Kap Comfort und die Gegend zwischen dem Ottawa-Flusse
und der Jamesbai nördlich bis zum Rupert und zum Mistassinisee; von Dowling 1899 das Land west
lich der Jamesbai und 1901 der Troutfluß; von J. W. Tyrrell das Land zwischen dem Großen Sklaven
see und dem Hudsonmeere, der Theronfluß bis zum Doobaunt, dieser bis zur Mündung in den Chester-
fleld-Inlet; von A. W. G. Wilson 1902/03 das Gebiet zwischen der Albany- und der Severnquelle; von
J. W. Wilson und Owen O’Sullivan das Land zwischen Attawapishkat und Albany und zwischen Al
bany und Moose, von Mc Innes 1902/03 der Weenisk; von Hanbury 1903 das Hinterland des Chester-
field-Inlets, von Mc Innes 1904 und 1905 das Quellgebiet des Weenisk und des Attawapishkat, von
Owen O’Sullivan 1904 der Kapiskau, die gesamte Jamesbaiküste, die Küste von York bis zum Severn,
1908 vom Severn bis zum Kap Henrietta Maria, somit eine zusammenhängende Erforschung und Ver
messung der Westküste des Hudsonmeers von Kap Comfort bis York, einer Strecke von ungefähr
1850 km, gewinnend; endlich von Oh. Camsell 1904 noch unbekannte Teile des Severngebiets.
Die Fülle der Einzelergehnisse aller dieser Forschungsreisen wurden niedergelegt in den Berich
ten der Geological Survey of Canada, teilweise auch in den Transactions of the Royal Geographical Soc.
of Canada, den Bulletins of the Geol. Soc. of America, -dem Canadian Naturalist und Geologist, dem
Canadian Journal (später: Proceedings of the Canadian Institute, Toronto), dem Geographical Journal
u. a. Wertvoll sind die den Berichten beigefügten Karten — meist Sonderkarten in sehr großem Maß
stabe —, die zahlreichen Tabellen zur Glazialgeologie, Pflanzen- und Gesteinskunde u-sw. und die pho
tographischen Aufnahmen.
An zweiter Stelle unterstützte der Gedanke des „neuen Hudsonbaiwegs nach Europa“ -die wissen
schaftliche Erforschung des Hudsonmeers. Er regte besonders zu genauer Untersuchung der klima
tischen, -der Wasser- und der Küsten Verhältnisse und gleichzeitig zu einer vertiefteren Betrachtung des
Geländes zu beiden Seiten -der geplanten Schienenwege nach dem Hudsonmeere an. Allerdings engte
hierbei das wirtschaftliche Interesse oft stark das rein wissenschaftliche ein. Die kanadische Regie
rung war auch hier -die treibende Kraft, und zwar einmal die Abteilung für Marine und Seedienst und
zum andern die Abteilung für Eisenbahn- und Bergwerkswesen, Für die Gewinnung meteorologischer,
hydrographischer und nautischer Erkenntnisse sind bedeutsam:
1) die 3 Gordonsehen Regierungsfahrten 1884, 85 und 86: bemerkenswert durch Gordons und
Stuparts heute noch als grundlegend angesehene meteorologische Beobachtungen, durch Beils geologi
sche, botanische und zoologische Studien über das Hudsonmeer, insbesondere die Mar-ble-Insel 1884;
durch -die von Gordon mit Beils Hilfe 1885 ausgeführte Erforschung, Benennung und Kartierung der
Ottawa-Inseln (die -einzelnen Inseln wurden nach Bürgern der Stadt ‘Ottawa genannt, die das For
schungswerk besonders großmütig unterstützt hatten), und endlich durch Beils und Markhams genaue
Untersuchung und Aufnahme der Häfen von Churchill und York (Nelson) 1885 und 86, Untersuchungen,
die für die Hafenpläne der Hudsonmeer-Seekarte von 1910 maßgebend wurden;
2) Wakehams Reise- 1897, hin und her durch die Hudsonstraße vom Frühsom-mer bis zum Herbste;
3) die Kreuzerfahrt der „Arctie“ 1908/09 unter Capt. J. E. Berni-er, die das Bild vom Süden der
Coats-Insel bereicherte: etwa 70 km vom Erik-Hafen wurde ein anderer Hafen entdeckt und Prefon-
taine-Hafen benannt; das Vorgebirge im Osten dieses Hafens erhielt -den Namen Cape Sir Wilfried
Laurier und -die Insel auf der Westseite des Eingangs White Island nach Colonel White;