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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — Kfr. 1. 1()26.
Hu-dsonmeere tätig, davon 8 Jahre in York.) Beide Verfasser beschränken sich mit ihren Ausführun
gen auf den zu ihrer Zeit wirtschaftlich wichtigsten Teil der Westküste. Robson schildert das Gebiet
der Churchill-, der Nelson- und Hayesmündung, Umfreville greift noch auf die Faktoreien Severn, Al
bany, Moose und East Main über. Robson war trotz seiner wirtschaftlichen Betätigung auch Forscher:
Er untersuchte den Churchill 15—17 km aufwärts, besonders die Gezeitenlagune der Mündung. Nörd
lich des Churchill bestimmte er 60° n. Br. für die Seal-, 59° 30' n. Br. für die Pocathusko-Mündung, er
kannte er die Knapsbai als einen tiefen Einschnitt. Den Nelson erforschte er in 18 Einzelabsohnitten
ungefähr 185 km aufwärts unter eingehenden Lotungen; die Seal- und Gillam-Inseln wurden vermessen.
Auch das Hayes-Ästuar erkundete er etwa in gleicher Ausdehnung. Beide Flüsse betrachtete auch er
noch als eine Einheit. Von der Forschertätigkeit Robsons geben die Zeichnungen des Churchills, des
Nelsons und Hayes (von Jefferys ausgeführt, alle ohne Gradnetz und Tiefenangaben), die Pläne des
Forts Prince of Wales und Yorks, sowie mehrere erläuternde Appendices Zeugnis. 100 ) Die wirtschaft
liche Seite pflegte Robson, indem er die von der Hudsonbaigesellschaft geleugnete Einfahrtsmöglich
keit in das Nelson-Ästuar trotz der Untiefen bewies, im Nelson oberhalb des ungeschützten Five Fathom
Hole nach geeigneten Ankerplätzen suchte (Seal-Inseln), 3 verschiedene Verbindungswege über die
trennende „Insel“ zwischen Nelson und Hayes hinweg feststellte, ferner durch sein Interesse für frü
here und spätere Überwinterungsplätze, seine Beobachtungen über das Klima von Churchill und York,
die Anbauverhältnisse, Mineralienfunde und Bewohner der Westküste, seine hohe Wertschätzung des
Hudsonmeers und seines Hinterlandes für Großbritannien, namentlich für die Entfaltung des Pelz
handels und des Wal- und Seehundfangs.
Bei Umfreville spielt das Wirtschaftliche die Hauptrolle. An der Hand reichen Materials, ge
wonnen aus Geschäftsbüchern (besonders der Jahre 1739—48), schildert er die Handelstätigkeit der
Hudsonbaigesellsohaft. Interessant ist vor allem eine Tabelle über Schiffsverkehr und Pelzhandel
der Orte Churchill, York, Severn, Albany, Moose, East Main. Doch erwähnt Umfreville auch, 101 ) daß
ein gewisser Philipp Turner von der Hunsonbaigesellschaft nach der Bai geschickt worden sei, um
astronomische Beobachtungen zu machen und die Länge der wichtigsten Punkte der Westküste wissen
schaftlich genau festzulegen. (York 57° 2' n. Br., 93° w. L.)
In der 2. Hälfte des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wurde durch erneute, also dritte Ver
suche, die nordwestliche Durchfahrt zu entdecken, die Frage der Geschlossenheit des nordwestlichen
Hudsonmeers endgültig gelöst: Den Chesterfield-Inlet befuhr im Jahre 1761 Capt. Christopher 185 km,
bis zum Baker-Lake, wo der einmündende Quoioh-Fluß festgestellt wurde. Den Buchtcharakter von
Rankin-Inlet erkannte 1764 Johnson unbezweifelbar, er fand, daß dieser Einschnitt 65 km ins Land
reiche. Zum Ende von Corbetts Inlet, d. h. bis zu einem für Kanus schiffbaren Flusse, drang 1791
Charles Duncan vor. Er verfolgte 1792 auch den in den Chesterfield-Inlet mündenden Quoich-Fluß
l0 °) A dranght ot Churchill River.
A dranght- of Nelson and Hayes Rivers.
A Plan of Prince of Wales’s Fort.
A Plan of York Fort.
Appendices:
1) Kurze Geschichte der Entdeckung der Hndsonbni, das Vordringen der Engländer daselbst seit Grün
dung der Hudsonbaigosellschaft, Bemerkungen über die Schriftstücke zur Rechtfertigung, die die Hudsonbai
gesellschaft 1749 dem House of Commons vorgelegt bat.
2) Schätzung der Baukosten für das Prince of Wales’s Fort,
3. Tiefenmessungen im Nelson.
4. Erforschung des Nelsonlanfs.
5) Erforschung der Seal- und Gillams-Inseln.
(1) Journal der Winde und Gezeiten Im Churchill, für Teile der Jahre 1746/47.
Da Robson seine Tiefenlotungen im Nelson auf Kreuz- und Querfahrten im Flusse vornahm, lassen sich seine
Tiefenzahlen mit denen der amtl. Seekarte des Hudsonmecres nicht vergleichen, denn anf dieser sind Tiefen nur
in der Fahrtrinne und bei Flamborongli-Head verzeichnet.
11)1 ) Umfreville, S. 1(15.