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Full text: 44, 1927

I)r. Heinrich Seilkopi: Grundziifre der Fhijaneteorologio des Luftweges nach Ostasien. 
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Tiei schlug nicht die vorherige nordöstliche Bahn ein, sondern breitete sich nordwsstwärts ein, so daß 
am 10. früh der Kern tiefsten Luftdrucks am Ostufer vom Baikalsee lag. Vorausgegangen war eine 
Erwärmung Nordostsibiriens, wie sie durch die folgenden 7 h-Temperaturen von Jakutsk belegt wird: 
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 
7.6° 10.4° 12.3° 15.4° 15.3° 15.8° 15.1° 18.3° 10.6° 15.8° 19.0 
Unterbrochen ist die Temperaturzunahme nur durch den rasch vorübergehenden Kälteeinbruch am 9. 
Die rasche Erwärmung Nordostasiens läßt den Luftdruck über dem Festlande sinken und breitet 
den vom Meere zum Festland wehenden Monsun nordwärts aus. Wie der ostasiatische Südostmonsun 
mit der Zeit sich durchsetzt, zeigen die Windbeobachtungen von Charbin: 
Juni: 27. 28. 29. 30. 
SSW SSE NNW WSW 
Juli: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 
SE S S ESE NW N ENE || SSE SSW SSW S S S SW ESE ESE 
Vom 8. Juli an hat Charbin überwiegend Winde zwischen ESE und SSW, die als abgelenkter 
Monsun anzusprechen sind. 
Mit der fortschreitenden Erwärmung Nordostasiens und der dadurch bedingten nördlichen Aus 
breitung des Monsuns können nunmehr die vom Meere kommenden Sturmwirbel gegen und in das 
Festland Vordringen. 
Bereits am 12. .Juli bringt ein vom Golf von Tschili nordwärts gezogenes Teiltief in Zizikar SSW 
50 km/Std. Am 15. Juli (siehe Tafel IX) rückt abermals ein Tief vom Golf von Tschili nach der 
Mandschurei vor, dessen Kern nur 745 mm Luftdruck aufweist. Unter seinem Einfluß meldet Dairen 
S50km/Std.; auf See haben jedenfalls wesentlich höhere Geschwindigkeiten geweht. Gleichzeitig wird 
aus der Gobi berichtet, daß am 15. zwischen Urga und Ude auf etwa 45° N. Br., 111° E. Lg. Regen 
und Sturm gewesen ist. Dieses Schlechtwettergebiet in der Gobi gehört der Rückseitenströmung der 
Tschili-Zyklone an; die Entfernung von dem wahrscheinlichen Zentrum beträgt 900—1000 km. 
In der Folgezeit wird die vom Gelben Meer und vom Golf von Tschili durch die Mandschurei 
nach Norden gerichtete Bahn häufig von Tiefdruckgebieten beschritten, die jedoch zunächst keine 
weiteren Stürme bringen. 
Erst am 13. August deuten Luftdruckfall und Drehen des Windes auf Nord auf den Liu-Kiu-In- 
seln, daß südöstlich von ihnen ein größeres Tief naht. Am 14. früh hat Isohigaki (24°20 ! N. Br., 124°7’ 
E. Lg.) bei NE 22 km/Std. den tiefsten Luftdruck mit 734.7 mm. Zwei Tage später meldet Shanghai 
den Taifun, bei 742.5 mm hat es SE 60 km/Std. und Regen. Am 17. liegt der Kern des Tiefs über dem 
Golf von Tschili; stürmische Winde wehen vor allem auf dem Gelben Meere und auf Kiusohiu. Am 
18. liegt es, nunmehr stai'k aufgefüllt und nicht mehr Sturm, aber noch immer starken Regen bringend, 
zwischen Charbin und Mukden. Am 19. ist dort ebenfalls noch wenig verändert, am 20. jedooh im nörd 
lichen Amurbogen zu finden, wobei in Mandsohuria der WNW bis 50 km/Std. auffrischt. Am folgenden 
Tage zieht es nordwärts ab. 
Vom 21. zum 22. August haben die südlichen Liu-Kiu-Inseln abermals stärkeren Luftdruckfall, 
und am 23. früh liegt ein Taifun nordöstlich von Isohigaki, das Südwind von 72 km/Std. bei einem 
Luftdruck von 740.0 mm meldet. Am 24. (Tafel IV bis VII) befindet sich das Tiefdruck 
gebiet außerhalb des meldenden Stationsnetzes an der chinesischen Küste in der Gegend von 
Formosa, während ganz flache Teiltiefs über der nördlichen Mandschurei, am unteren Amur, über 
Transbaikalien und im mittleren Lenagebiet lagern Am 25. August zieht die Zyklone längs der 
chinesischen Küste nordwärts, Shanghai meldet morgens E 40 km/Std. Ihr eilt nach Norden ein
	        
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