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Aus dem Archiv der "Deutschen Seewarte. — 44. Bd. Heft 3.
Monat
VII
VIII
IX
X
XI
XII
Jahr
Wasser Maritui . . .
9.4
12.9
9.6
7.3
4.3
2.6
+4.4
Listwenitsehnoe . . .
12.7
13.9
8.7
1.5
-5.3
-11.9
-0.6
Irkutsk
17.9
15.5
8.4
0.0
-9.1
-18.8
-0.8
Werehne Udinsk . .
19.7
16.9
8.8
-0.6
-12.5
-22.3
-1.9
W. Michicha ....
14.9
12.4
5.4
-8.2
-9.9
-16.5
-2.5
Vom September bis zum April ist demnach der See wärmer, vom Mai bis zum August kälter als
seine Umgebung. Im Sommer wird daher eine Temperaturumkehr die über dem See lagernden Kalt
luftmassen nach oben begrenzen; im Juni und Juli ist Werchniaja Michicha wärmer als die Uferstation
Iistwenitsohnoe. Aber schon auf den Hügeln am See in 100 bis 200 m Höhe ist es im Sommer wesent
lich wärmer als am Ufer. Die starken Temperaturunterschiede werden in der kälteren Jahreshälfte
die Energie der Stürme verstärken, in der wärmeren die Begleiterscheinungen der Stürme beeinflussen.
Uber die Stürme des Baikal liegt bereits eine Arbeit von Jakhontow' 11 ) vor. Auf Grund von Be
obachtungen der Küstenstationen, namentlich der Station Olchon, und von Wetterkarten hat Jakhontow
die Stürme der Jahre 1901 und 1902 bearbeitet. Nach den Aufzeichnungen von 10 Stationen hat er
zunächst die Anzahl der Stürme ;je Monat ausgezählt. Nach seinen Zahlen ergibt sich im Mittel der
10 Stationen als Häufigkeit der Sturmtage:
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
2.9
2.3
4.1
2.2
4.6
1.2*
1.2*
2.1
2.4
57
4.1
6.4
Frühjahr
Sommer
Herbst
Winter
Jahr
10,9
4,5
12,2
11,6
39,2
Um neben der Jahresschwankung der Sturm häuf igkeit auch die tageszeitliche zu erf assen, hat
Verfasser die Beobachtungen von Goloustnoe am Westufer, der Insel Bolsohoi Uschkanji in der
Mitte und Oharauz am Ostufer, die an dem Flugkurse Irkutsk-Werohne Udinsk liegen, und für die
Beobachtungsreihen von 1903 bis 1918 in den Jahrbüchern des Irkutsker Observatoriums Vorlagen, be
nutzt. Es ist in Zahlentafel VI für die Beobachtungszeiten 7, 13, 21h. je Termin und Monat die mitt
lere Anzahl von Fällen mitgeteilt, an denen Windgeschwindigkeiten von 46km/Std. und mehr beob
achtet wurden. Danach hat Goloustnoe die meisten Stürme im. Dezember, während Bolsohoi Usch
kanji und Oharauz bereits im November den Höchstwert der Sturmhäufigkeit erreichen. Die Zusam
menstellung von Jakhontow ergab für alle Baikalstationen 1901 und 1902 die häufigsten Stürme im
Dezember, während der Oktober an zweiter Stelle steht. Allgemein läßt sich aus den beiden völlig
verschiedenen Beobachtungsreihen ableiten, daß die Monate Oktober bis Dezember die meisten Stürme
aufweisen, daß jedoch im Mittel kein Monat frei von Stürmen ist.
Faßt man die in Zahlentafel VI nieder gelegten Mittelwerte der Sturmbeobaohtungen je Beob
achtungszeit und Jahreszeit zusammen, so ergibt sich ein recht einheitliches Bild der täglichen Schwan
kung der Sturmhäufigkeit, wie es durch die folgende Zahlentafel wiedergegeben wird:
Frühjahr Sommer Herbst Winter
8.8 10.9
7.3 7.9
8.5 7.4
Goloustnoe .
(Westufer)
7 h
13 h
21 h
3.8
7.7
6.8
3.7
7.4
5.0
4t ) G. Jakhontow, Hie Stürme des Baikalsees. Petersburg 1906.