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Full text: 44, 1927

Studienrat Br. Margarete Gans: Das Hudsonmeer 
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Möglichkeit einer Ausfahrt gelassen. Auch die Darstellung der Inselwelt zeigt nur wenige Fortschritte. 
Bedeutsam ist die zum 1. Male klar hervortretende Doppelreihigkeit der Inseln vor der Ostküste; aber 
nur 2 Gruppen der äußeren sind benannt: „Is of break of day“ (— Sleepers) in 61° und die „Trinity I 
or the Baker’s dozen“ in 58—59° n. Br. Am bezeichnendsten für die Karte, als von Handelsinteressen 
beherrscht, ist einmal die Tatsache, daß mehr als bisher die Küsten des Hudsonmeers von 59° n. Br. ab 
südwärts durch Flußläufe geöffnet, und daß diese Flußläufe als Handelswege weiter ins Land hinein 
verfolgt und dort oft noch untereinander verbunden sind: der Rupert, aus dem See „Mistasin“ kommend, 
der Noddawai (ohne Namen verzeichnet), der Monsony (— Moose), der St. Ann-Fluß (— Albany, Keno- 
gami-Arm), der Quichichouen (=Kapuskow oder Albany-Arm), beide in angedeuteter Verbindung mit 
dem großen See von Christinaux (Nipigonsee?), dann Attawapishkat uni New Severn, beide aus dem 
See, „which discharges both ways“, abströmend, zwischen ihnen der Maricour River (= Weenisk). Der 
Hayes, als R. St. Thérèse aus dem S. Therese Lake fließend, ist selbständig neben dem Bourbon River 
(= Nelson), der Churchill reicht ebenfalls ein Stück ins Land hinein. Auch östliche Zuflüsse sind ein 
getragen: ohne Namen wahrscheinlich der Bast Main, unter dem gleichen Namen Pitohibourani offenbar 
der Big und der Great Whale-River. Am merkwürdigsten ist auf der Ostküste die Eintragung des An 
fangs einer breiten, im Westen sehr inselreichen Meeresstraße in 55—56° n. Br., die erste kartographi 
sche Erfassung des Richmondgolfs. Ferner sind zum 1. Male Handelsposten verzeichnet: Rupert, 
F. Louis (an der Moosemündung), F. St. Ann, New Severn Fort und Fort Bourbon; schließlich weiter 
im Hinterlande die Namen der Handel treibenden Indianerstämme: im SE: Klistianau, im SW: Christi- 
naux, im W: The Pouls or Assenipolis. 
Nach 1710 wurde im Rahmen der 2. Hauptperiode auch der Gedanke der Nordwestpassage noch 
einmal, auf etwa 3 Jahrzehnte (1720—1750), ein Antrieb zur Erforschung des nordwestlichen Hudson 
meers. Da die Hudsonbai-Gesellsohaft trotz der klaren Forderung des Freibriefs: (1670) im Nordwesten 
an die Arbeit von Foxe anzuknüpfen, ihrem Grundsätze möglichst enger Beschränkung ihrer Tätig! 
keit auf die für den Pelzhandel wichtigen Gebiete und strenger Fernhaltung anderer vom Hudsonmeere 
treu blieb, war ihr selbständiger Anteil an der neu erwachenden Nordwestforschung gering: Nur 
Kapitän Scroggs kam zu nennenswerten Ergebnissen: Er drang im Sommer 1722 bis 64° 56' in Roes 
Welcome vor, benannte den Whalebone Point nach seinem Schiffe Whalebone und auf der Rückreise 
Kap Fullerton 87 ) nach einem Gouverneur von Fort Albany. 88 ) 
Ungleich bedeutender waren aber die Leistungen zweier Expeditionen, die unter dem Einflüsse 
des geographisch stark interessierten Londoner« Arthur Dobbs, eines Gegners der Hudsonbai-Gesell- 
schaft, von der englischen Regierung ausgesandt wurden: die Middleton- und die Moor-Expedition 
1746/47. Über die erstere unterrichten Middletons Journal 89 ) und ein Anhang zu John Barrows Ausgabe 
der Aufzeichnungen von Coats; 90 ) über die letztere Henry Ellis, der die Reise als Agent der Schiffs 
besitzer mitmaehte, und der ohne Namen angeführte Sekretär der „California“, eines der Schiffe; beide 
fügten ihren Berichten, die 1750 auch deutsch veröffentlicht wurden, 91 ) je eine lehrreiche Karte bei. 
Dazu tritt ergänzend die vom kgl. Geographen Thomas Jefferys 1768 in London hergestellte wertvolle 
Karte über die „Entdeckungen, die Gapt. Smith 1746/47 im Nordwesten der Hudsonbai gemacht hat.“ 
Middleton überfuhr am 12. Juli 1742 die bisher bekannte nördlichste Breite in Roes Welcome, 
am folgenden Tage erreichte und benannte er die Wagerbuoht nach dem 1. Lord der Admiralität, Sir 
Charles Wäger, und zwar als Wager-River, weil er sie für die Mündung eines Süßwasserstromes hielt, 92 ) * **) 
s7 ) Ellis, S. 79. Dobbs 1744, S. 80, vgl. auch S. 9. 
"*) Försters Bemerkung«» zur Uebersetzung der Reisen Hcarnes, S. 5. 
**) Dobbs 1744, S. 1—122. 
#0 ) Hakluyt Soe. 9, S. 109 ff. Dieser Appendix enthält: a) Extracts froin the log of Capt. Clir. Middleton. 
b) Briefe von Middleton an Sir Ch. Wäger, c) An Abstract of the Proceedings of H. M. Ship „Furnaee“. Sommer 
1742. 
01 ) A. v. Haller. Göttinger Sammlung v. Reisen. Bd. I. 
•*) Deswegen geriet Middleton in den in der Geschichte der Nordwestpassage bekannten Streit mit Dobbs, der 
die Wagerbuoht als eine zum Südmeer führende Meerenge ansah, ,
	        
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