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Full text: 44, 1927

Dr. Heinrich Seilkopf: Grundzüge der Flugmeteorologie des Luftweges nach Ostasien. 
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die W. Peppier 33 ) untersucht und in Beziehung zu dem doppelten Auftreten in der Häufigkeit von 
Temperaturumkehrschichten in diesen Höhen gebracht hat. Die Entstehung dieser Doppelschichtung 
ist noch nicht geklärt. Möglicherweise * 34 * ) hängt sie mit Höhenschwankungen der Schichten am Tage 
und in der Nacht zusammen, indem die Grenzfläche der Nacht tagsüber nur abgeschwächt, aber nicht 
völlig zerstört wird. 
Unterhalb von 1600 m kommt eine ganze Anzahl von Höhenlagen vor, die häufig durch Wolken 
bildung ausgezeichnet sind. Es sind dies Höhen, die innerhalb der Brandungszone des Luftmeeres am 
Erdboden, innerhalb der unteren Turbulenzzone liegen. In ihnen sind die Wolken in vielen Fällen 
Turbulenzwolken. Nach den Anschauungen von Moltschanoff“) bewirkt der Turbulenzvorgang eine 
Übertragung des Wasserdampfes von der Erdoberfläche in die höheren Luftschichten; liegt dann der 
Taupunkt noch innerhalb der Turbulenzzone, bildet sich eine gleichmäßige Stratocumulusdecke, liegt 
jedoch der Taupunkt oberhalb der allgemein turbulenten Schicht, werden nur dort, wo einzelne feuch 
tere Luftquanten durch die Turbulenz emporgeführt werden, Fractocmmulus- und Cumuluswolken 
entstehen. Neuerdings sind diese Anschauungen durch Messungen im Nordostpassatgebiet vom Nord- 
atlantischen Ozean bestätigt worden, 36 ) bei denen die durch Reibungseinflüsse bedingten Schichtungen 
vom Passat mit den Wolkenhöhen zusammenfielen. Nach Taylor wird die Höhe der Turbulenzschicht 
durch eine Temperaturumkehr begrenzt, deren Höhe für Alter und Ge-sehichte der Luftströmung be 
zeichnend ist. In Luftströmungen kurzer Dauer liegen die Turbulenzschichten noch tief; erst in Luft 
strömungen längerer Dauer erreichen die Reibungswirbel die durch die Reibungsbedingungen vorge 
schriebenen Maximalhöhen. Im Innern des großen Festlandblocks sind aber durch 
das stark wechselnde, sich bis zu großen Höhen erhebende Bodenprofil und 
den Wechsel der thermisch verschieden wirkenden Wüsten, Steppen und 
Waldlandsc haften sehr verschiedene Reibungseinflüsse wirksam. Außer, 
dem kommen die Luftströmungen teils aus sehr großen Entfernungen, wie 
der Südostmonsun vom Pazifischen Ozean und die Nordwestströmungen vom 
Polar me er, teils aber stellen sie nur kurzlebige Konvektionsströmungen in 
kurzen Zyklen dar. Die Ausbildung verschiedener Turbulenzschichten, auf 
die die Anordnung der untersten Wolkenschichten deutet, ist daher ver 
ständlich. 
Schließlich sind noch die Wolkenbeobachtungen während des Ostasienfluges 1926 bearbeitet. 
Aus dem von Herrn Dr. Knauß und Herrn v. Winterfeld geführten Logbüchern von D 901 und D 908 
ist für den russischen und asiatischen Flugabschnitt die Häufigkeit der Notierungen verschiedener 
vom Flugzeug aus beobachteter Wolkenhöhen in nachstehender Zahlentafel ausgezählt (Anzahl der 
Beobachtungen): 
unter 100 100 bzw. 150 200 300 400 500 600 700 800 m 
6 7 451735 5 
900 1000 1100 1200 1500 2000 m 
0 5 0 2 2 3 
Die große Anzahl von Beobachtungen von Wolken unterhalb von 100 m entfällt lediglich auf 
den Flugabschnitt Irkutsk-Peking. Sie ist zunächst dadurch bedingt, daß auf dieser Strecke die Ge 
33) y,’. Peppier, Das Altostratus- und Altoeumnlus-Nlveau und seine doppelte Schichtung. Meteorolog. Zeit 
schrift 1923, S. 358 bis 362. 
34 ) W. Georgii u. H. Seilkopf, Ergebnisse einer flugwissensehaftliehen Forschungsreise nach Columbia, Ham 
burg 1926, S. 25. 
m ) P. Moltschianoff, Turbulenz der unteren Luftschichten und Entwicklung der Haufen wölken. Meteorolog. Zeit 
schrift 1923, S. 213—216. 
* 8 ) W. Georgii n. H. Seilkopf, «. a. O. «. 26.
	        
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