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Full text: 44, 1927

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 44. Bd. Heft 3. 
in Zahlentafel 3 wiedergegeben. Es zeigt sich auch in Irkutsk die bekannte Tatsache, daß Nebel auf 
Land am häufigsten in der kälteren Tageszeit sind. In den Monaten Oktober bis Februar tritt der 
Höchstwert der Nebelhäufigkeit um 8 oder 9 Uhr, in den Monaten März bis September hingegen ganz 
überwiegend bereits zwischen 3 und 5 Uhr auf. Vergleicht man clen Höchstwert der Nebelhäufigkeit 
(N) zeitlich mit dem Tiefstwert der Temperatur (T) und dem entsprechenden Höchstwert der relativen 
Feuchtigkeit (R) — letztere ebenfalls den Tabellen von Schostakowitsch im Klimat Irkutska entnom 
men — so ergeben sich für Irkutsk folgende mittlere Eiiitrittszeitcr» der Extremwerte: 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
T , . 
7,8 
6,7 
6 
5 
4 
4 
4 
4,5 
5 
6 
6,7 
6 Uhr 
R. . 
8 
7 
6 
5 
4 
4 
4 
4 
5 
6 
7 
8 „ 
N. . 
8 
8 
3,4 
4,5 
2,3,4 
5 
4 
4,5 
5 
8 
9 
9 „ 
In großen Zügen schließt sich die tägliche Nebelperiode der täglichen Periode von Temperatur 
und Feuchtigkeit an, jedoch tritt in den Monaten Oktober bis F'ebruar eine Verspätung, in den Mo 
naten März bis Mai eine Verfrühung gegenüber den Extremwerten von Temperatur und Feuchtig 
keit ein. 
Bemerkenswert ist (s. Zahlentafel 3), daß die Dezember- und Januarnebel sich mit einer Ab- 
sohwächung in den frühen Nachmittagsstunden im Mittel über den ganzen Tag erstrecken; selbst 
mittags ist die Nebel Wahrscheinlichkeit nur wenig geringer als in den Nachtstunden. Überhaupt er 
strecken sich die Nebel in Irkutsk vom Juli an mit fortschreitender Jahreszeit weit in den Vormittag 
hinein. So sind im Juni völlig nebelfrei die Stunden bereits von 7 h. an, im Juli aber erst von 13 h., 
vom August bis Oktober von 10 h. an. Die große Nebelhäufigkeit in den Vormittagsstunden machte 
sich auch im Sommer 1926 bemerkbar. 
Abendnebel setzen in Irkutsk in den Monaten Juli bis September um 22 h. ein, in den Monaten 
Februar bis Juli sind hingegen die Nachmittage und Abende bis Mitternacht fast völlig nebelfrei. Im 
Hochsommer 1926 lagen die Abendnebel nur über der Angara selbst und in ihrer nächsten Umgebung, 
allerdings mit erheblicher Dichte. 
Zur Ergänzung der Irkutsker Nebelbeobachtungen wurden für das Stationspaar Tschita-Pereval- 
naja — Perevalnaja als Höhenstation, Tschita als Basis — aus den Terminbeobachtungen in der vor 
liegenden Beobachtungszeit vom August 1905 bis Dezember 1909 für die drei Termine 7, 13 und 21h. 
wieder die Beobachtungen von Nebel und Bodennebel ausgezogen. Für die drei Termine ergibt sich- 
getrennt nach den Jahreszeiten, folgende mittlere Anzahl von Nebelbeobachtungen: 
Frühjahr 
Sommer 
Herbst 
Winter 
Jahr 
I 
7 > 
1.0 
5.6 
4.8 
18.0 
29.4 
Tschita . . . J 
1 13" 
0.0 
0.0 
0.0 
2.6 
2.6 
| 21" 
0.0 
0.0 
0.2 
4.8 
5.0 
I 
[ 7 Ü 
0.0 
4.7 
2.2 
0.0 
6.9 
Perevalnaja . \ 
1 13 h 
0.0 
0.2 
0.4 
0.0 
0.6 
1 21“ 
0.2 
0.2 
0.6 
0.0 
1.0 
Auf beiden Stationen ist 7 h. der nebelreichste Beobaehtungstermin. Während aber in den eigent 
lichen Wintermonaten Perevalnaja völlig nebelfrei ist, treten in Tschita zu allen drei Beobachtungs 
zeiten, am häufigsten allerdings auch wieder um 7 h. Nebel auf. Umgekehrt sind im Sommer und Herbst 
nachmittags und abends in Perevalnaja Nebel häufiger als im Tale in Tschita, was sich durch die Kon 
densation aufsteigender Konvektionsströme erklärt; nachmittags und abends sind infolgedessen die Ge
	        
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