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Full text: 44, 1927

Studienrat Dr. Margarete Gans: Das Hndsonmeer. 
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wie Kühnheit steht obenan der Gedanke, Winnipeg über den Winnipegsee und den Nelson oder den 
Hayes auf dem Wasserwege an das Hudsonmeer anzuschließen. 65 ) Direkte Dampfer könnten alsdann 
zwischen Liverpool und Winnipeg verkehren! An Schiff ah rtsh i ndernissen wären nach den bisherigen 
Forschungen im Nelson vor allem die seichte Stelle bei der Gillams- oder Lower Seal-Insel und die 
Schnellengebiete im Bereiche der 1. Limestone Rapid, des Split-, des Sipiwe.sk- und des Big Heed-Sees 
zu überwinden. Sonst ist nur bekannt, daß der Nelson etwa 6—18, der Winnipegsee an seinem Südende 
10 m tief ist. 66 ) Was die übrigen in Frage kommenden Flüsse anlangt, so hat Bell 1909 als Hauptergeb 
nisse der Forschung hinsichtlich der Schiffbarkeit nur feststellen können, daß während des Hoch 
wassers im Frühjahr für Dampfer mit kraftvoller Maschinerie befahrbar sind: der Churchill 185, (vor 
ausgesetzt, daß die Schnelle am Eingänge der Gezeitenlagune überwunden wird!), der Hayes, ednschl. 
des Shamattawa und des Steel-River, der Severn, der Weenisk, der Equan und der Moose mit Missinaibi 
etwa 240, der AttawapiShkat und Albany ungefähr 460, der Kapuskow 92 km. Deckert hält für möglich 
und besonders wichtig die drei Schiffahrtsverbindungen: Albany — Nipigon Oberer See; Moose — Obe 
rer See; Noddawai — Ottawa. Dem Getreidetransport wird vielleicht auch einmal zu Gute kommen, 
daß der Saskatchewan praktisch fast in seiner ganzen Länge bis zum Winnipegsee zwischen Mai und 
August schiffbar ist. 
Durch die geschilderten Entwioklungsmöglichkeiten werden vornehmlich die beiden kanadischen 
Provinzen Manitoba und Ontario aufs engste mit dem Hudsonmeere verknüpft. Diese Tatsache er 
heischte eine Neuregelung ihrer alten Gebiets- und Grenzverhältnisse mit Bezug auf ¡das Hudsonmeer, 
vor allem die Beseitigung der Binnenlage Manitobas: 67 * ) Durch Parlamentsbeschluß vom 12. März 1912 
erhielt Manitoba das Nelson-, das Hayes- und den Hauptteil des Ohurchillgebiets, und zwar dadurch, 
daß seine frühere Westgrenze nordwärts bis zum 60. Breitenkreise verlängert, auf diesem östlich bis 
zur Küste zwischen Goose- und Severmündung ab gebogen wurde. 69 ) In der jüngsten Literatur trägt 
das angegliederte Stück Land vielfach den Namen Neu-Manitoba. Es bedeutet für Alt-Manitoba einen 
Zuwachs von 460 000 qkm. Ontario wurde um das Gebiet nördlich des Albany bis zur neuen Ostgrenze 
Manitobas, um das 400 000 qkm umfassende Patricia, vergrößert. Außerdem gestand man ihm noch zwei 
kleine Exklaven in Neu-Manitoba zu: eine an der Mtindüng des Nelson, die den Endpunkt der Temis- 
kaming-Northern-Ontario-Bahn aufnehmen soll, und eine etwas südlicher gelegene, noch ungenau er 
forschte. Sämtliche Gebietserweiterungen wurden auf Kosten Keewatins vorgenommen. Da nördlich 
des 60. Breitenkreises unmittelbar die Nordwestterritorien an Manitoba ansohließen, ist diese alte Hud 
sonmeerprovinz heute vom Kartenbilde Kanadas völlig verschwunden. Die Südküste von 79 2 /s 0 w. L. 
ab und die Ostküste des Hudsonmeers gehören der Provinz Quebec zu. 
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e5 ) Hammauu. Die wirtschaftliche Lasse von Kanada 1912. Aus den Proceedings of the geographieal seetion oí 
the British Assoc. for the Advancemeut oí Science (Vgl. Geogr. Journ. 1880, II, S. 579) geht hervor, daß man schon 
einmal vor dem endgültigen Entschluß, die Hudsonbai-Eisenbahn zu hauen, die Schiffbarkeit des Nelson erwogen 
hatte. Doch Bell hatte die Hindernisse für die Schiffahrt als unüberwindlich liingestellt, so war der Gedanke fallen 
gelassen worden. 
»«) Bell. Geol. Surv. of Can. 1877/78. 
er ) Upham. The Glacial Lake Agassiz. MonographsU. St. Geol. Surv. 25, S. 63. — Bell. The Hudson Bay Route 
to Enrope. Scott. Geogr. Mag. 1910, S. 74. — Vgl. anch die Verkehrskarte von Amerika. Deutsche Rundschau für 
Geogr. Bd. 39, 1908/09, S. 33—34. 
ss ) Cormie 1917. 
e») Der genaue Verlauf dieser Linie soll noch Gegenstand der Beratung mit Ontario seip.
	        
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