Walter Georgii und Heinrich Seilkopf: Ergebnisse einer flugwissenschaftlichen Forschungsreise nach Columbia (S. A.) 11
Die in der Tabelle 2 angegebene Zeit ist mittlere Ortszeit. Die Breite ist stets nördlich, die Länge
westlich von Greenwich. Die Richtung der Windresultanten (Res.) ist in Graden des Vollkreises (Ostwind=90°),
die Geschwindigkeit ist bei Resultante und Komponenten in Metern per Sekunde gegeben. Die Resultanten
sind in E- und N-Komponenten zerlegt; negative E-Komponente bedeutet Westwind, negative N-Komponente
Südwind. Ganze Grade und Zehntelmeter sind Rechnungsergebnisse ohne reale Bedeutung.
B. Erläuterung zu der graphischen Darstellung der Höhenwindmessungen.
Auf Tafel 2—-5 sind die Projektionen der Pilotballonbahnen auf die Horizontalebene, auf gleiche
Aufstiegsgeschwindigkeit reduziert, dargestellt. Die Seehöhe in Kilometern ist durch Querstriche gekenn
zeichnet; die untersten drei Höhenkilometer sind außerdem noch in 500-m-Stufen geteilt. Der Beginn jeder
Bahnkurve ist durch ein Kreuz (-}-) gegeben. Nord ist stets oben, Ost stets links. Der Geschwindigkeits
maßstab ist so gewählt, daß einer Länge des Höhenkilometerintervalls von 2 cm auf dem Papier eine
Geschwindigkeit von 10 m/sec entspricht.
III. Diskussion der Ergebnisse.
1. Zusammenfassung der Höhenwindmessungen.
A. Nordatlantik.
a) Bemerkungen zur Mittelbildung.
Um die Ergebnisse der Höhenwindmessungen dieser Fahrt an die früheren Studienfahrten anzuschließen,
wurden zunächst wiederum Gruppenmittel gebildet, die die Beobachtungen aus Streifen von je 5 Breiten
graden enthalten. Da die Fahrt südlicher führte als die ersten drei, deren Ergebnisse bisher veröffentlicht
vorliegen, mußte die Zahl der Breitengruppen um eine vermehrt werden (Gruppe VIII, 10° —15° N. Br.).
Aus der nördlichsten Gruppe I (45° —- 50° N. Br.) liegt jedoch nur eine Windmessung vor, da auf Ausreise
wie auf Heimreise schlechtes Wetter, Regen und sehr niedrige Wolken unter dem Einflüsse naher Tiefdruck
gebiete die Ausführung weiterer Pilotballonaufstiege verhinderten. Bei der Bildung der Gruppenmittel
sind nur Höhenwindmessungen verwandt. Wesentliche Unterschiede zwischen den Aufstiegen der Aus-
und Heimreise zeigen sich nicht, so daß eine Trennung beider nicht notwendig ist. Über die Verteilung
der Windmessungen auf die einzelnen Breitengruppen unterrichtet folgende Tabelle:
Gruppe
i
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
Geogr. Breite...
50°-45°
45°—40°
40°-35°
35°—30°
30°—25°
25°—20°
20°—15°
15°—10°
Geogr. Länge. . .
10° - 20°
20°—25°
25°—36°
350—440
430—48°
47°—55°
54°— 57°
58°—62°
25. 8.
25. 5„ 24. 8.
26., 27. 5.,
21., 22.8.
28., 29.5.,
19.. 20.8.
30. 5.,
31. 5, 1 6
2.6., 15.8.
3.. 4.6.,
13., 14.8.
18., 19. 8.
16., 17. 8.'
Aufstiegsnummer,
117
1, 116
2-5,
111—115
6—9,
109—110
10—12,
106-108
13-16,
103—105
17,18,102
19—21,
99—101
Anzahl der
Aufstiege ..
I
2
9
6
6
7
3
6
Bei der Bildung der Gruppenmittel wurden die Ost- und Nordkomponenten der 500-m-Stufen, bzw. von
3000 m an die der 1000-m-Stufen, einzeln nach der Methode der vertikalen Differenzen gemittelt. In der