Alfred Wegener: Theorie der Haupthalos.
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Wie Fig. 7 zeigt, haben wir also für die Berechnung der Brennlinie a -
A
und b = ß = —, so daß sich das Brechungsgesetz schreibt
A
Sttl _
sin a — ——^
sin B
Da die ganze Ablenkung des Strahls
J i = a — b-\- a — ß — 2a — A ist, wird
A. +A , dn 4
stn
■ stn a) ■
(i)
2 i " J s i n ß
Um auch den äußeren Radius J a zu finden, berücksichtigen wir, daß wir jeden Halopunkt auch
als Punkt eines Nebensonnenhalos auffassen können. Für J a muß also nach den Ausführungen auf
S. 9 gelten:
wobei <?’ = 180
. A a ,, . d
sin — = cos h sin -¡r
2 2
A und cos K = tg ¡r ctg B ist, so daß wird
&
stn
2
jy . A
ctg B sin —
u
(2)
Die Gleichungen (1) und (2) gelten in gleicher Weise für den kleinen und den großen Ring, je
nachdem man für A den Wert 60° oder 90 u einsetzt. Dies ist der Grund, weshalb wir den großen
Ring gleich an dieser Stelle mit behandeln.
Ai
Aa
B
49,9°
49,8°
49,4°
49,8°
kleiner Ring
21,6
21,8
22,4
50,0
großer Ring
45,2
45,5
47,3
73,5
Messungen sind aus naheliegenden Gründen nur für die Brennlinien angestellt. Sie stimmen, wenn
man die Dispersion berücksichtigt, gut mit der Theorie. Es fanden z. B.:
Für den kleinen Ring:
Für den großen Ring:
Kämtz (8 Mess.)
21,8 ’
Hevel
45,0
Galle (16 Mess.)
21,7
Scheiner
47,7
Ekama (16 Mess.)
22,0
De Fouchy
46,5
Omond (16 Mess.)
22,1
Mailet
44,5
Mittel
21,9°
Brandes
45,3
Peytier
45,4
Lambert
45,5
Bravais
45,7
Ekama
46,3
Mittel
45,8°
Beim großen Ring verleitet der noch zu besprechende Zirkumzenitalbogen leicht zu fehlerhaften
Messungen des Radius, weil manche Beobachter in der Annahme, daß er ein echter Berührungsbogen
sei, seinen Sonnenabstand als Ringradius genommen haben. Es dürfte sich empfehlen, künftig lieber
das Azimut der Durchschnittspunkte des großen Ringes mit dem Horizontal-Kreis zu messen und daraus
den Ringradius zu berechnen. Beim kleinen Ring ist dagegen die übliche Messung im Sonnen vertikal
vorzuziehen, weil hier im Horizontal-Kreis die Nebensonnen zu ähnlichen Täuschungen Anlaß geben könnten.
7. Der Zirkumzenitalbogen.
Der Zirkumzenitalbogen ist der häufigste und hellste derjenigen Halos, die durch den brechenden
Winkel von 90° erzeugt werden, und wird deshalb mit Recht als die farbenprächtigste unter allen Halo
erscheinungen gerühmt. Seine richtige Erklärung wurde schon von Bravais gegeben; er entsteht bei