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Full text: 43, 1925

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Die wirtschaftlichen Schäden der tropischen WirbelstUrmc. 
Raratonga wurde 1846 ein Küstenfahrer über die Kronen der Kokospalmen hinweg aufs Land gesetzt, 
in Nandi 1847 ein Kutter */4 Meilen weit ins Innere geführt 1 ). 
Ähnlich wie im südlichen Stillen Ozean nimmt man auch in seinem nördlichen Teil ein zusammen 
hängendes, von der chinesischen bis zur nordamerikanischen Küste reichendes Wirbelsturmgebiet an. 
Zwischen Hawai und Mexiko ist das Vorkommen von Orkanen schon seit längerer Zeit bekannt 3 ). Visher 
gibt die einstweilen vollständigste Zusammenstellung dieser Wirbelstürme und kommt dabei zu einer 
Gesamtzahl von 70 Stürmen innerhalb 80 Jahren*). An Intensität sind diese Orkane ziemlich 
wechselnd; im Durchschnitt scheinen sie aber nicht so stark zu sein, wie die westindischen und ost 
asiatischen. Sehr schwere Fälle fehlen vollkommen; für die Schiffahrt sind sie nur bis zu einem gewissen 
Grade gefährlich (Beschädigung von Booten). Daß sie gelegentlich auf dem Festlande recht unliebsam 
fühlbar werden können, zeigt der Orkan, der im September 1918 die mexikanische (californische) Küste 
bei La Paz heimsuchte; der Schaden wurde damals auf eine halbe Million Pesos geschätzt*). 
Abschnitt C. 
Die Schäden der tropischen Wirbelstürme 
nach einigen besonderen Gesichtspunkten. 
Der Umfang der Wirkungen der Orkane als eine einheitliche Erscheinung auf der Erde kann 
vielleicht noch etwas schärfer erkannt werden, wenn wir betrachten, wie sie sich bei einzelnen Belangen 
im Gesamtwege der Erde äußern. Es kann im folgenden dazu nur ein Versuch gemacht werden, diese 
Frage von einigen Seiten wenigstens anzureißen, vielfach ist das Material noch sehr lückenhaft, manche 
Tatsachen werden übrigens auch eine Wiederholung aus den vorigen Kapiteln sein. Für diesen Abschnitt 
soll der Begriff „Wirtschaft“ im weitesten Sinne gelten, als unter Einbeziehung ihrer dinglichen und 
geistigen Voraussetzungen. 
I. Das Landschaftsbild und die tropischen Wirbelstürme. 
In doppelter Beziehung wirken die Orkane auf das Landschaftsbild: einmal morphologisch und 
zweitens hinsichtlich des Vegetationsbildes. Wie stark die Wirbelstürme an der monatlichen oder jährlichen 
Niederschlagsmenge beteiligt sein können, wurde schon mehrmals erwähnt. Entsprechend hoch ist auch 
ihr Anteil an der Verwitterungstätigkeit zu veranschlagen, vielleicht sogar noch bedeutend höher ent 
sprechend der Intensität, mit der die Wirbelstürme ihre Feuchtigkeit abgeben. Dazu kommt, daß die 
Vegetationsdecke durch den Wind gleichzeitig stark gelichtet wird, also der Boden dem schweren Regen 
unmittelbar preisgegeben ist. Der schützenden Pflanzendecke bleibt aber der Boden noch einige zeitlang 
beraubt und bietet so auch späteren Niederschlägen eine gute Angriffsfläche. Durch die plötzlich an 
geschwollenen Wildbäche wird eine Menge gröberen Gerölls zu Tal gefördert. Im ganzen entfalten also 
die Wirbelstürme eine recht lebhafte abtragende Tätigkeit. Die Winderosion ist sicher auch sehr bedeutend, 
wenngleich von ihr nie berichtet wird. Sie dürfte aber wegen der relativ kurzen Zeitdauer des Windes 
und der geschützten Unterlage nur in besonderen Fällen in Frage kommen. Sehr deutlich wird die 
Wirkung der Orkane durch die erhöhte Tätigkeit des Meeres, Sie äußert sich ähnlich wie bei Sturmfluten: 
Die Strandlinie erleidet erhebliche Veränderungen; Landfetzen, ja ganze besiedelte Inseln werden vom 
Meere verschlungen, wie dies aus verschiedenen Gegenden auch des öfteren berichtet wird, besonders 
z. B. von der Küste von New Jersey, den Sea-Islands 5 ) und den flachen Inseln Ozeaniens 6 ). A11 Steil 
küsten sind Unterwaschungen und Abrutschungen die naturgemäße Folge. In der Südsee ist das Auftauchen 
oder Verschwinden von Riffen häufig; für die Schiffahrt kann beides eine Gefahr bedeuten (Landmarken!) 7 ). 
Im Innern des Landes treten die in feuchten Tropengebieten überhaupt häufigen Erdschlipfe ein*). In 
Westindien ist ein deutlicher morphologischer Unterschied zwischen den Inseln des Wirbelsturmgebiets 
und dem orkanfreien Festland festzustellen; jene weisen eine geringere Formeneinheitlichkeit, stärkere 
Wirkungen der Erosion, äußerst unruhige Profillinien auf, die nach Sappers Ansicht wenigstens teilweise 
*) Beispiele aus S. H. (114) 215 ff., S. 231 ft. eine ausführliche Eiste der Südseeorkane 1739/1891. *) Erste Zusammen 
fassung' in S. H. (114) S. 263 If. *) M. W. R. 1922 S. 296. *' M. W. K. 1918 S. 258. 5 Tarr (122) S. 90. *) S. H. (114) S. 223. 
’) S. II. (114: S. 157. •) Sappcr (198) S. 221.
	        
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