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Full text: 43, 1925

Die wirtschaftlichen Schäden der tropischen Wirbelstürme. 
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werden. Die Verluste an Menschenleben, Rinderherden, landwirtschaftlichen Erzeugnissen aller Art waren 
nicht tiefergehend. 1864, 1885, 1893 sind Jahre verheerender Wirbelstürme x ). Im Jahre 1912 wurde im 
Nordwesten der Insel erheblicher Schaden angerichtet (10 Millionen Franken). Auf den Comoren 
bildet ein schwerer Orkan einen Ausnahmefall, z. B. 14. und 15. April 1908, wobei viele Menschen dem 
Orkan zum Opfer fielen s ). Selbst die Seychellen werden gelegentlich vom Orkan betroffen, wie der 
vernichtende Sturm des Jahres 1862 beweist, bei dem 60 Menschenleben und ein Sachschaden von 
100000 Franken zu beklagen war 8 ). 
Von großen Schiffahrtswegen bleibt das Gebiet der Mauritiusorkane heutzutage unberührt. Die 
Schiffahrt nach Australien nimmt vom Kap aus ihren Weg weiter südlich, vom Suez-Kanal aus über den 
Malaischen Archipel 4 ). Ebenso weichen die ostindischen Reisschifife dem Orkangebiet in einem bedeutenden 
Bogen aus. Mauritius, noch weniger die andern Inseln, hat keinen Durchgangsverkehr. Für die Fahrt 
nach Indien gilt folgende Segelanweisung für die Orkanzeit 5 ) : „ . . . vessels . . . should steer to the 
northward, passing well to the westward of thè Cargades, a most dangerous group, thus keeping a clear 
sea open to the westward, that there may be nothing in the way should it be desirable to run to the 
northward and westward, which would be thè true course to take in case of encountering the sw or nw 
quadrant of a cyclone . . . “ 
Besonders mißlich ist es, daß durch den Mangel an Beobachtungsgelegenheit auch heute noch trotz 
des weitreichenden Funknetzes die das Orkangebiet kreuzenden Schiffe sehr auf ihre eigenen Beobachtungen 
angewiesen sind. 
IV. Das Wirbelsturmgebiet des nördlichen Indischen Ozeans. 
(Bengalen-Bai und Arabisches Meer.) 
Das Orkangebiet zu beiden Seiten der vorderindischen Halbinsel unterscheidet sich von den bisher 
behandelten Gegenden vor allem dadurch, daß in jedem Jahr zwei Maxima auftreten, nämlich einmal im 
April und Mai, dann im Oktober und November. Durch den engen Zusammenhang mit dem Monsun 
wechsel hat man eine bestimmte Erklärungsmöglichkeit für die Entstehung dieser Zyklonen. Ihr Areal 
umfaßt ungefähr 6 Millionen qkm, davon entfallen etwas mehr als 2 Millionen qkm auf die Bai von 
Bengalen, etwas mehr als 37a qkm auf das Arabische Meer. In beiden Teilgebieten sind die Wirbel 
stürme ziemlich ähnlicher Natur 6 ). Im Arabischen Meer fehlen im Februar, März und August die 
Stürme; dagegen sind die Maxima im Juni, Oktober und November scharf ausgeprägt, ln der Bengalen- 
Bai tritt die größte Häufigkeit strenger Orkane im Mai auf. Von den Juni-, August- und September- 
Zyklonen sind 90% mäßig oder schwach (Windstärke unter B 10), von den 365 Zyklonen der Jahre 1877 
bis 1912 waren 22% stark, 37% mäßig und .41 % schwach (unter B 8) 7 ). Einige weitere Charakteristika 
haben die Zyklonen der Bengalen-Bai gegenüber den Taifunen und Hurricanes : 1. nur wenige Orkane 
weisen eine zentrale Kalme auf. 2. Sie brechen auf dem Lande nicht ab, sondern vermindern nur ihre 
Gewalt 8 ). Auffallend ist die Abhängigkeit des Charakters der Stürme von den gerade allgemein 
herrschenden Witterungszuständen. „Zyklonische Stürme von genügender Ausdehnung und Intensität, 
um gefährlich zu werden, kommen in der Bai nur während der Periode vor, da Südwestwinde mehr 
oder weniger beständig über dem Eingang und dem Süden der Bai wehen . . .“ Zur Zeit des Nord- 
ostmonsums etwa bis Mitte März fehlen Wirbelstürme gänzlich. Im April sind sie noch verhältnismäßig 
selten; sie bilden sich dann ziemlich im Süden der Bai, meist in der Richtung auf Ceylon oder die 
Coromandelküste zu, selten in der Andamanensee und auf die untere Peguküste fortschreitend. Im Mai 
werden die Zyklonen schon häufiger, zwei in drei Jahren etwa. In der ersten Monatshälfte beginnen sie 
mit 75% Wahrscheinlichkeit in westlicher Richtung auf die Coromandelküste zu; in der zweiten Hälfte 
(in fünf oder vier Fällen gegen einen) nordwärts nach dem inneren Ende der Bai. Die Wahrscheinlichkeit, 
daß die Stürme dieses Monats von großer Intensität sind, ist sehr hoch. Im Juni ist jedes Jahr auf 1 
oder 2 Stürme zu rechnen. Sie bilden sich nun bedeutend weiter nördlich, nördlich von 20° n, B. ; 2-3 von 
ihnen gehen quer über die Nordwestecke der Bai, unmittelbar vorbei an der Mündung des Hugli. Im 
*) Revue maritime. * *) Ann. Hydr. 1909 S. 261. *) Hartmann [48) S. 105. 4 ) Hassert (49) u. Scholl (105). *) (7) II S. 122. 
*) Nach Newnham (83). T ) Newnham (83). *) vgl. dazu S. H. (113) S. 225 ff. und Hann (47) S. 596.
	        
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