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Full text: 43, 1925

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1925. Heft 3. 
Barranquilla zwischen 12 und 16 km Höhe eingelagert ist, betrachten die Verfasser als abgelenkten Anti 
passat, und zwar abgelenkt durch die besonderen Druckverhältnisse, welche über dem Caribischen Meer 
und seinen angrenzenden Landmassen in der Höhe durch das verschiedene thermische Verhalten von 
Kontinent und Meer entstehen. Die Berechnung der Höhendrucke ist in folgender Weise durchgeführt 
worden: 
H. Marvin hat in liebenswürdiger Weise die vom amerikanischen Wetterdienst während der Zyklonen 
zeit (Juni — Oktober) in Key-West, Kingston auf Jamaika und in San Juan auf Porto Rico ausgeführten 
Pilotmessungen für die Monate Juli bis August 1925 den Verfassern zur Verfügung gestellt. Auf diese 
Weise lassen sich die Ergebnisse von Barranquilla mit den gleichzeitigen Messungen auf den westindischen 
Inseln vergleichen. Die aus den Hochaufstiegen von Kingston, San Juan und Key-West abgeleiteten 
Mittelwerte sind ebenfalls in der voraufgehenden Tabelle angegeben. Die gleiche Windschichtung, die 
für Barranquilla abgeleitet worden ist, findet man in den Mittelwerten von Kingston und San Juan wieder. 
Kingston: 0— 
6—12 
über 13 
5 km Höhe: Passatischer Ostwind 
6—10 km abgelenkter Antipassat 
11—12 ,, reiner Antipassat 
Antipassat | 
Oberpassat 
San Juan: 0— 4 km Höhe: Passatischer Ostwind 
5— 6 ,, ,, Drehschicht 
7—13 
über 16 
. . ( 7—12 km abgelenkter Antipassat 
Antipassat { ... ^ 
l 13 „ reiner Antipassat 
Oberpassat 
Vergleicht man mit diesen Aufstiegen die von Hergesell 1 ) aus dem Jahre 1909 abgeleiteten Mittel 
kurven, so erkennt man, daß die Hergesellschen Ergebnisse genau die gleiche Schichteinteilung aufweisen 
und nur unbedeutende Verschiebungen in der Höhenlage der Schichten zwischen Sommer und Winter 
hervortreten. Diese Gleichartigkeit der Schichten zwischen Winter und Sommer gestattet auch, die von 
Hergesell durch Registrierballonaufstiege festgestellten Temperaturverhältnisse über dem Caribischen Meer 
während des Winters auf den Sommer zu übertragen, und zwar derart, daß man die mittleren Temperatur 
gradienten der Hergesellschen Aufstiege für die Hauptschichten des passatischen Ostwindes und des Anti 
passates bestimmt und sie im Sommer für die Höhenschichten zugrunde legt, in denen während dieser 
Jahreszeit die entsprechenden Windverhältnisse vorherrschen. Auf diese Weise erhält man für verschiedene 
Punkte des Caribischen Meeres die erforderlichen Unterlagen für die Druckberechnung der Höhe. Wenn 
dieses Verfahren auch keinen Anspruch auf absolute Exaktheit machen kann, so ist es aber sicherlich 
zuverlässig genug, um ein der Wirklichkeit entsprechendes Höhendruckfeld zu liefern, das Aufschluß geben 
wird über die in der Antipassatschicht auffatlenderweise hervortretende Nordwestströmung. Als Boden 
temperatur ist für alle Stationen einheitlich 27° C angenommen worden, was bei der Gleichförmigkeit 
der tropischen Temperaturverhältnisse angängig ist. Für die Höhe von 10 km erhält man auf diese 
Weise folgende Drucke: 
Mittlere Temperatur 
Boden bis 10 km 
Barranquilla — 2,0° C 
Kingston (Jamaika) — 6,6° „ 
Santiago (Kuba) — 6,6° „ 
San Juan (Porto Rico) .... — 5,9° „ 
Roseau (Dominica) — 3,6° „ 
Bodendruck Druck in 10 kin Höhe 
757,5 mm 214,5 mm 
761,0 „ 211,1 „ 
761,8 „ 211,3 „ 
760,2 „ 211,1 „ 
760,0 „ 214,7 „ 
') H. Hergesell: Pnssatstudien in Westindien, a. a. O.
	        
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