Dr. B r u u<> S c Ji u 1 z, Hydrogr. Uiitci’s., besonders über «len Durchlüftungszustaiid in der Ostsee im Jahre 1922.
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zur Verfügung stehenden Zeit wurde eine Fahrt durch das Alands-Meer und nach Landsort-Tief aus
geführt, auf der neben den hydrographischen auch fischereibiologische Arbeiten ausgeführt wurden.
Nach Aufnahme der Strommesser begann die Rückfahrt, die auf dem Wege östlich Gotland nach Kiel
führte (3. August). Auf der Ausreise war die Ausführung der Serienmessungen, besonders der chemi
schen Arbeiten durch stürmisches Wetter sehr erschwert.
An der Fahrt nahmen teil: Dozent Dr. Hans Pettersson als Fahrtleiter, cand. ehern. Marler-Ham
burg als Assistent der Schwedischen Kommission und der Verfasser, vorübergehend Dr. K. Anderson
und Prof. Dr. O. Pettersson, Mitglieder der Schwedischen Kommission für Meeresforschung. — Die
Arbeitsteilung erfolgte derart, daß der Salzgehalt in Öregrund bezw. auf Bornö von cand. ehern. Marler,
die der übrigen chemischen Faktoren vom Verfasser an Bord festgestellt wurden. Das gesamte hydro
graphische Material wurde dem Verfasser zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt. 1 ) —
Es ist an dieser Stelle vielleicht gestattet, den beteiligten Behörden und Persönlichkeiten aufrich
tigen Dank auszusprechen, insbesondere gebührt dieser den Herren Prof. Dr. O. Pettersson und Prof.
Dr. R. Witting, daß sie die Teilnahme an den Fahrten ermöglichten, weiterhin den Herren Dr. K. Buch,
Dr. H. Pettersson und Dr. H. Renquist für die vortreffliche Zusammenarbeit an Bord und für die
empfangenen Beweise herzlicher Gastfreundschaft. Gleichfalls ist der Verfasser zu Dank verpflichtet
der Deutschen Kommission für Meeresforschung, die eine Beihilfe gewährte, und der Deutschen See
warte, welche die benötigten Apparate und Ohemikalien zur Verfügung stellte, sowie Herrn Prof. Dr.
Schott, der alle auf diese Fahrten gerichteten Pläne wirksam unterstützte.
4. Die Arbeitsmethode.
Auf den Fahrten des Vorjahres war Gewicht darauf gelegt worden, außer Temperatur, Salz- und
Sauerstoffgehalt möglichst alle Kohlensäurefaktoren zu bestimmen. Auch auf der W i n t e r f a h r t
des „S k a g e r a k“ wurde dieses Programm noch durchgeführt. Auf den beiden letzten Fahrten er
forderte jedoch die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit und die enge Aufeinanderfolge der Stationen
eine Einschränkung des Programms. Es wurde auf der „N a u t i 1 u s“- F a h r t der Sauerstoff, die
Alkalinität, die Gesamtkohlensäure nur bestimmt, wenn es die auch sonst auf diesen Fahrten befolgten
Grundsätze wünschenswert machten, dagegen wurde, wie oben erwähnt, die schnell auszuführende Wasser
stoffionenkonzentrationsbestimmung immer, die Messung des Druckes der freien Kohlensäure mit wenigen
Ausnahmen regelmäßig in bestimmten Tiefenintervallen durchgeführt. Auf der Sommerfahrt des
„Skagerak“ wurde auf die Messung der Alkalinität ganz verzichtet, Temperatur, Salzgehalt, Wasser
stoffionenkonzentration und in bestimmten Tiefenintervallen der Kohlensäuredruck aber regelmäßig
bestimmt. Die Entnahme der Proben zur späteren Messung der Gesamtkohlensäure stieß wie auf der
Winterfahrt insofern auf Schwierigkeiten, als der benutzte Wasserschöpfer 2 ) nicht genügend Wasser für
alle zu entnehmenden Wasserproben faßte und deswegen ein zweimaliges Hinablassen des Schöpfers er
forderlich machte. Nur im Gotlandtief wurden evakuierte Röhren gefüllt, diese Proben erwiesen sich
aber im Laufe der Bearbeitung als besonders wertvoll.
In bezug auf die Bestimmung der einzelnen Faktoren sei auf das bei der Bearbeitung der Beob
achtungen aus dem Jahre 1921 Gesagte verwiesen.’) Erwähnt sei nur folgendes. Bei der Bestimmung
der Wasserstoffzahl wurde in der Ostsee Phenolphtalein nur selten, sondern fast ausschließlich
Naphtholphtalein benutzt, doch war bei dein Muldenwasser, das fast neutral ist, die Unterscheidung der
außerordentlich feinen Farbenunterschiede sehr schwierig, und es dürfte sich empfehlen, im Wieder
holungsfälle Neutralrot als Indikator zu wählen, damit läßt sich eine größere Genauigkeit erzielen. —
Bei der Bestimmung des Kohlensäuredruckes nach der Krogh - Petterssonschen Methode machte es
im Winter erhebliche Schwierigkeiten, im Laboratorium eine einigermaßen konstante Temperatur zu
*) Zinn Teil wurde es bereits für folgende Veröffentlichung benutzt: 15 r n n o S e h n 1 •/., Einiges über die Kolilen-
süurefaktoreu iu der Nord- und Ostsee. Festskrift tillüguiid Professor O. Pettersson, Helsingfors 1923, S. (¡8—89.
-) Aus dein Archiv der Deutschen Seewarte XL. Jahrgang 1922, S. ß.