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Full text: 41, 1923

J)r. B r n n <> S e U n l a, Hydrwr. Unters., besonders über den Doichlül'Uiiigszustiiml in der Ostsee im Jalire 1922. 
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von den hier behandelten Gesichtspunkten aus durchaus zu unterstützen und als eine wissenschaftliche 
Notwendigkeit zu bezeichnen. 
D. Weitere Aufgaben für die Untersuchung der Ostsee. 
Legt man sich von den im Vorhergehenden in den Vordergrund gestellten Gesichtspunkten aus 
die Frage vor, welche hydrographischen Arbeiten in der Ostsee in nächster Zeit am aussichtsreichsten 
erscheinen, so kommt man zu folgendem Ergebnis. Es ist wünschenswert: 
1. Eine möglichst vollständige Aufnahme des hydrographischen, besonders des Durchlüftungs- 
Zustandes 1 ) der Ostsee, insbesondere der Gotlandmulde etwa ein Jahr hindurch in vierteljährlichem Ab 
stand, etwa in den Monaten, in denen früher die internationalen Terminfahrten stattfanden. Der im 
Juli 1922 eingeschlagene Weg rund um Gotland erscheint auch für Wiederholungsfahrten recht geeignet, 
nur wäre an folgenden Stellen eine Vermehrung der Stationen wünschenswert: a) nördlich und südlich 
der beiden die Gotland- und Bornholmmulde trennenden Schwellen, b) in Richtung nach dem Finnischen 
Meerbusen hin, c) in der südlichen Gotlandmulde (Danziger Tief), d) wäre eine eingehendere Unter 
suchung des Arkonabeckens als im Juli 1922 auszuführen, etwa durch regelmäßige Wiederholung des 
Schnittes Ystad — Jasmund. 
2. Gleichzeitige Strommessungen vor allem auf und in Nähe der Schwelle nördlich und südlich 
Bornholm und der Mittel-Bank auszuführen, am vorteilhaftesten wäre es, an den wichtigsten Stellen 
selbstregistrierende Strommesser von Pettersson zu verankern und diese während der Untersuchungen auf 
den Stationen aufzeichnen zu lassen, an anderen geeigneten Punkten aber nur kurze Beobachtungsreihen 
mit dem Ekman-Merz-Strommesser oder bequemer mit dem neuen Strommesser von Witting-) auszu- 
i'ühren. 
3. Mit diesen hydrographischen Arbeiten eingehende biologische Untersuchungen zu verbinden, 
die wohl zunächst besonders auf die biologische Charakterisierung der Ober- und Unterschicht sowie auch 
des Muldenwassers gerichtet sein müßten, denn die hydrographischen Gegensätze sind in der Gotland- 
mukle nahe benachbart, so scharf, daß hier in den uns benachbarten Meeren am meisten Aussicht be 
stellen dürfte, den Zusammenhängen zwischen hydrographischen Faktoren und dem Auftreten und der 
Ausbildung der Organismen auf die Spur zu kommen. 
4. Gleichzeitig Material für eine geologische Untersuchung des Ostseebodens zu sammeln. 
O Auf die Bedeutung- der Untersuchung des Stickstoffs und seiner Verbindungen sei demnächst an anderer 
Stelle eingegangen. 
*) Rolf Witting, Om en tili skeppsbord rapporterande strömnnitnre. Festskrift tillägnad Professor Otto 
Pettersson. Helsingfors 1923, S. 90 ff.
	        
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