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Full text: 41, 1923

j)r. I! r ii li i) Sc li n 1/. llydrogr. Unters., besonders über «len »urchluH uiigs'/.uslaml in der Ostsee im Jniirc JllÜ'J. «¿5 
ln bezug auf den Durchlüftungszustand erwies sieh die Zone des Tempcraturminimums als 
scharfe Scheide. Oberhalb davon war das Wasser recht gut durchlüftet, darunter aber nahmen der 
Kohlensäuregehalt und dementsprechend die Wasserstoffionenkonzentration schnell zu. Der erstere 
schwankte am Hoden zwischen 2.. s und l. T7 ccm,L oder 570 und 360%, während in der Oberschicht der 
relative Kohlensäuregehalt im allgemeinen kleiner war als 150 %. Der relative Sauerstoffgehalt war am 
Boden zwischen 43 und 78 %, an der Oberfläche über 100 %, aus den Zwischentiefen fehlen Beobach 
tungen. Die Verteilung der Wasserstoffionenkonzentration war in erster Linie durch den Einfluß der 
Menge der freien Kohlensäure bedingt, doch wirkte diesem die Abnahme des Salzgehalts und damit der 
Alkalinität entgegen, sodaß die Wasserstoff zahlen sich von Westen nach Osten nicht in dem Maße ver 
ringerten, wie zunächst nach der Verteilung der freien Kohlensäure zu erwarten. Am Boden der Station 
F. 54 A war das Wasser neutral, im übrigen Gebiet schwach alkalisch, am meisten natürlich an der 
Oberfläche. An der Station F. 37 war das Wasser auch an der Oberfläche wegen des dort vorhandenen 
und früher bereits betrachteten hohen Kohlensäuregehaltes dem Neutralpunkt nahe, wie es in der ge 
samten bodennahen Schicht des Meerbusens der Fall war. 
Von den zwischen Helsingfors und Reval gewonnenen Stationen (F. 54 A, 53 A, 52 A, 51A) ist 
die erstere bereits betrachtet, die übrigen liegen auf flacherem Wasser. Von der Unterschicht, die bei 
F. 54 A deutlich in Erscheinung trat, waren bei F. 53 A noch Spuren zu bemerken. Doch war das Tem 
peraturminimum höher gerückt, darunter war auch der Durchlüftungszustand schlecht, doch wurden in 
bezug auf den Kohlensäure- und Sauerstoffgehalt wie die Wassorstoffzahl die Werte wie bei F. 54 A 
nicht erreicht. Die-beiden nördlicher, auf 42 bezw. 23 m Wasser gelegenen Stationen F. 52 A und F. 51 A 
zeigten keine Spuren der Unterschicht mehr, wenn man nicht das bei F. 52 A dicht über dem Boden 
lagernde und wenig besser durchlüftete Wasser als das am Boden von F. 53 A lagernde als beeinflußt durch 
das gotländische Tiefwasser anselum will, doch war eine Temperaturzunahme nach dem Boden hin nicht 
mehr vorhanden. Bei F. 51 A war das Wasser auch am Boden gut durchlüftet, der relative Sauerstoff- 
und Kohlensäuregehalt waren 100%». 
IV. Alands-Meer, Schärenmeer und Bottnischer Meerbusen. 
Diese Meeresgebiete sind mit dem Finnischen Meerbusen zusammen dank der regelmäßigen finn- 
ländischen Terminfahrten in hydrographischer Beziehung sehr eingehend untersucht und ihre hydro 
graphischen Verhältnisse sind mehrfach dargestellt. 1 ) Im folgenden seien deshalb im wesentlichen die 
den Durchlüftungszustand bestimmenden und charakterisierenden Momente hervorgehoben auf Grund 
der auf der Junifahrt 1922 des „Nautilus“ gewonnenen Beobachtungen. 
Die Fahrt durch das jetzt zu behandelnde Gebiet fand im Jahre 1922 später (4.—9. Juni) als sonst 
üblich statt, die Oberflächentemperaturen waren deshalb sämtlich höher, als sie von Wi 11 i n g auf Grund 
der Terminfahrten im Mai von 1904—1906 kartographisch dargestellt sind. Besonders im Schärenmeer 
war die oberflächliche Erwärmung etwa wie bei den landnahen Teilen des Finnischen Meerbusens 
schon recht weit vorgeschritten. Südwestlich Abo wurde 7°. M , östlich Marichamn, im Lumparfjärd, 
über 8'A° festgestellt. Im Alandsmeer, wie auch in der nördlichen Ostsee war das Wasser wesentlich 
kälter, 4% bis über o'A° wurden beobachtet. Im Bereiche des Nördlichen Kvarks (F. 15- -F. 21) war 
das Wasser verhältnismäßig warm (zwischen 5.°, unil8°.„). Südlich davon aber, in dem breiteren Teil der 
Bottensee traten viel niedrigere Temperaturen bis 2°. 3 auf, das gleiche war im Bottenwiek der Fäll, 
beginnend unmittelbar nördlich des Nördlichen Kvarks, die niedrigste liier beobachtete Temperatur war 
1 Die in der Längsachse des Bottenwieks gelegenen Stationen wiesen die niedrigsten Temperaturen 
auf, bei F. 1, der nördlichsten aller Stationen wurden über 8° festgestellt. Auf dem südlichen Querschnitt 
durch die Bottensee (F. 28 —F. 32) war die Temperatur gerade auf der mittelsten Station am höchsten, 
') Vergrl. die Veröffentliclningsreilie: Fiiinlämliselie Hydrographisch - biologische Uiitersnehmigon. Helsingfors 
«ml Havsforskningsinstitiilets Kkriftor. Helsingfors.
	        
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