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Full text: 41, 1923

Aus dein Archiv der Deutschen Seewinde. — 1923. Nr. 1. 
22 
In den Jahren 1902 und 1914 waren die Temperaturen verhältnismäßig hoch. Aus den Beobach 
tungen an den Stationen F. 79 und F. 80 folgt, daß 1914 auch nördlich vom Gotland -Tief das Mulden 
wasser verhältnismäßig warm war, der Mangel an gleichzeitigen Sauerstoffbeobachtungen hindert daran, 
weitere Schlüsse zu ziehen. Die Beobachtungen aus dem August 1908 ergaben kaltes Wasser, das sich 
im besten bislang im Gotland-Tief festgestellten Durchlüftungszustand befand. Gleichzeitig nahm der 
Sauerstoffgehalt des Bodenwassers nach dem Eingang zum Finnischen Meerbusen hin stark ab (vergl. 
folgeöde Tabelle). 
Tab. 14. Beobachtungen in der östlichen Gotlandmulde im August 1908. 
rotland 
Tief 
58 3 33V 
N. 
20° 50. 
о' 0 
59' 01.,' 
N, 
2L 09.S' 0 
22. VIII. 
1908 
17 
VIII. 
1908 
17 
VIII. 
1908 
Tiefe 
m 
Tempe 
ratur 
Sauerst off 
Sauerstoff 
- Salz- 
geli alt 
cem/L 
rel. G elialt 
% 
Tiefe 
m 
Tempe 
ratur 
Salz 
gehalt 
eem/L 
rel. Gelialt 
Tiefe 
m 
Tempe 
ratur 
Salz 
gehalt 
cem/L 
rel. Gehalt 
% 
30 
11.08 
6.78 
_ 
0 
16.03 
6.06 
6.84 
103 
0 
15.78 
6.06 
6.71 
0 
0 
40 
6.19 
6.91 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
20 
8.59 
6.37 
— 
— 
50 
4.99 
6.98 
8.01 
95 
50 
2.59 
7.32 
7.25 
81 
50 
3.19 
7.00 
8.12 
92 
100 
4.09 
9.56 
3.71 
44 
75 
4.39 
9.63 
2.82 
33 
100 
4.29 
10.01 
2.41 
28 
150 
4.39 
11.35 
2.87 
34 
— 
— 
— 
— 
— 
150 
4.39 
10.43 
2.32 
28 
207 
3.99 
12.02 
4.02 
48 
— 
— 
— 
— 
— 
180 
4.39 
10.43 
2.15 
26 
Das kalte, besser durchlüftete Bodenwasser bei Gotland-Tief lagerte unter wärmerem, sauerstoff 
ärmerem Wasser, sodaß es also erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit an den Boden von Gotland-Tief 
gelangt sein mußte. Die beiden nördlicher gelegenen Stationen waren noch nicht durch dies neu ein 
gedrungene Wasser beeinflußt. 
Von der Station Landsort-Tief liegen auch heute noch erst zwei Serien mit Sauerstoffbeobach 
tungen mehr vor, als sie Gehrke zur Verfügung standen. Alle aus dem Muldenwasser vorhandenen 
Werte sind in folgender Tabelle zusamniengestellt. 
Tab. 15. Zusammenstellung der Beobachtungen im Muldenwasser von Landsort -Tief. 
Tiefe 
Ш 
Tempe 
ratur 
0 C 
Salz 
gehalt 
%0 
Sauerstoff 
, r I rel. Gehalt. 
ccm/L 1 <y () 
Tiefe 
111 
Tempe 
ratur 
0 C 
Salz 
gehalt 
"/00 
Sauerstoff 
, r I rel. Gehalt 
cem/L <y 0 
Tiefe 
m 
Tempe 
ratur 
0 0 
Salz 
gehalt 
%r 
Sauerstoff 
.. 1 rel. Gehalt 
cem/L u/ 
/0 
a) 
12. XI 
1902 
b) 
7. VIII. 
1903 
c) 
27. XI. 
1903 
100 
3.94 
9.78 
2.90 
34 
100 
3.95 
9.51 
2.47 
29 
100 
3.91 
9.43 
3.03 
34 
160 
4.44 
10.26 
2.29 
27 
200 
4.28 
10.01 
2.21 
27 
200 
4.14 
9.85 
2.27 
40 
280 
4.31 
10.34 
2.41 
29 
400 
4.43 
10.19 
2.28 
27 
400 
4.27 
9.83 
2.67 
39 
345 
4.34 
10.30 
2.53 
30 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
d) 
12. VIII. 1907 
e) 
16. VII. 
1922 
100 
3.88 
9.48 
2.56 
29 
100 
4.50 
10.46 
2.36 
28 
150 
4.11 
9.87 
2.61 
30 
200 
4.65 
10.86 
2.61 
31 
i 
200 
4.16 
9.98 
2.64 
30 
280 
4.70 
10.97 
2.34 
32 
300 
4.19 
9.98 
2.58 
30 
310 
4.70 
11.08 
2.48 
30 
390 
4.21 
10.14 
2.56 
30 
— 
— 
— 
— 
-- 
Sie zeigen eine überraschende Gleichförmigkeit in bezug auf Temperatur, Salzgehalt und den 
Durchlüftungszustand. Unterhalb der Tiefe, in der sich die Landsort-Tiefe in die Umgebung einsenkt, 
also von etwa 150 m ab, ist das Wasser fast homotherm und isohalin und die Stabilität ist von der 
gleichen Tiefe ab sehr gering. Im Juli 1922 war die Stabilität von 100 bis 200 m Tiefe nur 320 und 200 
bis 300 m nur 136! (vergl. Tabelle S. 15). Der relative Sauerstoffgehalt war in allen untersuchten Fällen 
etwa 30%, nur im November 1903 stieg er bis 40%. 
Besonders bemerkenswert ist, daß nicht, wie es sonst in den Ostseemulden im allgemeinen der 
Fall ist, der Sauerstoffgehalt mit Annäherung an den Boden abnahm, sondern unverändert blieb, und
	        
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