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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1923. Heft 4.
graphisch zur Anschauung gebracht, indem vom Rande des kleinen Kreises aus nach der Richtung hin,
aus der der betreffende Wind weht, eine dem beigefügten Maßstabe entsprechende Strecke abgetragen
wurde. Mittels dieses Maßstabes sind die prozentischen Häufigkeiten leicht zu entnehmen. Die Zahlen im
Kreis geben die Anzahl der Beobachtungen an.
In der Tabelle 8 sind nur die häufigsten Windrichtungen, auf die 8 Hauptrichtungen reduziert,
wiedergegeben; sie sind fett gedruckt, sobald auf sie mehr als die Hälfte aller Beobachtungen fallen.
Sowohl die graphische wie die tabellarische Darstellung spiegeln das gleiche Bild wider, das uns
die Tabelle der prozentischen Beständigkeit zeigte.
2. Abhängigkeit der Höhenwinde von der geographischen Länge.
a) Bildung von Längen gruppen. Nach dem Vorgänge von Wegen er und Kuhlbrodt
wurden die Längengruppen A, B, C, jede 10 Längengrade umfassend, gebildet, aber es zeigte sich auch
hier wieder, wie bei den Breitengruppen, daß eine zeitliche Unterteilung in Gruppen mit dem Index h und
w notwendig war, um ganz verschieden charakterisierte Verhältnisse herauszuarbeiten. Es war dann aller
dings nicht möglich, den Breitenunterschied in dem gleichen Maße wie bei Wegener und Kuhlbrodt aus
zuschalten, die nur die Aufstiege der Bi*eitengruppen VI und VII für die Zusammenstellung heranzogen,
sondern es mußten auch noch die Aufstiege der Breitengruppe V dazu genommen werden. Die Ergebnisse
wurden dadurch, wie man sehen wird, zum Teil beeinträchtigt. Die Einzelheiten über die Bildung der
Längengruppen sind aus der Tabelle 9 zu ersehen.
Tabelle 9. Bildung von Längengruppen.
Gruppe
Ah
Bh
Ch
Cw
Bw
Aw
Geographische Länge ..
70° —80°
00
o
o
1
CD
O
o
90° — 100°
100° — 90°
90° — 80°
O
O
1
o
8
Zahl der Beobachtungen
5
7
19
13
6
6
Davon Piloten
5
7
19
13
6
6
Datum
12. -T4. X.
14. - 20. X.
21.X.-6. XI.
7. - 17. XI.
18. XI.
26. - 28. XI.
29.XI.-1.XII.
Pilotennummern
22-26
27 — 33
34 — 52
53 — 65
66 — 71
72 — 77
Geographische Breite ..
28.° — 25°
25° — 22°
22° —19°
18° — 26°
24° — 29°
27° — 36°
b) Vektorielle Mittelwerte. In der Tabelle 10 sind die mittleren Komponenten, sowie
Richtung und Stärke der mittleren Resultanten wiedergegeben. Sowohl in den Ost- wie in den Nord
komponenten finden wir wieder wie hei den Breitengruppen den grundsätzlichen Unterschied zwischen
den Gruppen mit dem Index h und denen mit dem Index w. Besonders eindringlich ist dies bei den mitt
leren Nordkoimponenten der Fall, wo 'bei den h-Gruppen die Luftversetzung aus S, bei den w-Gruppen der
Lufttransport aus N vorherrscht, worin sicherlich ein jahreszeitlicher Unterschied sich ausspricht. Bei
den mittleren Ostkomponenten ist der Unterschied zwischen h- und w-Gruppen ebenfalls bedeutend, aber
gerade hierbei kann der nicht ganz ansgeschaltete Breiteneinfluß eine wesentliche Rolle spielen. Bei den
h-Gruppen der Ostkomponente sehen wir eine Hebung der Grenze zwischen Ost- und Westwind in der
mittleren Gruppe, die in gleicher Weise von Wegener und Kuhlbrodt gefunden wurde; in unserem Falle
liegt diese Grenze aber durchgängig höher als hei den Frühjahrsaufstiegen der ersten Reise. Sie kommt
auch in der Lage der Minima bei der resultierenden Windstärke zum Ausdruck; die w-Gruppen der Ost
komponente zeigen eine ganz andere Lage der Westwindgrenze, der aber aus dem schon erwähnten
Grunde keine Bedeutung zugemessen werden soll. Auf die graphische Wiedergabe der Resultanten der
einzelnen Längengruppen soll aus dem gleichen Grunde verzichtet werden.
c) Skalare Mittelwerte und Beständigkeit. Die Tabelle 11 gibt die skalaren Mittel
werte der Geschwindigkeit, sowie die prozentische Beständigkeit der Winde in den 6 Längengruppen
wieder. Die Skalarmittel der Geschwindigkeit weisen in den h-Gruppen geringere Werte auf als in den
w-Gruppen, das Umgekehrte gilt für die Beständigkeit. Wird man auch hierbei nicht den Einfluß des