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Full text: 41, 1923

Dv. A. Mey: Pilotballon auf stiege auf einer Falirt nach Mexiko, September bis Dezember 1922. 
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bei den h-Gruppen der herbstliche Typ in den mittleren Nordkomponenten noch ebenso vor wie in den 
mittleren Ostkomponenten. Das Bild der mittleren Ostkomponenten in den südlichen w-Gruppen darf 
wohl nicht als durch die ganze Luftschicht typisch für den Winter angesehen werden; es ist offenbar 
bestimmt durch ein mächtiges, sehr hoch reichendes Hochdruckgebiet, das sich über dem südlichen 
Nordamerika und dem Golf ausgebreitet hatte. Da aber hoher Luftdruck über dem nordamerikanischen 
Kontinent charakteristisch ist für die allgemeine winterliche Luftdruckverteilung, so wird man wenigstens 
inbezug auf die unteren Höhenstufen das vorliegende Bild als für die winterlichen Verhältnisse gültig 
ansehen dürfen. Man muß auch in Betracht ziehen, daß wir ja noch am Anfang des Winters stehen, wo 
eine eindeutige Winterlage sich noch nicht herausgebildet haben kann. Bei den nördlicheren w-Gruppen 
erscheint die Grenze zwischen N- und S-Komponente verwickelt. Es scheint aber berechtigt, zu sagen, 
-daß sie innerhalb der Westwindgruppen (von Vw ab) nach Norden zu ansteigt, wenn man annimmt, daß 
die nördliche Komponente in den unteren Schichten der Gruppe III w nur durch eine besondere Wetter 
lage mit vorherrschenden Nordwestwinden hervorgerufen ist. Das Ansteigen dieser Grenze nach N zu 
ist auch bei den Westwindgruppen der Ausreise (IVh nach III h) in den mittleren Nordkomponenten 
angedeutet. 
Bei den mittleren Nordkomponenten in den höchsten Schichten (Stratosphäre) der Passatregion 
fällt auf, daß sie, im Gegensatz zu den mittleren Ostkomponenten, von Gruppe zu Gruppe (VI h, VII h, 
VIIw, VIw, die zeitlich aufeinander folgen) das Vorzeichen wechseln, auch darin spricht sich wohl der 
Übergangscharakter der allgemeinen Lage aus. 
Die mittleren Wind bahnen der einzelnen Gruppen sind durch die Kurven auf Tafel 3, Nr. 1 wieder 
gegeben. 
c) Die Reibung in den untersten Höhenkilometern. Die von Wegener und Kuhl- 
•brodt aus ihrer Tabelle der mittleren Resultanten gefundene, die Reibung kennzeichnende Reohtsdreliung 
des Windes nach oben in den unteren Höhenschichten zeigt sich in unserer Tabelle der Resultanten 
nicht mit der gleichen Regelmäßigkeit wie dort. Bei den Ostwindgruppen ist -sie allerdings durchgängig 
vorhanden, nicht aber so bei den Westwindgruppen, wo wir sie zwar teilweise ebenfalls finden, anderer 
seits aber auch im Gegenteil eine Linksdrehung sich zeigt. Die Ursache für letztere Erscheinung ist 
offenbar in dem Umstande zu suchen, daß die Zahl der in (den einzelnen Gruppen vereinigten Aufstiege 
zu gering ist, um den Einfluß plötzlicher Änderung der Wetterlage auszuschalten. Faßt man alle West 
windgruppen einerseits und alle Ostwind gruppen (außer VII h und VIIw, wo Landeinflüsse zu befürchten 
sind) andererseits zu einer Gruppe zusammen, und bildet für diese die vektoriellen Mittelwerte, so 
ergibt sich die nachstehende Tabelle der Resultanten (bis zu 5 km Höhe durchgeführt): 
Diese Werte sind ‘in der Fig. 3 graphisch dar- 
gestellt. Hiernach ergibt sich, wie bei Wegener and 
Kuhlbrodt, für die Westwindzone eine stetige Rechts 
drehung und Stärkezunahme des durchgängig süd 
westlichen Windes. Der scheinbaren Rückdrehung 
in der alleruntersten Schicht wind man keine Bedeu 
tung' beimessen dürfen, da die Messungen der Boden 
windrichtung nicht mit derselben Genauigkeit ge 
schahen wie die der Höhenwinde. Auch die Ostwind 
zone zeigt die Winddrehung nach rechts bis in etwa 
1.5 km Höhe, darüber aber dann ein Rückdrehen und 
erst in größerer Höhe erneutes Rechtsdrehen des 
ostsüdöstlichen Windes. Der unteren Rechtsdrehung entspricht eine Stärkezunahme, über der dann mit 
beginnender Rückdrehung Stärkeabnahme ©insetzt. Die Ostwindzone bestätigt somit die Ergebnisse von 
Wegener und Kuhlbrodt (1. c.S. 36) über die Reibungstiefe und über die Höhe des „eigentlichen Passates“. 
d) Skalare Mittelwerte und Maxima der Windgeschwindigkeit. Die skalaren 
Mittelwerte der Windgeschwindigkeit wurden nach der Methode der vertikalen Differenzen berechnet; 
Höhe 
km 
Westwimlgruppen 
Ostwind gruppen 
4 —5 
252° 
16.0 
121° 
3.7 
3 —4 
251 
12.8 
112 
4.5 
2.5 — 3 
246 
12.0 
112 
5.1 
2 —2.5 
245 
11.0 
115 
4.9 
1.5-2 
243 
10.0 
117 
5.3 
1 —1.5 
238 
8.3 
118 
5.7 
0.5—1 
236 
7.3 
114 
5.7 
0 —0.5 
230 
5.9 
105 
5.2 
Boden 
234 
4.2 
100 
5.0
	        
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