Pr. Erich IC u h I b r o d t. Boden- und Höhenwinde der Balkanhalbinsel.
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Bei der Zusammenfassung geht jeder Monat mit gleichem Wert in die Mittelbildung ein; es ist
also für 8000 m die verschiedene Zahl der Fälle nicht berücksichtigt, so daß die Monate mit einer ge
ringeren Zahl n nicht benachteiligt sind. Dasselbe gilt für die Bildung des Jahresmittels aus den ein
zelnen Jahreszeiten, so daß hier keine Bevorzugung des Sommers mit seiner großen Zahl von Aufstiegen
vorliegt.
Tabelle 4 gibt die mittleren jahreszeitlichen Winde für die einzelnen Stationen, für den Boden und
3000 m Höhe, Tabelle 5 die entsprechenden mittleren Winde im Jahresmittel, in bedeutet die Zahl der
in das Mittel eingehenden einzelnen Monate, n wieder die Zahl 'der Fälle für 3000 m. Die Bildung der mitt
leren Luftversetzung geschah natürlich wieder vektoriell; die Versetzungsgeschwindigkeit n und die Be
ständigkeit b müssen also im Jahreszeiten mittel kleiner ausfallen als in den einzelnen Monaten (kleiner
als etwa das arithmetische Mittel der Monatswerte), und im Jahresmittel wieder kleiner als im Durch
schnitt der jahreszeitlichen Werte ü und b sind also der Größenordnung nach um so höher zu be
werten, je größer der betrachtete Zeitraum ist.
Es ist nicht ohne Interesse, aus der Tabelle 5 zu ersehen, daß im ganzen 18 930, mit Einschluß
derer von Tulcea also etwa 19 000 Pilotballonaufstiege bis 3000 m Höhe aus den 2% Jahren vorliegen.
Die 3 mazedonischen Warten sind am besten vertreten (vgl. die besondere Verarbeitung der Höhen
winde über Mazedonien a. a. O.). Von den 1729 Aufstiegen in Prilep entfallen 42,3 % auf den Sommer
(3 Jahrgänge), 17,8 % auf den Herbst, 14,5 % auf den Winter und 25,4 % auf das Frühjahr.
Tabelle 5. Luftversetzung an den einzelnen Stationen im Jahresmittel.
Boden
3000 m
R
S
V
b
m
R
1)
V
b
111
11
1.
Belgrad
154°
0.69
2.4
29
27
270°
4 85
9.0
54
27
1219
2.
Craiova
27
0.44
2.5
18
16
296
4.63
8.7
53
15
595
3.
Bukarest
35
0.42
2.4
18
19
289
4.10
8.0
51
20
723
4.
Rimnikul-Sarat
346
0.76
2.4
32
15
300
4.03
8.0
51
15
638
5.
Braila
92
0.32
2.7
12*
11
293
3.90
8.8
44
10
687
fi.
Konstanza
346
0.69
4.6
15
19
288
4.90
9.3
53
19
675
7.
Varna
7
0.86
2.7
32
19
292
4.28
8.8
49
18
591
8.
Burgas
45
0.87
2.9
30
19
296
4.20
8.7
48
19
841
9.
Jambol
30
1.04
3.0
35
23
300
4.07
8.5
48
23
1057
lü.
Sofia
268
0.15*
2.7
6*
25
282
4.00
8.5
47
22
892
11.
Nisch
34
0.72
2.0
36
27
274
4.30
9.4
46
27
1053
12.
Skutari
158
0.37
1.7
22
25
281
2.72*
7.9*
34*
25
1140
13.
Tirana
231
0.12*
1.1*
11*
10
293
1.97*
7.9*
25*
11
665
14.
Prilep
62
0.28
2.2
13
27
275
4.02
8.6
47
27
1729
15.
Hudova
309
1.85
3.9
48
27
292
4.25
8.7
49
27
1739
16.
Drama
137
0.68
1.9
36
22
289
3.29
8.4
39
22
1418
17.
Adrianopel
27
0.71
2.1
34
27
315
3.22
8.0
40
26
636
18.
Konstantinopel
18
1.58
4.1
39
27
294
2.81*
7.7*
37*
25
489
19.
Gallipoli
38
2.32
4.6
51
27
318
3.20
7.9*
41
19
336
20.
Sarajewo
140
0.41
2.0
20
27
273
4.21
9.7
43
20
866
21.
Sitniakowo
—
—
—
*
—
287
3.16
6.7*
47
25
941
18930
VI. Jahreszeitliche Mittelwerte des Luftdrucks am Boden lind in 3000 m Höhe,
der Lufttemperatur und der Bewölkung.
(Taf. 5.)
Aus den oben erörterten Gründen wurden auch für die 4 Jahreszeiten und das Jahr auf Grund
der aus Tabelle 3 sich ergebenden Mittelwerte die mittleren Bodenisdbaren entworfen (vgl. Tafel 5).
Letztere waren auch notwendig als Hauptkriterium für die Beurteilung der Allgemeingültigkeit der
Windergebnisse, worauf sogleich zurückgekommen werden wird. Es ist natürlich auch von Interesse,
die Luftströmung in 3000 m Höhe mit der Luftdruck Verteilung 1 in dieser Höhenlage zu vergleichen. Es
bestanden auf dem Balkan während des Krieges mehrere Drachenwarten, eine in Jamboi, eine am
Bosporus und, wenn man weitgreift, die Drachenwarte in Scentandras bei Temesvar. Die Beobach-