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Full text: 40, 1922

Dr. W.Kloster: Bewölkungs-, Niederschlags-u.Gewiiterverhältnisse d. westind. Gewässer u. d. angrenz. Landmassen. 7 
Während auf hoher See und freien Berggipfeln ein unbeschränkter Horizont eine Schätzung des Be 
wölkungsanteils an der Gesamtfläche des Himmels leicht ermöglicht, sind Stationen in engen Tälern 
immer nur auf einen Ausschnitt des Himmelsgewölbes angewiesen. Wie Wild gezeigt hat [7, 71/72], 
können bei Ausschluß des unteren Teiles des Himmelsgewölbes bis zu 60° die Bewölkungsschätzungen 
bis zu 10% im Monatsmittel zu klein ausfallen. Umgekehrt wird gerade von Leyst [70] die Forderung 
aufgestellt, die für die Zenithalzone 60°—90° gefundenen Werte als wahre Bewölkungsmenge anzusehen 
und nur diese zu berücksichtigen, da wir infolge der Wirkung der scheinbaren Abplattung des Himmels 
gewölbes die horizontnahen Wolken meist überschätzen [69]. Dies käme besonders für Schiffsbeobach 
tungen in küstennahen Gewässern in Betracht. 
Es liegt nicht im Kähmen dieser Arbeit, und es wäre auch mit dem vorliegenden Material unmög 
lich, die angeführten Fehler genauer zu untersuchen. Es wird sich im Laufe der Untersuchung zeigen, 
daß die Mittel aus Landstationen und die aus benachbarten Gradfeldern trotzdem sowohl in den absoluten 
Werten als auch im jährlichen Gange recht gute Übereinstimmung ergeben. 
Betrachten wir nun die Vergleichbarkeit der Bewölkungsbeobachtungen der 
Land Stationen untereinander, so haben wir einen Faktor zu erwähnen, der ein schwer 
wiegendes Hindernis dazu vorstellt, nämlich die Ungleichheit der Beobachtungsreihen. Sollen nämlich 
meteorologische Beobachtungen miteinander vergleichbar sein, so müssen sie den gleichen Jahrgängen 
entstammen [vergl. 85, 46]. Das ist nun für unser Gebiet in bezug auf Bewölkungsbeobachtungen, denen 
man bei weitem nicht das Interesse wie den für das ganze Wirtschaftsleben der Tropen wichtigeren 
Regenbeobachtungen entgegengebracht hat, keineswegs der Fall. Wir können in diesen Ländern, in 
denen staatlich organisierte Beobaehtungsnetze erst seit kurzem bestehen, froh sein, von einigen wenigen 
Stationen mehr als 10-jährige Beobachtungsreihen für die Bewölkung zu besitzen. Eine Reduktion der 
Stationen mit kürzerer Periode auf benachbarte mit längeren Reihen ist aus Mangel an geeigneten Nor 
malstationen nicht möglich, würde gegebenenfalls, wie Schönrock [106, 13] und Friedemann [30, 12] nach 
gewiesen haben, auch kaum nennenswerte Vorteile bringen. 
Für Nordamerika und Mexiko bis zum 20.° N.-Br. liegt eine neuere Untersuchung über die Be 
wölkungsverhältnisse vor [32], deren Resultate z. T. übernommen wurden, da, wie auch Clark in einem 
Aufsatze über neue Bewölkungskarten der Vereinigten Staaten [12] hervorhebt, es wegen der sich er 
gebenden geringfügigen Unterschiede nicht lohnt, neue Karten zu zeichnen, die auf etwas längerer Be 
obachtungsperiode beruhen. Für Mexiko wurden vollkommen neue Werte berechnet. Um diese, sowie 
die für das Meer, auf dem von Gläser nur hypothetische Kurven gezogen wurden, an die von ihm 
gefundenen anschließen zu können, wurden für die Grenz- und Küstenstationen in Nordamerika nach 
den Reports of the Chief of the Weather Bureau 1905—1915 neue Mittel gebildet; für einige Orte wurde 
auf die älteren Mittel von Greely [33] zurückgegriffen. In der Arbeit Gläsers finden sich nämlich 
nur Werte für Stationsgruppen, nicht aber für die einzelnen Beobachtungsstationen. Die in den Re 
ports mitgeteilten Mittel sind nicht die auf die übliche Weise aus dreimal täglichen Beobachtungen berech 
neten, sondern sogen, „daylight cloudiness“. Es heißt darüber in den „Explanitions of the tables“ 
Report 1915/16 pg. 67: 
„The cloudiness recorded in the summaries is derived from personal observations. The Pro 
portion of sky covered with clouds is estimated by the observer at 8 a. m. and 8 p. m., seventy-fifth 
meridian time, on a scale of 0—10. The two observations can not be combined into a daily mean in 
the present state of our knowledge of the diurnal variations in cloudiness, and are therefore given 
sepai'ately. In Order, however, to obtain a general record of the sunshine as affecting the growth of 
plants, the observer keeps some memoranda of the cloudiness, sufficient to enable him at the end of the 
day to determine the average cloudiness on the scale given above, from sunrise to sunset; the resulting 
average for each month is given in the column of „daylight cloudiness“. 
Aus dem oben angeführten Grunde ist es nicht möglich, zu kontrollieren, ob auch Gläser diese 
„daylight cloudiness“ ohne Korrektur benutzt hat; im allgemeinen scheint sie im Vergleich zu den von 
Greely veröffentlichten 18-jährigen Mitteln etwas zu niedrige Werte zu geben.
	        
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