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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Heft 1. 
mittels genügt jedoch, wie u. a. Liznar [72], Schönrock [106], Kassner [51, 5] gezeigt haben, das arith 
metische Mittel aus 3 Terminbeobachtungen. Auf die Wahl der Tagesstunden kommt es dabei nicht 
so sehr an, wenn nur eine Beobachtung auf den Morgen, eine auf den Nachmittag und eine auf den 
Abend fällt. 
Ein Beispiel aus unserem Gebiet möge zeigen, wie gering die Abweichungen der Mittel aus drei 
Be obachtungsterminen gegenüber denen aus allen 6 Terminen sind. Es sei dazu das Feld 81 q (85° 
bis 90° W, 25°—‘ITA 0 N) gewählt, das sich durch reichliche Beobachtungen auszeichnet. 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
Jahr 
1 h (4a + 8a + 12a + 4p + 8p + 12p) 
5.0 
4.9 
3.9 
4.1 
3.7 
3.7 
3.6 
3.9 
4.2 
4.4 
4.2 
4.9 
4.3 
*/s (4a + 12a + 8p) 
4.9 
5.1 
3.9 
4.0 
3.7 
3.9 
3.7 
3.9 
4.1 
4.2 
4.1 
5.0 
4.3 
A 
-0.1 
+0.2 
±0 
-0.1 
±0 
+0.2 
-0.1 
±0 
-0.1 
-0.2 
-0.1 
+0.1 
±0 
J/s (8a + 4p + 12p) 
5.1 
4.7 
4.0 
4.2 
3.7 
3.9 
3.6 
3.8 
4.2 
4.6 
4.3 
4.9 
4.3 
A 
+0.1 
-0.2 
+0.1 
+0.1 
±0 
+0.2 
±0 
-0.1 
±0 
+0.2 
+0.1 
i Ö 
± 0 
Winter 
_ 
Frühlingj Sommer 
Herbst 
Jahr 
V* (2+4+6+S) 
8.5 
9.9 9.6 
10.9 
9.7 
V& (1+3+5+7+9) 
8.3 
8.1 1 9.3 
9.4 
8.8 
Es zeigt sich, daß die Abweichungen nach der positiven und negativen Seite ungefähr gleichmäßig 
verteilt sind und daß es sich dabei höchstens um 2 /ioo des Himmels handelt. Wenn trotzdem zur Mittel 
bildung sämtliche Beobachtungstermine herangezogen wurden, so geschah dies deshalb, um durch Ver 
mehrung der Beobachtungsdaten eventuelle einseitige Schätzungsfehler auszugleichen. 
Der persönliche Schätzungsfehler ist, wie Untersuchungen von Laurenty [68] und Schönrock [106, 
4—9] nachweisen, recht beträchtlich (bis zu 8 % Unterschiede in den Beobachtungen geübter 
Beobachter, bei ungeübten bis zu 20 % !). Während wir nun für die Landstationen kein Mittel 
haben, um diese Fehler zu korrigieren, da sich keine Hegeln über das Vorkommen und den Sinn dieser 
individuellen Fehler aufstellen lassen, besteht bei den Schiffsbeobachtungen, wo der Beobachter dauernd 
wechselt, die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Fehler im Mittel ausgleichen werden. Die von Koppen und 
Meyer [59,4] erwähnte Vorliebe für die geraden Zahlen in der Bewölkungsschätzung auf Meeren, die auch 
Friedemann [30,6] bestätigt, schien sich auch bei dem 
für unser Gebiet verwendeten Material zu zeigen. 
Für das Feld ßlCj sind hier die Mittel der Häufig 
keitswerte (%) der 4 geradzahligen Bewölkungsstufen 
dem Mittel für die Häufigkeit der 5 ungeraden 
Zahlenwerte für die Bewölkung gegenübergestellt: 
Das Überwiegen der geradzahligen Bewölkungsstufen gegenüber den ungeradzahligen tritt in dieser 
Zusammenstellung in allen Jahreszeiten hervor. Die Verteilungstafel für die Häufigkeit der einzelnen Be 
wölkungsgrade dieses Feldes (s. Fig. 1 und Tab. VI) zeigt jedoch, daß das Übergewicht der geraden Be 
wölkungsziffern über die ungeraden nicht von einer zu häufigen 
Notierung der Stufen 2, 4, 6 usw. herrührt, sondern von einer 
selteneren Angabe der beiden Bewölkungsgrade 1 und 9. Offenbar 
ist in diesen Fällen meist 0 oder 2 bezw. 10 angeschrieben worden. 
Dies dürfte besonders bei Nachtbeobachtungen zutreffen, auf deren 
Unsicherheit Steen [111, 49] besonders hinweist. Die geringere 
Häufigkeit der Bewölkung 9 gegenüber der 8 findet sich auch häufig 
bei Landstationen; als Beispiel führt A. v. Obermayer [87 b, 564] 
Beobachtungen vom hohen Sonnblick, von Kremsmünster, Säntis und 
PicduMidian. Auch Breslau zeigt die gleiche Erscheinung [85, 109]. 
Eine weitere Fehlerquelle, die bei Land- und Seebeobachtungen 
verschieden stark einfließt, liegt in dem mehr oder weniger voll 
ständigen Überblick über das gesamte Himmelsgewölbe begründet. 
Fig. 1. Verteilüngstafel der Häufigkeit 
der einzelnen Bewölkungsgrade.
	        
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