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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Heft 1. 
Der enge Zusammenhang des Elmsfeuer-Phänomens mit Niederschlags- und Gewittererscheinungen 
ergibt sich auch aus den Begleitumständen, unter denen Elmsfeuer zur Notierung kam. 
Es wurde notiert in der Wache mit Elmsfeuer-Beobachtung: 
q, 1, t, r: 
4 
2: 1, t: 1, t, r: 
2 15 
r,q: 
3 
1 mal. 
In 14 = 79 % aller Fälle wurde also Blitzen oder Donner neben Elmsfeuer vermerkt, die gleiche 
Anzahl war mit Regen verbunden; 50 % aller Fälle waren von Böen begleitet. 
Zusammenf assung der Hauptergebnisse. 
Überblicken wir zum Schluß noch einmal kurz die gewonnenen Resultate und suchen wir sie mit 
den Ergebnissen früherer Arbeiten zu verknüpfen. Zu einer vergleichenden Betrachtung klimatischer 
Elemente über Land und Meer bedürfen wir gleicher Beobachtungsmethoden. Bei der Bewölkung 
sind diese vorhanden. Für sie ist daher auch schon relativ früh von Teisserenc de Bort eine ver 
gleichende kartographische Darstellung der Verhältnisse auf Land und See gegeben worden [117]. 
Obwohl sich diese für unser Gebiet nur auf Beobachtungen von etwa 30 Stationen gründet, von denen 
mit Ausnahme der nordamerikanischen keine eine längere Beobachtungsperiode als 4 Jahre aufzu 
weisen hat, gibt die Karte der Verteilung der mittleren jährlichen Bewölkung die Grundzüge doch 
recht gut übereinstimmend mit unseren Resultaten wieder. Diese Karte gestattet uns auch, die Ver 
hältnisse unseres Beobachtungsraumes dem Gesamtbilde der Verteilung der Bewölkung auf der ganzen 
Erdoberfläche einzuordnen. Es zeigt sich, daß unser Gebiet ein Teil des Gürtels geringer Bewölkung 
ist, der sich zwischen etwa 10° und 35° N erstreckt. Der nördliche Teil von Südamerika gehört dagegen 
der Zone größter Bewölkung am Äquator, dem sog. Wolkenring, an. 
Für die Niederschläge besteht für Land und Meer keine übereinstimmende Beobachtungsmethode. 
Am Beispiel der Passatregion konnten wir demonstrieren, zu welch falschen Vorstellungen die bisher 
allgemein angewandte Methode der Verwertung der Niederschlagstage schlechthin führen kann. Die 
Ergebnisse neuerer Niederschlagsmessungen in den Passatregionen bestimmten uns, den Regentagen 
des Landes als vergleichbare Werte von der See die Tage mit „r“-Notierungen gegenüberzustellen. 
Das sich ergebende einfache Bild und die gute Übereinstimmung der Niederschlagskarten mit denen der 
Bewölkung rechtfertigt wohl unser Vorgehen. 
Die Änderungen, die das Bild, das frühere Arbeiten von der Verteilung der Niederschlagshäufig 
keit auf den Ozeanen gegeben haben, durch unsere Resultate erfährt, werden geringer dadurch, daß 
die älteren Arbeiten im allgemeinen eine geringere Regenhäufigkeit festgestellt haben als neuere, 
die auf umfangreicherem und jedenfalls sorgfältigerem Beobachtungsmaterial beruhen. Der Verlauf 
der Trockenlinie, die Gebiete einschließt, in denen Monate mit weniger als 20 % Regenwahrschein]ioh- 
keit Vorkommen, hat sich gegenüber den Darstellungen Köppens [6, Nr. 38; 19, Taf.29] etwas geändert. 
Der ganze Streifen des offenen Ozeans zwischen 10° und 17° N, das Caribische Meer und der gesamte 
Golf sind mit in ihren Bereich zu ziehen. Auf der neuesten von Koppen entworfenen Klimakarte [65, 
Taf. 10] wäre demnach das Zeichen A f w' i östlich der Kleinen Antillen südlich von 10° N zu setzen. 
Hinsichtlich der Verteilung der Regengebiete sind auch einige Abweichungen von den zitierten 
Karten festzustellen. , Die breite Zone nördlich der Antillen, welche von Koppen als „Gebiet ohne aus 
gesprochene Periode der Regentage“ aufgeführt wird, dürfte wohl als Herbstregengebiet anzusprechen 
sein. Die Herbstregen besitzen überhaupt eine größere Ausdehnung als ihnen auf dieser Karte ein 
geräumt ist. So ist der ganze Golf ihnen zuzurechnen. Das Sommerregengebiet Mexikos, das 
auf älteren Karten durch eine geschwungene Linie etwas südlich 20° N abgegrenzt ist, setzt sich wohl 
bis an die pazifische Küste in 15° N fort, wie Beobachtungen von Oaxaca, Salina Cruz und von Stationen 
in Chiapas zeigen.
	        
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