Dr.W.K 1 oster: Bewölkungs-, Niederschlags-n.Gewitterverhältnisse d. westlnd. Gewässer u. d. augrenz. Landmassen. 39
schauerliche Schauspiel von Anfang Juni an fast täglich; Sonne wie Mond bekam man selten zu Gesicht.
Bis Mitte August währte dieses Wetter, dann wurden die Regen seltener und setzten oft 4—5 Tage aus."
Auf Para scheint die Bemerkung Mohns betreffs der Gewitterhäufigkeit im Kalmengürtel zu
passen, denn hier sind alle Monate mit Ausnahme des November reich an Gewittern. Nach Wallace
„vergehen selbst während der trockenen Zeit kaum B Tage oder gar eine Woche ohne einen leichten
Gewittersturm und starken Regenschauer.“ Das Maximum der Gewitterhäufigkeit fällt auf März/April.
4. Tägliche Periode der Gewittererscheinungen.
Mehr noch als bei dem jährlichen Gange der Gewitterhäufigkeit kann bei der Ableitung der täg
lichen Periode der Gewitter die wahllose Betrachtung der elektrischen Erscheinungen überhaupt (t, t+1,1)
zu irrtümlichen Resultaten führen, insofern als ja die Sichtbarkeit der Blitze und des Wetterleuchtens
wesentlich von der Tagesbeleuchtung abhängig ist. Diese Abhängigkeit allein könnte zu einem nächt
lichen Max. der Gewitterhäufigkeit führen. Ein Beispiel aus unserem Gebiete möge dies illustrieren.
Für die Golfregion, die sich durch reichliche Gewitterbeobachtungen auszeichnet, sind wachenweise die
Häufigkeitszahlen für sämtliche elektrischen Erscheinungen, Donner, Blitzen, Wetterleuchten, ausgezogen
und im Diagramm 17 auf Tafel 5 zur Darstellung gebracht. Durch eine gestrichelte Linie sind ferner
die für die einzelnen Monate berechneten Werte für den Auf- und Untergang der Sonne in 25° N mit
einander verbunden. Das Diagramm zeigt deutlich das starke Ansteigen der Häufigkeit elektrischer Er
scheinungen nach Sonnenuntergang zu einem Max. um Mitternacht, von wo aus ein allmähliches, kurz
vor und nach Sonnenaufgang ein starkes Abnehmen der Häufigkeit eintnitt. Auch im Jahresdurchschnitt
würde sich demnach eine Häufigkeitskurve mit einem einfachen Maximum um Mitternacht, einem
Minimum um Mittag herausstellen.
Wie sich die Gewittertätigkeit in diesem Gebiete jedoch in Wirklickeit verhält, möge uns eine
Betrachtung der Häufigkeit der Wachen mit Donner zeigen. Da die Häufigkeit dieser Erscheinung
relativ gering ist, so mußten wir, um ein zuverlässiges Bild zu erhalten, größere Räume zusammenfassen,
als wir zur Ableitung des täglichen Ganges der Bewölkung und der Niederschlagshäufigkeit benutzt
haben. Wir haben als solche einmal den Golf, zum andern das Caribisohe Meer und endlich die Passat
region des offenen Ozeans gewählt. Die genauere Abgrenzung der Gebiete ist aus Karte 1 ersichtlich.
Prozentzahlen wurden nur für das Jahresmittel berechnet, da selbst die Vierteljahrsmittel bei der Selten
heit der Erscheinung noch unzuverlässige Werte darstcllen.
Zum andern aber steht uns auch von Landstationen kein ausführliches Vergleichsmaterial zur
Verfügung. Für Port au Prince haben wir die Gewitterhäufigkeit nach den Jahrbüchern der Wiener
Zentralanstalt für die Jahre 1890—94 neu berechnet. (Tab. XVIII.) Von Tampa lag eine Aufstellung der
täglichen Periode der Gewitterhäufigkeit im Jahresmittel nach 14-jährigen Beobachtungen von Billy vor,
12p 2a
1 1 j 1 1 i 1 1 .
4a 6a 8a 10a 12a 2p 4p 6p 8p 10p 12p
2 der
Gew. Beob.
Port an Prince, 90—94 . .
Furcy, 1. VIII. -16. IX. 10.
(Port au Prince, B.s 1910, II, 110)
Tampa, 90—03
Golf
Caribisches Meer
Offener Ozean
Challenger, oif. See (38, 684)
„ bei Land . . . .
„ Gesamt . . . . .
Ind. Ozean, 86° - 96° E . .
16° N-10° S (81,510)
0.9
1.6
0.9
2.4
1.0 0.8
13.9
22.3
20.0
42.3
21.1
37.8
22.5
0.3
6.3
0.3
4.0
2.0 2.9
17.2
15.9
15.7
30.8
10.5
22.2
15.3
0.4
2.4
0.3
5.6
4.4 11.
13.1
12.1
13.7
3.8
10.5
6.7
11.4
4.5
19.0
9.0
19.8
23.6 24.2
20.6
11.6
16.3
7.7
15.8
11.1
13.0
25.2
21.4
37.2
11.1
15.8 9.5
17.9
14.5
14.4
0
15.8
6.7
16.4
17.9
4.8
3.2
1.6
3.8 0.9
17.2
23.3
20.3
15.3
26.3
20.0
21.4
691
126
797
267
283
153
26
19
45
986