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Full text: 40, 1922

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. —- 1922. Heft 1. 
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von Florida können wir dagegen streng genommen nicht von „Gegenläufigkeit“ reden. Die Bewölkung 
zeigt nämlich keine einheitliche Periode mehr, es ist ein Übergang zwischen dem Sommermax. von 
Florida und dem Wintermax. des offenen Ozeans. Während sich dieser Übergang in der Niederschlags 
wahrscheinlichkeit nun durch ein Verschieben des Max. auf den Herbst kenntlich macht, kombinieren 
sich die beiden Typen bei der Bewölkung zu einem mehr oder weniger scharf ausgeprägten doppelten 
Max. im Sommer und Winter. Das Sommermaximum von Florida, hervorgerufen durch die monsun- 
artigen, vom erwärmten Lande angezogenen Seewinde, zeigt sich sowohl in Bewölkung wie in Nieder 
schlag, doch scheint das Sommermaximum des Niederschlags nicht so weit südlich zu gehen wie das der 
Bewölkung, denn Jupiter und Key West zeigen schon mehr Neigung zu häufigeren Herbstregen. Auf 
der Regenkarte schließt sich jetzt bis zum 100. Meridian ein Gebiet mit örtlich ganz verschiedener 
Periode an, das wir zusammenfassend als Übergangsregion bezeichnen können. Die südatlantischen 
Staaten, sowie Alabama, Mississippi, Louisiana und Teile von Arkansas haben als gemeinsames Merk 
mal regenreichen Winter und Sommer, verhältnismäßig trockenen Spätherbst. Das Hauptmax. fällt auf 
den Sommer, im westlichen Teile von Tennessee und in Arkansas schreitet es auf den Frühling vor. 
Im westlichen Texas nördlich des Colorado wird die Regenperiode durch einen trockeneren Hochsommer 
gespalten, so daß wir ein Max. im Frühsommer und Herbst beobachten. Die Südküste von Texas zeigt 
offenbar im Winter ozeanischen Einfluß, Beeville und Corpus Christa haben neben dem Hauptmax. im 
Herbst ein Nebenmax. im Winter, in Galveston und San Antonio wird das Februarmax. sogar zum 
Hauptmax. Die Bewölkung ist nur in einem Teile des als Übergangsregion bezeiohneten Gebietes 
gleichläufig, nämlich in den atlantischen Staaten und den östlichen Golfstaaten, wo das doppelte Max. 
im Winter und Sommer gut ausgeprägt ist. Im übrigen Gebiete herrscht jedoch ein einfaches Min. in 
den Wintermonaten vor. Eine schwache Zone mit starker Bewölkung im Winter und Sommer leitet über 
zu dem großen einförmigen Zentralgebiet, dem der Sommer maximale Bewölkung und Niederschläge 
bringt. Das Max. fällt im allgemeinen auf Juli/August, die Wintermonate sind die trockensten und 
heitersten. Die Ostgrenze dieser Provinz ist in Mexiko durch die östliche Sierra Madre gegeben. Im 
Norden bildet das Hochland von Arizona mit einer Zunahme der Winterregen den Übergang zum kali 
fornischen Typus mit einem Wintermax. Die Stationen LosAngeles und SanDiego zeigen freilich Neigung 
zu einer Verschiebung des Max. in Regen und Bewölkung auf den Frühling. 
Die zweite große Zone, die sich hach Süden anschließt, ist die der dem Sonnenstände folgenden 
tropischen Regenzeiten. Die Eintrittszeiten der Maxima sind in diesem ausgedehnten Gebiete, wie wir 
dies bei der Besprechung der Bewölkung schon andeuteten, verschieden. Im Norden ist überhaupt das 
Doppelmax. zum Teil nur schwach angedeutet, einige Antillenstationen zeigen Neigung zu einem ein 
fachen Herbstmaximum. Wir wollen jedoch das Gebiet nach diesen Eintrittszeiten nicht weiter gliedern, 
sondern nach dem Fehlen oder Vorhandensein von wirklicher Trockenzeit. (Regenwahrscheinlichkeit 
< 20%). Die Trockenlinie verläuft im N in etwa 17 l A° Breite, holt bei den Kleinen Antillen, die auch 
im regenärmeren Frühling noch immer an mehr als V» aller Tage Niederschlag empfangen, nach Süden 
aus und folgt dann auf den großen Antillen der Kammlinie der Gebirgsketten. Der ganze Golf fällt, 
wie wir bereits hörten, in das Gebiet mit Trockenmonaten. In etwa 97° W durchzieht die Trockenlinie 
dann die Vereinigten Staaten. Im Süden findet das Gebiet mit Trockenzeit seine Grenze in etwa 10° N. 
Im westlichen Teile von Südamerika ist die Führung der Linie recht verwickelt. Wegen Mangel an 
neuerem Material sind wir hier in der Linienführung der Darstellung Hettners in der Kichthofen-Fest- 
schrift [48] gefolgt. Danach sind die Kordilleren regenreich zu nennen, während die dazwischen 
liegenden Gebiete Trockenzeiten aufweisen. In Mittelamerika werden die atlantischen Gebiete, die zu 
allen Zeiten des Jahres vom NE-Passat mit Feuchtigkeit gespeist werden, durch die gezähnte Linie von 
der Zone mit Trockenzeiten ausgenommen. 
An die Zone mit Regen, die dem Zenithstand der Sonne folgen, schließt sich an der Nordostküste 
von Südamerika auch auf dem Meere ein Gebiet mit Sommer- und Winterregen an, das uns bei der 
Betrachtung der Verhältnisse in Guayana bereits aufgefallen war. Die Bewölkung ist gleichläufig. Süd 
lich folgt eine Region mit Regen- und Bewölkungsmax. im südlichen Herbste, deren typischer Ver
	        
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