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Full text: 40, 1922

Dr. W. Kl oster: Bewölkungs-, Niederschlags- u. Gewitterverhältnisse d. westind. Gewässer u. d. angrenz. Landmassen. 29 
häufigkeit beträgt freilich immer noch 47 %, d. h. es kann ungefähr an jedem 2. Tage mit Regen gerechnet 
werden. Bates faßt den Unterschied zwischen Regenzeit und Trockenzeit in Parä folgendermaßen 
[4,27]: „A little difference exists between the dry and wet season: but generally, the dry season, which 
lasts from July to December, is varied with showers, and the wet from January to June with sunny 
days.“ Die Küstenstationen von Guayana bringen wieder eine Überraschung: zur Zeit des 2. Zenithai 
standes im Anfang September und unmittelbar darnach beobachten wir die geringste Niederschlags- 
wahrscheinliohkeit. Das ganze Regenregime scheint verschoben zu sein; während der Zenithaistände 
herrscht Trockenzeit, die häufigsten Regen fallen bei niedrigstem Sonnenstände. 
Venezuela zeigt, wenn auch etwas verspätet gegenüber dem höchsten Sonnenstand, im Oktober ein 
zweites Maximum der Regenhäufigkeit. Das gleiche Verhalten beobachten wir bei den colomhischen 
Stationen. 
In Mittelamerika herrscht nach dem 2. Zenithstande der Sonne im August gleichfalls die zweite 
Regenzeit. Auf der atlantischen Seite kommen, wie schon erwähnt, noch die Passatregen hinzu. Außer 
dem treten gegen Ende Oktober die Nortes wieder auf, die gleichfalls Niederschläge bringen. In Mexiko 
erreicht die Regenzeit bereits im September /Oktober ihr Ende. Nur der Osten und Süden weist noch 
eine Niederschlagshäufigkeit von über 25% auf. Der ganze Norden Mexikos und der größte Teil der 
Vereinigten Staaten haben nur noch an 10—25 % aller Tage Regen. Florida und die atlantischen Staaten 
empfangen dagegen vom nahen regenspendenden Meere etwas häufigere Niederschläge. In Californien 
und in West-Arizona fällt zwar von Oktober ab wieder Regen, doch übersteigt die Regenhäufigkeit 
nicht 10 %>. 
3. Regengebiete auf Grund der Isopletendiagramme. 
Zur kurzen Zusammenfassung dessen, was wir über die jährliche Verteilung der Niederschläge 
in den obigen Betrachtungen erfahren haben, wurden wie bei der Bewölkung Isoplethendiagramme 
(Abb. 8—14 auf Tafel 5) gezeichnet und danach eine Karte der Regengebiete gemäß dem Eintreten der 
Maxima und Minima der Regenhäufigkeit entworfen (Karte 17). 
Drei große Regenzonen vermögen wir in unserem Gebiete zu unterscheiden, nämlich: 
1. Im Norden eine Zone mit einfachem Max. etwa nördl. von 17° N, 
2. zwischen 7° und 17° N eine Zone mit doppeltem Maximum und 
3. im Süden wiederum eine Zone mit einfachem Maximum. 
Die nördliche Zone mit einfachem Maximum zerfällt in eine ganze Reihe von Provinzen, die sich 
durch die Eintrittszeit dieses Max. unterscheiden. Auf dem offenen Meere beobachten wir zunächst 
ein Gebiet mit vorwaltenden Winterregen, jedoch ist der Sommer auoh noch mäßig regnerisch. Das Max. 
fällt auf den Februar, das Min. auf Juli/August. Wir finden eine gute Übereinstimmung mit der jähr 
lichen Periode der Bewölkung, die in diesem Gebiete freilich meist schon im Dezember ihren Maximal 
betrag erreicht, den niedrigsten Wert im August aufweist. Hinsichtlich der Ausdehnung dieser Zone 
bestehen zwar bei Bewölkung und Niederschlag Unterschiede insofern, als das Gebiet stärkster winter 
licher Bewölkung weiter nach Westen reicht als die Region der Winterregen, die schon etwa bei 70° W 
ihren Abschluß findet. Nach Westen schließt sich auf der Regenkarte ein Gebiet mit Herbstregen an, 
das sich bis zum Golfe von Mexiko erstreckt. Der März ist im allgemeinen der Monat mit der geringsten 
Regenwahrscheinlichkeit, der September derjenige mit der größten. Während im Osten von Florida 
auch im März die Regenhäufigkeit noch immer etwa 20% beträgt, sinkt sie im Golf in diesem Monate 
bis unter 10% herab. Wir haben daher diesen Raum durch eine gezähnte Linie, welche die Gebiete mit 
ausgeprägter Trockenzeit umschließt, von dem östlichen Gebiete mit gleicher Periode abgeteilt. Die 
Bewölkung zeigt in diesem Meeresteile nicht den gleichen Verlauf, das Max. fällt im nördlichen Golfe 
auf den Winter. Wir wollen solche Gebiete, in denen die jährliche Periode von Bewölkung und Nieder 
schlag nicht übereinstimmt, nach dem Vorschläge von Koppen als „gegenläufige“ bezeichnen. Im Westen
	        
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