Skip to main content

Full text: 40, 1922

42 
Aus 11cin Archiv dor Deutschen Seewarte. — 1922. Heit 4. 
Datum 
Pilot 
Nr. 
Gradient 
ans 
Mittel- 
Schicht 
ans 
Beclits- 
abienkg. d. 
Mittelsch. 
Obere 
Schicht 
aus 
Ee chtsab- 
lenkungd. 
ob. Schicht 
Bemerkungen 
11. IV. 
20 
NNE 
c 
— 
N 
-20° 
(gleichförmiger Ober- 
13. „ 
2425 
ENE 
ESE 
+40 3 
NWzN 
-100 
| wind erst oberhalb 
21. „ 
29 
NzAV 
NNE 
+30 
WzN 
-70 
1 11 km 
22. „ 
30 
NzW 
NWzN 
-20 *) 
WNW 
-60 
23. „ 
31 
NNW 
N 
+20 
WzN 
-60 
24. „ 
33 
NzW 
NzE 
+20 *) 
W 
-80 
26. „ 
36 
NNE 
ESE 
+90 
SW 
-160 
größte Hütte nur lükm 
27. „ 
38/39 
NEzE 
S 
+120 
AV SW 
-170 
u i, i, 9 km 
30. „ 
43 
NE 
O 
— 
NW 
-90 
6. V. 
47 
SEzS 
NNW 
-170 
N 
-150 
7. 
48 
ESE 
NzW 
-120 
N 
-110 
(gleichförmiger Ober- 
wind erst oberhalb 
9. „ 
50 
SEzS 
NEzE 
-90 
NWzW 
+150 
\ Schielitgvenze bei 
13. „ 
54 
E 
C 
— 
WNW 
-160 
| 10 km 
*) fast still. 
Wie man sieht, ist der Ablenkungswinkel der Mittelschicht, bezogen auf den Gradienten am Boden, 
sehr variabel; es kommen hier alle Quadranten vor, wenn auch eine Rechtsablenkung von 20—40° wohl 
am häufigsten ist. Ganz anders aber verhält sich die obere Schicht. Mit einer einzigen Ausnahme sind 
hier alle Ablenkungswinkel negativ, und zwar liegen die Einzel werte hauptsächlich bei —60° bis —110° 
und wiederum bei —150° bis —170°. In Tafel 5, Nr. 1 sind 4 Fälle der ersten Gruppe (13., 21., 24., und 
30. IV) und alle 4 Fälle der zweiten Gruppe (26., 27. IV, 6., 13. V) dargestellt. Es läßt sich wohl vor 
läufig nicht entscheiden, oh der Einteilung in diese beiden Gruppen eine reelle Bedeutung zukommt 
oder ob sie nur durch eine zu geringe Zahl von Beobachtungen entstanden ist. Man sieht aber aus 
diesen Beispielen, daß die inverse Beziehung des oberen Windes zu den Bodenisobaren nicht nur bei 
westlicher oder nordwestlicher Richtung de« ersteren besteht, sondern auch bei Südwest- und bei Nord 
wind, welche für die vorliegende Jahreszeit abnorme Richtungen sind. 
Aus allem geht hervor, daß die meridionale Komponente dieses oberen meist westlichen Windes 
mit den Druckgebilden auf der Wetterkarte ursächlich verknüpft ist. Diese sind offenbar vorwiegend 
thermischer Natur und entsprechen nahezu dem früher in der Meteorologie zur Erklärung der Cyklonen 
benutzten Schema, nach dem sich über einem Tiefdruckgebiet ein Hochdruckgebiet befindet und umgekehrt. 
Da ferner das südliche Nordamerika auch jahreszeitlich starke thermisch bedingte Druckimter- 
scliiede zeigt — im Winter Hochdruck am Boden, Tiefdruck in der Höhe, im Sommer umgekehrt — so 
hat die meridionale Komponente des oberen Windes über Westiindien zugleich Monsuncharakter, wie 
bereits früher gezeigt wurde. Ob es jemals gelingen wird, die kleine vom Äquator fortgerichtete Kom 
ponente festzustellen, die wir als Kompensation der meridionalen Passatkomponente thermisch fordern 
müssen, muß wohl dahingestellt bleiben. Es stehen dafür mächtige Schichten zur Verfügung, während die 
Passatschicht nur dünn ist, der Betrag dieser Komponente kann also sehr klein sein gegenüber den 
oben besprochenen zeitlich und räumlich stark wechselnden meridionalen Komponenten anderer Her 
kunft. Man wird aber Gangoiti Recht geben, wenn er zu dem Resultat kommt, daß es einen Anti 
passat im alten Sinne nicht gebe. 1 ) Besonders lehrreich sind hierfür die Tage mit starken rein nörd 
lichen Oberwinden bis in größte Höhen hinauf, nämlich am 11. und 12. April (Nr. 20, 22, 23) und am 6. 
und 7. Mai (Nr. 47, 48). 
4. Die Grenze zwischen Ost- und Westwinden. 
Es ist auffallend, daß man die Grenze zwischen den Ost- und Westwinden nicht unmittelbar aus 
den Einzelkurven entnehmen kann. Es kommt vor, daß eine nahezu meridional bewegte Schicht, die 
mau von Tag zu Tag in den Baiionprojektionen wieder erkennen kann, durch eine kleine Drehung das 
b L. G a u s o i t i, Circulation general de la Atmosfera. Contralisios. Obs. del Colegio de Belen, Kabana 1917.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.