Aus dem Archiv der Deutschen Heewurte. - 1)02. Heft 4.
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e. Beständigkeit. Die Beständigkeit wird in der üblichen Weise durch das Verhältnis der
vektoriell berechneten zur skalar berechneten mittleren Geschwindigkeit definiert, so daß sie zwischen
den Grenzen 0 und 1 variieren kann. Der Kürze halber ist diese Zahl in der folgenden Tabelle mit
100 multipliziert, so daß deren Angaben die prozentische Beständigkeit des Windes darstellen. Fett
gedruckt sind große Beständigkeiten (>67%), kursiv gedruckt geringe (< 33 %).
Prozeii tische Beständigkeit.
Groppe
I
II
HI
IV
V
VI
VII
Km
15-16
79
85
14—15
—
—■
—
—
—
83
85
13—14
—
—
—
—
—
77
80
12—13
—
—
96
—
—
79
84
11—12
—
—
99
77
82
10—11
—
—
100
—
86
72
86
9—10
—
100
—
86
69
93
8—9
—
•
100
97
82
68
86
7—8
—
—i
99
97
81
54
70
6-7
—
90
96
98
79
43
69
5—6
—
89
96
97
63
31
81
4—5
100
88
95
97
56
25
77
3—4
100
93
88
96
62
27
47
2.5—3
100
93
82
97
53
15*
34*
2—2.5
84
92
87
95
32
33
67
1.5—2
88
88
89
94
20"
40
93
1—1.5
, 84
87
87
94
23
53
93
0.5—1
84
80
86
92
33
73
93
0—0.5
82
79
86
83
35
81
90
Boden
| 73*
74*
79*
80*
35
82
87
Die Westwindgruppen I—IV sind dadurch
charakterisiert, daß die Beständigkeit in ihnen absolut
genommen sehr hoch ist —Werte unter 67% kommen
überhaupt nicht vor -—, und daß die Beständigkeit
mit der Höhe zunimmt. Das Minimum der Bestän
digkeit liegt hier überall am Boden. Bei den Passat
gruppen V—VII liegt umgekehrt ein Maximum der
Beständigkeit am Boden (nur bei VII durch Einfluß
des Landes nach oben verschoben), und darüber liegt
eine Zone mit einer Beständigkeit <7 33 %. Das
Minimum liegt hei V in 1,5—2 km Höhe, bei VI und
VII übereinstimmend in 2,5—3 km Höhe. Der in der
Höhe wehende Westwind zeigt indessen wieder große
Beständigkeit (>67 %). Wenn auch diese Verteilung
der Beständigkeit im wesentlichen bereits durch
frühere Arbeiten 1 ) gefunden war, so dürfte doch ihre
zahlenmäßige Erfassung nicht ohne Interesse sein.
f. Häufigkeit der Windrichtungen.
Die beobachteten Windrichtungen wurden auf die
8 Hauptrichtungen zusammengezogen, und deren
Häufigkeit ausgezählt. Nach Umrechnung in Prozente
wurden diese Werte graphisch in Tafel 4, Nr. 3 zur
Anschauung gebracht. Die prozentische Häufigkeit
wurde als aus dem angegebenen Maßstab zu entnehmende Strecke vom Rand des kleinen Kreises aus nach
der Richtung hin abgetragen, aus welcher der Wind weht. Die Zahlen im Innern der kleinen Kreise
beduten die Anzahl der Beobachtungen. Auf Wiedergabe der Häufigkeitszahlen wurde verzichtet, weil
die graphische Tafel durch Abstecken der einzelnen Strecken die Zahlenwerte hinreichend genau zu er
mitteln g'estattet. Auch diese Darstellung zeigt recht übersichtlich den Unterschied der Westwind
gruppen mit nach oben gleichförmiger werdenden Verhältnissen gegen die Passatgruppen, welche in
mittleren Höhen eine Zone mit sehr unbeständigen Winden aufweisen.
Die Tabelle auf S. 39 enthält nur die häufigsten Windrichtungen, wobei gleichfalls nur die
8 Hauptrichtungen berücksichtigt sind. Wenn auf die häufigste Richtung mehr als die Hälfte der Be
obachtungen entfällt, ist sie fett gedruckt.
Die zum Äquator ansteigende Grenze zwischen dem Bereich der Ost- und der Westwinde kommt
auch in dieser Tabelle klar zum Ausdruck. Sie liegt bei Gruppe V in 2—2,5 km, bei Gruppe VI in
4—5 km und bei Gruppe VII in 6 km Höhe. *
g. Wolken höhen. Es ist nicht ohne Interesse, zum Vergleich mit den übrigen Daten auch
die Wolkenhöhen, wie sie in der letzten Spalte der Haupttabelle gegeben sind, heranzuziehen. Leider
l) Koppen, Aufstiege von Pilotballons auf deutschen Handelsschiffen in den Jahren 1906—1908. Ann. d. Hydr.
nsw. 38, S. 201—217, 1910.