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Full text: 40, 1922

Aus dem Archiv der deutschen Seewarte. — 1922. Heft 4. 
36 
wind mit im allgemeinen 
schwacher Rechtsdrehung 
mit der Höhe; die Wind 
stärke nimmt mit der Höhe 
ständig zu. In der Passat 
gruppe (30°—20° Breite) er 
folgt. über der Passat 
strömung, die aus E bis EzS 
weht, in etwa 2500 m Höhe 
starke Linksdrehung über 
N nach NNW; die Wind 
stärke nimmt vom Maximum 
am Boden mit der Höhe ab 
bis zur Höhe der Drehung, 
darüber wieder zu. Wenn 
wir bei diesen beiden Ge- 
sammtgruppen nun wieder 
die Reibungserscheinung 
betrachten, so kommt diese auch hier im Richtungsverlauf deutlich zum Ausdruck. Um sie im Wind 
stärkeverlauf klarer zu erkennen, ist bei beiden Gruppen die Abweichung von der mittleren Wind 
stärkezunahme bezw. -abnahme graphisch dargestellt (die Kurven unter A. Als mittlere Windänderung 
ist hier nur die der untersten Schicht Boden bis 2500 m genommen; zufälligerweise ist hier die Wind 
zunahme im Westwindgebiet = der Windabnahme im Passatgebiet = 0.9 m/s pro 500 m Höhenintervall). 
Diese Kurven zeigen den überlagernden Reibungseinfluß deutlicher; der unteren Rechtsdrehung ent 
spricht eine positive Abweichung, in beiden Gruppen bis 750 m Höhe, der darüber folgenden Links 
drehung bezw. Richtungskonstanz eine negative Abweichung. Der Reibungseinfluß reicht sowohl bei der 
Westwindgruppe als auch bei der Passatgruppe bis etwa 1500—2000 m Höhe. Bei der stark lokal bedingten 
Gruppe VII (Vera Cruz) liegt die obere Grenze des Reibungseinflusses höher, oberhalb 2000 m, soweit 
ersichtlich. 
Fig. 11. 
Vektorielle Mittelwerte der Winde in der Westwindzone und in der Passatzone. 
(Boden bis 5000 m) 
Meter pro Sekunde Meter pro Sekunde 
A *=* Abweichung von der mittleren Stärkeänderung mit der Hohe. 
Gruppe V 
Pilot-Nr. Höbe 
Gruppe VI 
Pilot-Nr. Hölie 
Gruppe VII 
Pilot-Nr. Höhe 
17 
1.3 
19 
1.3 
42 
2.1 
18 
1.6 
22 
1.9 
44 
0.5 
58 
1.0 
23 
1.5 
45 
1.5 
60 
1.5 
26 
1.3 
46 
2.2 
62 
1.4 
27 
2.0 
47 
3.2 
Mittel 
1.4 km 
29 
30 
1.5 
2.0 
48 
49 
3.2 
2.2 
31 
1.0 
50 
3.2 
32 
1.3 
51 
3.0 
36 
2.0 
52 
2.5 
37 
40 
2.2 
1.3 
Mittel 
2.4 km 
41 
2.0 
53 
2.0 
54 
1.0 
55 
1.5 
57 
0.5 
Mitte 
1.5 km 
Diese Dinge gewinnen deswegen große Bedeu 
tung, weil, wie gleich zu zeigen ist, die auf diese 
Weise ermittelte „Reibungstiefe“ mit der Höhe des 
„eigentlichen Passats“ übereinstimmt. Wie schon 
früher, namentlich von A. P e p p 1 e r *) festgestellt 
wurde, läßt sich die Grenze des gleichförmigen 
eigentlichen Passats meist in geringer Höhe er 
kennen, während der Übergang vom Ost- zum West 
wind wesentlich höher liegt. In unseren auf Tafel 1 
bis 3 wiedergegebenen Einzelkurven ist diese Er 
scheinung so gut und regelmäßig ausgeprägt, daß 
wir ohne Schwierigkeiten aus ihnen jeweils die Mäch 
tigkeit der eigentlichen Passatschicht entnehmen 
können. Wenn man einige unklare Fälle fortläßt, 
so findet man nebenstehende Höhen des Passats. 
Die mittlere Höhe der eigentlichen Passatschicht 
beträgt bei den Passatgruppen V und VI auf 
i) A. P e p p 1 e r, Die Windverhältnisse im nordatlantischen Passatgebiet, dargestellt auf Grund aerologischer 
Beobachtungen, Beiträge z. Pliys. d. fr. Atm., 4, 1912, S. 35—35.
	        
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