:-i i
Aus (lc-m Archiv der Deutschen Seewavtc. — 1U22. Heit 4.
Mittlere Resultante
Richtung Stärke (m/s)
Gruppe
I
II
ld
IV
V
VI
VII
1
II
III
IV
V
VI
VII
km
15—16
299
302
22.7
23.9
14—15
—
—
—
—
—
291
300
—
—
—
—
—
19.5
24.8
13-14
—
—
—
—
—
297
293
—
—
—
—
—
17.8
22.0
12—13
—
—
279
—
296
303
—
—
14.3
—
—
18.9
21.0
11—12
—
—
275
—
—
298
310
—
_
15.5
—
16.7
15.9
10—11
—
—
273
—
314
298
315
' —
—
15.0
—
20.6
13.6
12.5
9—10
—
—
275
—
310
293
308
—
—
15.4
—
18.0
11.1
10.5
8—9
—
—
271
251
300
292
309
—
—
14.6
32.2
14.4
8.8
8.7
7—8
—
—
270
255
301
294
313
—
—
14.0
27.5
13.6
5.7
5.1
6—7
—
273
268
260
303
302
349
—
114
12.7
23.9
11.8
3.3
6.0
5-6
—
272
267
260
304
315
2
—
10.5
11.6
22.8
7.5
2.2
7.5
4—5
351
274
265
257
301
5
9
13.2
9.8
10.2
20.1
5.6
1.5
5.3
3—4
352
284
259
256
300
33
30
13.2
11.2
8.6
18.2
5.0
1.4
1.7
2.5-3
348
284
258
255
291
77
192
13.6
11.5
7.4
17.2
3.6
0.7
1.5
2—2.5
338
281
253
255
331
99
183
12.5
12.3
7.6
16.4
1.9
1.6
3.3
1.5—2
320
278
254
254
21
110
175
8.9
11.0
7.9
15.1
1.2
2.1
5.4
1-1.5
324
278
258
251
122
99
169
8.7
10.5
8.2
14.3
1.2
3.1
5.7
0.5-1
328
278
267
244
121
98
175
8.9
9.1
8.3
13.0
'1.7
4.7
5.5
0—0.5
326
268
260
239
97
93
126
9.3
9.1
7.9
11.1
1.8
6.1
4.3
Boden
322 3
259°
255°
235 3
90°
92 3
107°
8.2
8.2
7.0
10.3
1.8
6.4
4.7
bei 5 und in Gruppe VII bei 6 km Höhe; es ist also ein deutliches Ansteigen dieser Windgrenze gegen
den Äquator zu erkennen. Nehmen wir dazu noch die beiden Tatsachen, daß einerseits bei etwa 30
Breite (Mitte zwischen IV und V) diese Windseheide am Boden vorzufinden ist 1 ) und daß andererseits
schon wenig südlich von 20° Ostwind bis zur Grenze der Troposphäre gefunden zu werden pflegt, so
erhalten wir ein vollständiges Bild von dieser für die Gesamtzirkulation der Atmosphäre so ungemein
wichtigen Windgrenze.
Aber fast ebenso auffallend ist in der Darstellung der mittleren N-Komponente die Grenze zwischen
Nord- und Südwind. Bei den Westwindgruppen I—III haben die Verfasser allerdings den Eindruck, daß
die Grenze durch die zufällige Wetterlage — sowohl bei der Ausreise wie in den letzten Tagen der Rück
fahrt herrschte zufälligerweise viel nördlicher Wind - von der normalen Lage nach rechts verschoben
ist. Aber für den weiteren Verlauf der Grenze zwischen den Gruppen IV und VII ist kein Grund
einer zufälligen Abweichung erkennbar. Es dürfte vielmehr den mittleren Verhältnissen des Früh
sommers entsprechen, wenn in der Passatzone in Westindien unten eine Südkomponente und oben eine
Nordkomponente gefunden wird. Diese beiden Komponenten haben offenbar Monsuncharakter und
wechseln im Laufe des Jahres unter dem Einfluß der abwechselnden starken Erwärmung bezw. Ab
kühlung von Nordamerika und dessen Wechselwirkung auf das thermisch sich wenig verändernde Süd
amerika die Richtung. In der Höhe muß sich die Richtung dieser Monsunkomponente umkehren, weil sieh ja
auch das thermisch bedingte Druckgefälle in der Höhe umkehrt, Im Sommer, wo das nordamerikanische
Aktionszentrum sehr warm ist, während der Norden Südamerikas seine Temperatur fast unverändert
behält, haben wir über ersterem am Boden relativen Tiefdruck, daher in den unteren Windschichten
in Westindien eine Südkomponente; in der Höhe dagegen herrscht über dem südlichen Nordamerika
hoher Druck, daher muß der Höhenwind über Westindien eine Nordkomponente haben. Unsere Beob
') Nach den Atlanten der Seewürfe ließt die Nord grenze des Passats in dieser Jahreszeit östlich von Florida in
etwa 27°. im Sommer in etwa 29° Breite, im Golf von Mexiko aller hießt die Passatströmimß nach rechts am, diesen
ganz mit KSE fällend. Siehe auch W. Kloster: Bewölkung*-, Niederschlags- und (iewitterverliältnisse der west
indischen Gewässer und der angrenzenden Lnndmassen. Ans dem Archiv d. D. Seewarte 41). 1922, lieft 1.