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Full text: 40, 1922

I)r. W.K loster: Bewölkung«-, Niedei’sdilags-u.GewitterverhäUnisse d. westind. Gewässer u. d. angrenz. Landmassen. 13 
auch in dieser Jahreszeit. Ob das Gebiet stärkerer Bewölkung südöstlich von Florida auf stärkere Nebel 
bildung über dem Golfstrom zurückzuführen ist, ließ sich leider aus Mangel an Daten über Nebelhäufig 
keit an der Küste von Florida nicht entscheiden. 
4. Typen des jährlichen Ganges der Bewölkung nach Isoplethendiagrammen. 
Um ein übersichtliches Bild von dem jährlichen Gange der Bewölkung für unser Gebiet zu erlangen, 
bedienten wir uns der Isoplethendarstellung. Haben wir in den Vierteljahreskarten die mittlere Bewöl 
kung als eine Funktion von geogr. Länge und Breite dargestellt, so soll im Isoplethendiagramm die 
Abhängigkeit von nur einer Dimension des Raumes, zum anderen von der Zeit dargestellt werden. Als 
Raumdimension wählen wir die Breite, da wir in unseren Betrachtungen sahen, daß die Verteilung der 
mittleren Bewölkung nach der geogr. Länge nur wenig ausgesprochen ist. Als Abscissen wurden die 
Monate abgetragen, als Ordinaten die Breitenabstände vom Äquator längs der gewählten Raumlinie. 
Als solche Schnittlinien wurden der 45., 55., 65., 75., 85. u. 95. Meridian W.L. gewählt; auf dem Lande 
wurde ungefähr der 101. Längengrad W genommen. Die Monatsmittel der Felder von je 10° Länge und 
2y t 0 Breite bezw. der Landstationen wurden an den ihnen nach Raum und Zeit zustehenden Punkten der 
Diagramme eingetragen. Die Punkte gleicher mittlerer Bewölkung wurden sodann durch Kurven — 
Bewölkungsisoplethen — miteinander verbunden. Um den Kurvenverlauf sicherer zu gestalten, wurden 
vorher die Monatsmittel eines Feldes untereinander und auch mit denen der östlich und westlich 
anstoßenden Felder nach der Formel: m' 2 =K (HR + 2 m, 4- m,) ausgeglichen. Die sich so ergebenden 
Diagramme sind auf Tafel 4 Abb. 1 — 7 wiedergegeben. Vergleichen wir die Diagrammteile 
des Meeres mit denen des Landes, so fällt uns im allgemeinen das abwechslungsreichere Bild auf. Ferner 
sehen wir deutlich die Zunahme der Bewölkung von See zum Land in den Diagrammen 2 u. 6 zum Aus 
druck kommen. 
Hinsichtlich der jahreszeitlichen Verteilung ist derSohnitt in 45° W besonders interessant. Während 
im Norden ein deutliches Maximum der Bewölkung im Winter zu konstatieren ist, werden südlich von 
17° N die sommerlichen Bewölkungsgrade maximal, allerdings bleibt noch ein sekundäres Maximum 
im Februar bestehen. Recht deutlich zeigt sich auch die Wanderung des Kalmengürtels im Laufe des 
Jahres in den Lageveränderungen, die das Band höherer Bewölkung erfährt. Am weitesten nach N reicht 
es im Juni—Juli zur Zeit des höchsten Sonnenstandes, seine geringste Ausdehnung hat es in den Monaten 
September bis November, dann nämlich, wenn NE-Passat und SE-Passat sich einander am meisten 
nähern. Südlich von 5° N zeigt sich ein Maximum der Himmelsbedeckung in unserem Frühling. Das 
südlich des Äquators gelegene Para schließt sich in der Periode eng diesen Feldern an. In der Tat 
verläuft ja auch der meteorologische Äquator, wie ihn frühere Arbeiten bereits festgestellt haben, in 
etwa 5° Nordbreite, so daß jene beiden Felder schon dem südhemisphärischen Typus zuzurechnen sind. 
Wir wollen nicht sämtliche Diagramme im einzelnen durchgehen, sondern gleich das Gesamtbild, 
welches wir auf Grund dieser Darstellungen hinsichtlich des jahreszeitlichen Verlaufs der Bewölkung 
ableiten können, betrachten (Karte 11, Tafel 2). Auf dem Meere ist im N zunächst durch eine Linie, 
die etwa von dem Schnittpunkt des 75. Längengrades mit dem 30. Breitengrad in südlicher Richtung 
bis in etwa 18° Breite auf dem 40. Meridian verläuft, ein Gebiet mit einem einfachen Maximum der 
Bewölkung im Winter, einem Minimum im Sommer auszuscheiden. Im nördlichen Golfe von Mexiko 
herrscht der gleiche Typus der jährlichen Bewölkungsperiode, desgleichen in dem westlichen Teile von 
Texas, in Oklahoma, Arkansas und Mississippi, wie Diagramm 7 auf Tafel 4 zeigt. Das Minimum ist 
freilich mehr auf den Herbst verschoben. Diese beiden, der jährlichen Periode nach zusammen 
gehörigen Gebiete werden getrennt durch eine Provinz mit ausgesprochenem Sommermaximum in 
Florida. Den Übergang vermittelt eine Region mit einem doppelten Maximum im Sommer und im 
Winter, die neben dem Meeresraum zwischen 75° und 80° W auch Südcarolina, Georgia und Alabama 
umfaßt. An das westliche Gebiet mit starker winterlicher Himmelsbedeckung, das etwa den 100. Meri
	        
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