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Full text: 40, 1922

Di'. Alb. Be liier: Die unpenod. Temperaturseh wank uugen au der Westseite Europas und der Ostseite Nordamerikas. 27 
Die Verteilung des Luftdrucks und der Verlauf der Isobaren lassen die in den für uns hier in 
Frage kommenden Gebieten auftretenden Temperaturabweichungen unschwer erklären. Das südliche 
Gebiet der europäischen Westküste liegt ganz unter dem Einfluß des Maximums im Norden über 
England. Über dem südlichen England, Frankreich und Spanien wehen infolgedessen die Winde 
vorwiegend aus kälteren, nördlichen Breiten und verursachen negative Temperaturabweichungen. Das 
südliche Gebiet der nordamerikanischen Ostküste aber liegt unter dem Einfluß des hohen Drucks über 
den litoralen Gebieten südöstlich davon. Der größte Teil des nordamerikanischen Gebiets II erhält 
daher seine vorherrschenden Winde aus dem Osten vom wärmeren Ozean her. Die Temperatur- 
abweichungen sind infolgedessen positiv. 
Ein Vergleich unserer Isobarenkarte mit der des September 1894 läßt erkennen, daß auch hier der 
Druck über den litoralen Gebieten des südlichen Nordamerika höher ist als über dem Innern des Kon 
tinents. Auch hier ist das Azorenmaximum weit nach Westen hin entwickelt. Da diese Karte aber keine 
Bestätigung liefert für den hohen Druck nordwestlich der europäischen Südküste, habe ich auch die 
Karte des Aug. 1896 noch mit zum Vergleich herangezogen, wenngleich die Temperaturabweichungen in 
diesem Monat nicht in beiden Gebieten jenseits der Grenzwerte liegen. Letztere Karte läßt wiederum 
deutlich den hohen Druck über dem südlichen England bezw. südw. davon erkennen, desgleichen das 
Luftdruckgefälle vom Ozean her nach dem Innern des südlichen nordamerikanischen Kontinents. 
Die Luftdruoklage ist danach in allen 3 Monaten nach einem Ausdruck v. Bebbers und Köppens 
eine litorale. Mit einem bestimmten Typ dieser litoralen Klasse läßt sich jedoch die Luftdrucklage sämt 
licher 3 Monate nicht in Deckung bringen. Ich bezeichne daher diesen Typ kurzweg als 1 i t o r a 1 e n, 
abgekürzt L, für den als charakteristisch angegeben wird: 
„Maximum über der Westküste von Europa, niedriger Druck über Ost- und Südeuropa, sowie über 
Grönland und dem Meere südlich davon. Hinzuzufügen ist der hohe Druck über dem litoralen Gebiet 
des südlichen Teiles der nordamerikanischen Ostküste sowie die Druckabnahme nach dem Innern des 
Landes zu. 
Da es interessant erscheinen mag, will ich auch hier die Ergebnisse der Untersuchungen van 
Bebbers und Köppens über den Einfluß dieses Isobarentyps auf die Gestaltung der Windrichtung in 
Hamburg und Neufahrwasser anführen, obgleich sie uns nur eine Bestätigung unserer Untersuchungen 
für eins der hier betrachteten Gebiete — für das europäische - - sein können. 
Von den 113 Tagen, an denen dieser Typ herrschte, war in Hamburg die Windrichtung (gemessen 
8«) an 86 Tagen eine vorwiegend nördliche, nur an 26 Tagen eine vorwiegend südliche; in Neufahrwasser 
ist das Verhältnis von nördlichen zu südlichen Winden wie 88 : 23. 
Die Häufigkeit der Fälle beträgt 10; davon entfallen auf die kältere Jahreszeit 5, desgleichen auf 
die wärmere 5. Das entsprechende Verhältnis bei v. Bebber und Köppens ist, wenn wir alle litoralen 
Typen zusammenfassen, wie 76 :71 (nach Tagen gezählt). 
Der Übersichtlichkeit halber habe ich die Ergebnisse der unter Nr. 1—16 vorgenommenen Unter 
suchungen in umstehender Tabelle noch einmal kurz zusammengestellt. 
Die Tabelle läßt erkennen, welche Gebiete jeweils mit einander verglichen, wie der Sinn der 
Abweichungen beschaffen, welche Monate unter die einzelnen Nummern fallen, wieviel davon auf die 
kältere und wieviel auf die wärmere Jahreszeit fallen und welches der jedem einzelnen Fall entsprechende 
Luftdrucktyp ist. 
e. Zusammenfassung der Ergebnisse durch graphische Darstellung der verschiedenen Zusammenhänge. 
(Siehe Figur 4 Tafel 1.) 
Die in Fig. 4 dargestellten Linienzüge, die die mittleren jährlichen Luftdruckdifferenzen der vier 
Stationspaare und die mittleren jährlichen Temperaturabweichungen der beiden europäischen und der 
beiden amerikanischen Gebiete wiedergeben, mögen die Zusammenhänge dieser Temperaturabweichungen
	        
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