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Aus dum Archiv iiur Deiitschtui Scewarl«*. 1922. JIcfl ;i.
Die Häufigkeit beträgt nicht weniger als 156; davon entfallen auf die kältere Jahreszeit 19, auf
die wärmere 17. (Das entsprechende Verhältnis unter Nr. 2 war 14 und 13.)
15. + A b w. SE mit Aliw, SA im Februar 1 88 5.
(Siehe Isobarenkarte XI auf Tafel 2.)
Die Luftdrucklage zeigt gegenüber der normalen ein sehr verändertes Bild. Das Azorenmaximum
hat nicht nur an Intensität eingebüßt, es ist auch weit nach Süden bis über 80 Breite verschoben. Des
gleichen erscheint das Tiefdruckgebiet südwestlich Island mit seinem Kern nach Osten verlagert, zeigt
aber außerordentlich intensive Entwicklung. Vom Kern der Depression nimmt der Luftdruck nach der
europäischen Küste hin, besonders aber nach Island und Grönland hin, außerordentlich rasch zu. Audi
hier müssen wir indessen zum Verständnis der Temperaturahweiclumgen in den für uns hier in Frage
kommenden Gebieten den Verlauf der Isobaren etwas näher ins Auge fassen.
Über dem südlichen, europäischen Küstengebiet, wo die Isobaren unter normalen Verhältnissen
in diesem Monat von WSW nach ONO verlaufen, ist deren Richtung im Februar 1885 mehr eine süd
west-nordöstliche. Über dem Mittelmeer und dem südlichen Europa ist der Druck hoch; das Gefälle
ist infolgedessen über dem gesamten südlichen Gebiet von Südosten nach Nordwesten gerichtet. Die
weitere Folge ist, daß statt der sonst vorherrschenden Südwestwinde die Winde aus dem Süden wehen.
Das erklärt die positiven Temperaturabweichungen in diesem Gebiet.
Über dem südlichen Gebiet der nordamerikanisehen Ostküste ist für die Gestaltung der Tempe
raturverhältnisse entscheidend die geringe Ausbildung des Azorenmaximums und dessen südliche Ver
lagerung. Außerdem erstreckt sich ein Tiefdruckausläufer längs der Ostküste südwestwärts. Da
durch kommt dieses Gebiet unter den verstärkten Einfluß des Luftdruckmaximums über dem Innern des
Kontinents. Die Winde wehen vorwiegend aus Westen und Nordwesten und verursachen für dieses
Gebiet die negativen Temperaturabweichungen.
Ein Vergleich unserer Isobarenkarte mit der des Februar 1899 zeigt gleichfalls die südliche Ver
lagerung des Azorenmaximums und die außerordentlich intensive Ausbildung des Isländischen
Minimums. Von entscheidendem Einfluß auf die Gestaltung der Temperaturverhältnisse sind In beiden
Monaten die Hochdruckgebiete über dem Mittelmeer bezw. Südeuropa und über dem nordamerikanischen
Kontinent. Diese als die Hauptmerkmale ansehend, bezeichne ich diesen Typ als Mittelmeer-
K o n t i n e n t a 1 a m e r i k a n i s c h, abgekürzt M-Iv a.
Die Häufigkeit der Fälle beträgt 18; davon entfallen auf die kältere Jahreszeit 12, auf die
wärmere 6-
16. Abw. SE mit + Abw, SA im November 1 8 9 6.
(Siehe Isobarenkarte XII auf Tafel 2.)
Die Luftdrucklage weicht wiederum von der normalen beträchtlich ab, besonders über dem
südlichen Teil des nordatlantischen Ozeans. Das Azoren máximum tritt so gut wie gar nicht in Erscheinung.
Statt dessen lagert ein für sich entwickeltes Hochdruckgebiet über England. Südöstlich davon nimmt
der Druck nach dem Mittelmeer hin ab, über das sich ein einheitliches Minimum ausbreitet, Von dem
südlichen Gebiet der nordamerikanischen Ostküste her erstreckt sich eine Zunge hohen Drucks weit
nach Südosten über den Atlantischen Ozean. Die Isobaren lassen leider nicht erkennen, ob der Kern
dieses Hochdruckgebietes noch über dem Ozean oder bereits über dem Innern des Landes liegt. Anzu
nehmen ist, daß ersteres der Fall ist. daß wir es also nur mit dem weit nach Westen verlagerten Azoien-
maximum zu tun hätten. Nur so ließen sich jedenfalls die positiven Temperaturabweichungen über
dem südlichen, amerikanischen Küstengebiet erklären. Zwischen dieses litorale Hochdruckgebiet und
dem Maximum über England schiebt sich von Norden her von Grönland — eine Zunge niedrigen
Drucks nach Süden bis über den 30. Breitengrad.