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Full text: 40, 1922

Dr. Alb. Bell 1er: Die nnperiod. Teinperaturschwankungen an der Westseite Europas und der Ostseite Nordamerikas. 25 
wiegend aus Westen, d. h. aus dem kälteren Innern des Landes und verursachen negative Temperatur 
abweichungen. 
Ein Vergleich unserer Isobarenkarte mit denjenigen der Monate April 1894 und Oktober 1891 
ergibt als typisch und gemeinsam die intensive Ausbildung des Isländischen Minimums und den hohen 
Druck rings um dieses Tiefdruckgebiet mit Ausnahme nach Grönland, also nach Norden hin. 
Die Luftdrucklage ist danach in allen drei Monaten eine ausgesprochen peripherische, und zwar 
entspricht sie dem von v. Bebber und Koppen aufgestellten Typus Pkn (Peripherisch, konti 
nental n ö r d 1 ich), für den als charakteristisch angegeben wird: „Hoher Druck im Osten und an 
mindestens einer ungefähr gegenüberliegenden Stelle der Peripherie dieses Raumes, jedoch nicht im 
Norden. Hoher Druck auch bei (meist SW von) den Azoren.“ Lage im engeren Raum: Nordost und 
Südwestrand hoch. 
Dieser Typ ist, wie es durch die Bezeichnung schon zum Ausdruck kommt, verwandt mit dem von 
mir unter 1 besprochenen, als P bezeichneten Typ. Dafür spricht schon die Tatsache, daß von den 
24 Monaten, die unter diese Nummer fallen, 9 gleichzeitig unter Nr. 1 fallen. Darin liegt weiterhin 
eine Bestätigung des im Hauptteil I festgestellten Ergebnisses, daß positive Temperaturabweichungen 
an der Westseite Europas meist zusammenfallen mit negativen im nördlichen Gebiet der nordameri- 
kanisohen Ostküste. 
Eine interessante Bestätigung der eben besprochenen Wirkungen dieses Pkn-Typus finde ich bei 
v. Bebber und Koppen, wo sie den Einfluß der Isobarentypen auf die Witterung in Deutschland unter 
suchen. Zwar liegen die von ihnen herangezogenen Stationen Hamburg, Neufahrwasser und München 
nicht innerhalb des von mir umgrenzten nördlichen, europäischen Küstengebiets, erster« beiden aber 
immerhin nahe der Südgrenze. Nach v. Bebber und Koppen hat der Pkn-Typ von 27 Tagen in Hamburg 
an 23 Tagen südliche Winde (gemessen 8a), desgleichen in Neufahrwasser an 23 Tagen, nördliche Winde 
treten nur zweimal bezw. gar nicht auf. 
Die Häufigkeit der Fälle beträgt 24; davon entfallen auf die kältere Jahreszeit 17, auf die wärmere 7. 
14. — Abw, NE mit + Abw, NA im September 1 8 7 7. 
Wir haben die Luftdrucklage dieses Monats bereits untersucht unter Nr. 2, wo negative Tempe 
raturabweichungen in Nordeuropa mit negativen in Südeuropa zusammenfallen. Ich habe ihn aber ab 
sichtlich noch einmal mit angeführt, erstens weil die Werte seiner Temperaturabweichungen sich am 
weitesten oberhalb bezw. unterhalb von den Grenzwerten entfernen, und zweitens um darauf hinzu 
weisen, daß negative Temperaturabweichungen an der Westseite Europas fast stets mit positiven Ab 
weichungen im nördlichen Gebiet der nordamerikanischen Ostküste zusammenfallen. In der Tat sind 
es von den 27 unter Nr. 2 angeführten Monaten nicht weniger als 16, die gleichzeitig unter diese 
Nummer fallen. Wir dürfen also wohl sagen, daß die unter 2 angeführten Merkmale der Luftdruck 
verteilung auch hierfür charakterisch sind. 
Die Tabelle der Luftdruckabweichungen hatte für den Monat September 1877 eine allgemeine Ver 
flachung des Luftdruckgefälles zwischen den einzelnen Stationspaaren angegeben. Die zum Vergleich 
herangezogenen Isobarenkarten hatten erkennen lassen, daß diese Verflachung des Luftdruckgefälles 
hervorgerufen war durch eine Verlagerung der einzelnen Druckzentren. Die Verlagerung konnte dabei, 
wie wir festgestellt haben, verschiedenster Art sein. 
Ich habe zum weiteren Vergleich die Isobarenkarten der Monate September 1893 und Februar 1895 
herangezogen, um zu untersuchen, ob sicli weitere charakteristische Merkmale der Druckverteilung 
für den jetzt behandelten Fall ergeben. Es zeigt sich, daß das nicht der Fall ist. Auch in den 
letztgenannten beiden Monaten ist das Wesentliche und Gemeinsame wiederum die erhebliche Ver 
lagerung der einzelnen Aktionszentren. 
Ich möchte daher auch diesen Typ, gleichzeitig in Anbetracht des häufigen Zusammenfallens der 
eben besprochenen Temperaturabweichungen mit den unter Nr. 2 besprochenen, als Verlage r u n g s- 
t у p bezeichnen, abgekürzt Vlg.
	        
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