Dr. Alb. Behler: Die uuperiod. Teuiperatursehwankmigci» an der Westseite Europas und der Oslseite Nordamerikas. 15
Es würde nun zu weit führen und die Übersicht der Arbeit erschweren, wollte ich die Temperatur
abweichungen jedes einzelnen Monats des gesamten 30jährigen Zeitraums mit der jeweiligen Luftdruck
verteilung in Beziehung bringen. Ich werde deshalb nach einem bestimmten Schema Vorgehen, wodurch
alle und besonders charakteristische Fälle herausgegriffen werden ans der großen Zahl. Danach werden
untersucht nur solche Monate, wo in den früher umgrenzten Gebieten die aus Tabelle 10 ersichtlichen
Temperaturabweichungen gleichzeitig anftreten. Es wurde also zunächst ein Monat herangezogen, in dem
im nördlichen wie im südlichen europäischen Gebiet positive Abweichungen auftraten, dann weiterhin
ein Monat, in dem in beiden genannten Gebieten gleichzeitig negative Abweichungen auftraten n. s. f.
Hierbei ergaben sich für jeden einzelnen Fall eine mehr oder weniger große Anzahl von Monaten, die aus
Tabelle 11, S. 28 zu entnehmen sind. Letztere Tabelle enthält indessen nicht alle, sondern nur die
Monate angeführt, wo in beiden jeweils miteinander verglichenen Gebieten die Temperaturabweichungen
oberhalb der oberen, bezw. unterhalb der unteren, auf Seite 6 angegebenen Grenzwerte liegen. Bei
der Diskussion war für die Auswahl aus der Gruppe der Monate entscheidend die Größe der Abweichungen.
Der weitere Gang der Arbeit ist nun der, daß zunächst für jeden zur Untersuchung herangezogenen
Monat die Luftdrucklage dargelegt wird. Es wird dann versucht werden, durch Hinzuziehung und Ver
gleich von Isobarenkarten anderer Monate, in denen die Temperaturabweichungen analoge sind, das
Typische der Luftdrucklage für jeden einzelnen Fall herauszusondern. Wo es möglich ist, werde ich
mich zur Bezeichnung der einzelnen Luftdrucktypen der von v. Bebber und Ivöppen geprägten Ausdrücke
bedienen. Wo das aber nicht möglich ist, soll wie auch hei v. Bebber und Köppen die Lage des hohen
Drucks, unter dessen Einfluß die einzelnen Gebiete liegen, entscheiden. Eine Ausnahme bildet in diese 1 .'
Hinsicht Typ 2, wo eben nicht die Lage des hohen Drucks, sondern die allgemeine Verlagerung sämt
licher Druckzentren das Hauptmerkmal bildet. Es muß an dieser Steile gleich im voraus darauf hin
gewiesen werden, daß selbst bei Hinzuziehung von 2 oder 3 Monaten, in denen die Temp.-Abweichungen
analog waren, denen des untersuchten Monats, die auf gestellten Luftdruektypen nicht allgemein bindende
Gültigkeit haben können. Sollten die Typen allgemeine Gültigkeit haben, so hätten sämtliche Monate,
in denen die Temp.-Abweichungen analoge waren, untersucht werden müssen. Ich glaube jedoch, daß,
wenn man diese gewaltige Mehrarbeit umgehen wollte, die von mir eben angeführte Methode noch am
ehesten geeignet ist, um überhaupt bestimmte Typen aufstellen zu können.
Die für jeden Fall angeführte Häufigkeit bezieht sich gleichfalls stets nur auf die Monate, wo in
beiden verglichenen Gebieten die Werte für die Temperaturabweichungen oberhalb bezw. unterhalb der
auf Seite 6 angegebenen Grenzwerte liegen.
Tabelle 10. Abkürzungen: N — Nord, S = Süd. A = Ostküste Nord-Amerikas, E == Westküste Europas.
Nr.
Verglichene
Vorzeichen
Zur Diskussion
Abweich.
Nr.
Verglichene
Vorzeichen
Zur Diskussion
Abweicli.
Gebiete
der Ab weich.
gewählt
Gebiete
der Abweich.
gewählt
1
NE
SE
April 1894
-3.3
-1.6
9
NE
NA
+
Juli 1873
+1.3
+1.2
2
NE
SE
—
September 1877
-2.3
2.0
10
NE
NA
—
Juni 1885
1.7
-1.1
3
NA
SA
•-
April 1878
1.4
2.2
11
SE
SA
4-
März 1897
+2.2
+2.1
4
NA
SA
Juli 1884
-1.4
1.0
12
SK
SA
—
Januar 1893
-3.6
-4.0
5
NE
SE
August 1882
1.5
-1.1
13
NE
NA
September 1884
+1.8
-1.6
6
NE
SE
—
Juli 1900
-1.4
1.5
14
NE
NA
_i_
September 1877
-2.3
+2.3
7
NA
SA
I
Februar 1895
5.9
-4.2
15
SK
SA
Februar 1885
+2.3
-3.9
8
NA
SA
—
Mai 1896
-2.6
2.3
i6
SE
SA
—
November 1896
-2.1
! 9.6