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Full text: 40, 1922

Dr. Alb. Beliler: Die nnperiod. Temperaturseliwankungen au der Westseite Europas und der Ostseite Nordamerikas. <) 
Die Linienzüge lassen erkennen, daß die Monate Juni, September und Dezember die größte Nei 
gung aufweisen, von einem Jahr zum nächsten das Vorzeichen ihrer Abweichungen zu ändern. Man 
könnte sie als die unbeständigsten Monate bezeichnen. Relativ große Beständigkeit und Verwandt 
schaft zwischen den einzelnen Gebieten hinsichtlich gleichsinniger Bewegungsrichtung haben die Monate 
Mai, August und Oktober, in einigen Gebieten auch Juli und November. 
d. Vergleich der unperiodischen Temperaturschwankungen beider Kontinente miteinander. 
1. Das Verhalten zwischen den europäischen Gebieten einerseits und den 
amerikanischen Gebieten andererseits. 
Die Reihenfolge der zu untersuchenden Faktoren bleibt dieselbe wie früher bei dem Vergleich der 
Schwankungen innerhalb der einzelnen Kontinente. In Berücksichtigung dieser Reihenfolge werde ich 
miteinander vergleichen die europäischen Gebiete El und E II mit den beiden amerikanischen Gebieten 
AI und AII (vergl. die Tabellen der Stationsgruppen S. 5). 
Europäisches Gebiet I und amerikanisches Gebiet I. 
In den 360 Monaten des gesamten Zeitraums 1871—-1900 ist gleichsinnige Abweichung der Tem 
peratur vorhanden in 112 Monaten, ungleichsinnige in 248. Die Häufigkeit gleichsinniger Tendenz in 
den Abweichungen beträgt also 31 %, die Häufigkeit ungleiehsinniger Tendenz 69 %. Von diesen 112 
Monaten mit gleichsinniger Tendenz entfallen auf die Sommermonate (April—September) 66, auf die 
Wintermonate (Oktober — März) 46. In den Sommermonaten beträgt also die Häufigkeit gleichsinniger 
Tendenz 37 %, in den Wintermonaten 25%. In beiden Jahreszeiten ist also die Tendenz 
zu ungleich sinnig er Abweichung erheblich stärker entwickelt als die 
Tendenz zu gleichsinniger. 
Europäisches Gebiet II und amerikanisches Gebiet II. 
Von den 360 Monaten herrscht gleichsinnige Abweichung in 205, ungleichsinnige in 155 
(Fällen. Prozentual ausgedrüokt ist das Verhältnis 57 : 43. Von den 205 Monaten mit gleichsinniger 
Abweichung entfallen auf den Sommer 100, auf den Winter 105. Die Häufigkeit gleichsinniger Ab 
weichung, die im Jahresdurchschnitt 57 % betrug, ist Im Sommer 55,5 %, im Winter 58,5 %, überwiegt 
also in beiden Jahreszeiten gegenüber der Tendenz zu ungleichsinniger Abweichung. 
Die Resultate zeigen, daß die Gegensätze in den gleichzeitigen Temperaturabweichungen zwischen 
den beiden nördlichen Gebieten erheblich häufiger sind als zwischen den beiden südlichen Gebieten. 
Nur in knapp 1 /s aller Fälle ist zwischen den ersteren gleichsinnige Abweichungstendenz vorhanden, 
in den Wintermonaten sogar nur in K aller Fälle. Das gegensätzliche Verhalten ist fast die Regel. 
Ganz anders liegen die Verhältnisse zwischen den beiden südlichen Gebieten. Hier überwiegen im 
allgemeinen die Monate mit gleichsinniger Abweichung etwas, besonders im Winter. 
Wie verhalten sich dem gegenüber die zeitlich aufeinander folgenden 
Abweichungen? Wir untersuchen zunächst wieder die Bewegungsrichtung von einem Monat zum 
nächstfolgenden desselben Jahres und finden für die beiden nördlichen Gebiete in den Sommermonaten 
eine gleichsinnige Bewegungsrichtung in 69 Monaten, eine ungleichsinnige in 111. In den Winter 
monaten ist das entsprechende Verhältnis wie 51 :128. 
Für die beiden südlichen Gebiete sind die entsprechenden Werte in den Sommermonaten 98:82, 
in den Wintermonaten 100 : 79. 
Die Häufigkeit der Monate mit gleichsinniger und ungleichsinniger Bewegungsrichtung entspricht 
in den einzelnen Gebieten ziemlich genau der Häufigkeit der Monate mit gleichsinniger und ungleich 
sinniger Abweichungstendenz. Was von letzterer gesagt wurde, gilt also analog auch für die Bewegungs 
richtungen. Ganz allgemein zeigt sich, daß zwischen den Gebieten, wo die Tendenz zu gleichsinniger
	        
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