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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1921. Nr. 1.
Reite
Nr.
Breite
Länge
Tiefe
in
Temp.
0 O
Wiederholte
Messung
nach
Änderung
der Temperatur
^/t
(10 m)
Gleichzeitige Bestimmungen
von Salzgehalt und Dichte
33
15° 24' S
34° 20' W
200
20.01°
2 1 /ä h : 19.50°
-0.51°
0.39°
(198 m)
(199 m)
0.64°
300
13.67°
2 l /s h : 13.37°
-0.30°
0.64°
0.38°
400
9.90°
2‘/ä h : 9.77°
-0.13°
0.38°
(400 m)
(399 m)
1
0.27°
41
34° 23' S
48° 4' W
200
14.97°
3 h : 13.04°
-1.93°0.06°
0.01°
\1. Bestg. S = 35.22, dt = 26.17
5 h : 12.98°
0.38°
) 2. Bestg. S = 35.22, dt =26.57
400
7.35°
3“ : 7.08°
-0.27°
0.38°
0.14°
45
40* 9' S
54° 6'W
0
8.00°
4 h : 9.49°
+1.49°
—
1 1. Bestg. S = 34.43, dt =26.85
[-0.24°
l 2. Bestg. S- 34.69, dt =26.81
50
9.21°
4 h : 8.19°
-1.02°
-0.24°
| 1. Bestg. S - 34.68, dt = 26.85
0.21°
[ 2. Bestg. S = 34.49, dt = 26.86
100
8.16°
4 h : 8.47°
+0.31°
0.21°
[Falkland-Strom
10.30°
200
5.11°
4» : 5.34°
+0.23°
0.30°
10.05°
48
39° 55' S
43° 37' W
0
9.8°
3 /4»: 10.3°
+0.50° u. +0.50°
-
) 1. Bestg. S = 34.65, dt = 26.73
3 h : 10.8°
0.33°
i 2. Bestg. S 34.79, dt =26.67
100
7.78°
1 w : 8.39°
+0.61°
0.09°
11. Bestg. S = 34.54, dt - 26.97
1-0.01°
| 2. Bestg. S = 34.48, dt = 26.62
200
7.89°
1 l/ä h : 8.61°
+0.72°
[-0.01°
11. Bestg. S = 34.60, dt = 26.99*)
1 0.20°
) 2. Bestg. S = 34.70. dt =26.97
*) 1. Bestg. sofort wiederholt ergab
t = 7.66, S = 34.54, dt = 26.99
Faßt man zunächst die Gesamtheit der Beobachtungen ins Auge, so zeigt sich, daß die Temperatur
in den geringeren Tiefen mehr schwankt als in den größeren Tiefen. Die Veränderlichkeit der Tempe
ratur betrug im Mittel bei 100 m Tiefe 0.7°, bei 200 m Tiefe 0.5°, bei 400 m Tiefe 0.3°; eine einmalige
Messung in 000 m ergab eine Änderung von 0.15°, in 800 m von 0.01°. Diese Zahlen beziehen sich vor
nehmlich auf die tropischen und subtropischen Gebiete, in denen die Temperatur von der Oberfläche bis
400 m Tiefe meist rasch abnimmt, . /1 für 10 m also relativ groß ist. Ist die Temperaturabnahme in einer
bestimmten Tiefenlage nur gering, so sind auch die Schwankungen der Temperatur dort stets gering;
Beispiele hierfür zeigen uns die Beobachtungen in 200 m Tiefe bei Reihe Nr. 2 sowie in 50 m bei Reihe
Nr. 26 u. 27. Andererseits ist es nicht notwendig, daß bei großem Jt die bei wiederholten Messungen
beobachteten Temperaturen große Änderungen aufweisen, letztere werden nur eintreten, wenn in der
Zwischenzeit eine wesentliche Änderung der Temperatur in der Beobachtungsschicht eingetreten ist.
Von großer Bedeutung ist es natürlich, ob die Instrumente immer genau die gleiche Tiefe bei den
wiederholten Messungen erreicht haben. Dies ist zweifellos nicht bei allen Messungen der Fall. So er
gab sich bei Reihe Nr. 32 für 400 m aus den Messungen mit geschütztem und ungeschütztem Thermometer
zwischen der 1. und 2. Bestimmung ein Tiefenunterschied von 19 m. Bei Reihe Nr. 11 ist die zeitliche
Änderung der Temperatur in 400 m so groß (+ 0.53°), daß eine vertikale Verschiebung der Schicht um
30—40 m stattgefunden haben müßte, da Jt nur 0.14° für 10 m beträgt; im Beobachtungsbuch findet sich
aber hierbei die Notiz, daß der Drahtwinkel bei der 2. Messung etwas größer gewesen ist als bei der
1. Messung, so daß das Instrument mit großer Wahrscheinlichkeit bei der 2. Messung nicht 400 m Tiefe
erreicht hat und hierdurch die Temperaturänderung zum Teil bedingt ist. Im übrigen ergaben aber die
Kontroll-Tiefenmessungen eine gute Übereinstimmung, wenn man berücksichtigt, daß ihre Angaben auf
etwa 5 m genau sind.
In Gebieten mit sprunghafter Änderung der Temperatur bei zunehmender Tiefe ist aber eine Ge
nauigkeit von 5 m in der Tiefeneinstellung bei Wiederholung der Messungen nicht immer ausreichend,
um die Größe und den Sinn der Temperaturänderung in bestimmten Zeitintervallen zu erhalten.