36
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1921. Nr. 1.
schlossen ist, daß aber andererseits diese Schwellen zum Teil durchbrochen sind bis zu Tiefen von mehr
als 2000 m, und daß in diesen tieferen Einschnitten etwas kälteres Wasser eindringt. Wie die Zirku
lation in diesen Tiefenbecken stattfindet, ob sie durch Abgabe von Wärme aus dem vulkanischen
Meeresboden ermöglicht wird, oder ob andere Ursachen hier noch mit in Frage kommen, das läßt sich
heute noch nicht entscheiden. Wir wissen nur, daß submarine Ausbrüche und Seebeben in dem frag
lichen Gebiet auch heute keine Seltenheit sind, und daß wir auf San Miguel noch lebhafte Geysir-Tätig
keit finden.
b) Südatlantischer Ozean.
Stat.
Nr.
Breite
Länge
Tiefe
m
Temp.
°C
S °/oo
O a com
66
0
s
5
/
8
0 /
w
32 15
4592
0.69
34.66
27.81
?
Sauerstoff aus kl. Sigsbee ergab 3.44
69
8
42
34
19
2012
3.34
_
_
. _
ccm. Wasser zeigte bläuliche Trübe.
70
9
15
34
0
4594
0.71
34.70
27.85
4.64
Sauerstoff-Wasser nicht ganz erneuert.
72
15
24
34
20
4560
0.35
34.69
27.85
—
S = 34.71 (Ruppin).
73
18
17
34
9
4401
—
34.75
—
—
77
21
41
37
26
3988
—
34.76
—
—
S = 34.73 (Ruppin). Bodenwasser trübe.
78a
23
3
40
24
2139
3.17
—
—
—
79
23
3
40
33
1637
3.61
—
—
—
80
23
3
40
39.5
1381
3.21
—
—
—
84
26
34
41
16
2528
2.83
34.90
27.85
5.60
87
29
42
41
33
3723
1.33
34.76
27.85
—
Wasser trübe, Schlamm im Schöpfer.
89
31
42
45
3
3706
—
34.69
—
—
Wasser aus Schlammröhre.
90
34
23
48
4
4232
0.05
34.65
27.84
4.56
Kl. Sigsbee Schöpfer.
92
35
50
49
31
4416
0.09
34.70
27.88
—
94
39
21
52
17
4886
0.11
34.67
27.85
—
S = 34.67 (Ruppin)
95
40
9
54
6
4390
0.07
34.67
27.86
4.91
96
38
24
54
7
1267
2.53
—
—
—
99
39
55
43
37
5220
0.13
34.69
27.86
—
100
42
3
40
41
5352
012
34.68
27.85
4.80
109
54
27
31
7.5
5611
-0.36
—
—
—
110
53
53
34
33
2956
0.07
34.67
27.86
—
Die im Südatlantischen Ozean ausgeführten Lotungsstationen liegen westlich der atlantischen
Schwelle, ihr Bodenwasser für Tiefen voh mehr als 4000 m zeigt charakteristische Unterschiede der
Temperatur, die mit zunehmender Breite abnimmt, wie folgende Zusammenstellung zeigt:
Das Bodenwasser erwärmt sich also stetig bei
seiner Bewegung von höheren nach niederenBreiten,
so daß sich seine Temperatur von 54° S-Br. bis 8°
N-Br. um 2° erhöht hat. Diese Erwärmung des
Bodenwassers kann zwei Ursachen haben: einer
seits kann Wärmeabgabe vom Erdkörper in Frage
kommen, andererseits kann die Temperatur des Bodenwassers durch Mischung mit dem überlagernden
wärmeren Wasser erhöht werden. Letztere Ursache dürfte die Hauptursache für die Erwärmung sein,
da z. B. an jeder Bodenschwelle oder bei einer Querschnittsänderung der Tiefenbecken Bewegungen statt
finden müssen, die von einem Mischungsprozeß begleitet sein werden. Bemerkenswert ist, daß die
Erwärmung des Bodenwassers am stärksten in der äquatorialen Zone ist, also dort, wo es auf die
atlantische Schwelle trifft und nach Nordwesten abgedrängt wird. -— Der Salzgehalt in den Tiefen des
Südatlantischen Ozeans von mehr als 4000 m schwankt von 34-66 bis 34.76 °lm, bei unseren Stationen westlich
der Längsschwelle in 7° bis 9° N-Br. liegt er zwischen 34.76 und 34.82 %o. Die Dichte zeigt keine ge-
7— 9° N-Br.
5—10° S-Br.
15° S-Br.
34—42° S-Br.
54° S-Br.
1.64°
3
Beob.
0.70°
2 Beob.
0.35°
1
Beob.
0.10°
6 Beob.
-0.36°
!
Beob.