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Full text: 39, 1921

W. Brenneote: Die ozeanographiscken Arbeitender Deutschen Antarktischen Expedition 1911—1912. 31 
dies auch nicht die Heruntergabe des Gewichts und der Instrumente hinderte, so wurde jedoch hier 
durch das Einholen des Vorläufers erschwert oder ganz verhindert, da dieser nicht durch die schmale 
Rille, die sich der Lotdraht in das Eis gesägt hatte,hindurch ging. So ist es vorgekommen, daß wir den 
Vorlauf mit den Instrumenten abhieven mußten, da er im Eis festsaß; mehrere Wochen später hat sich 
dann die betreffende Scholle gelöst und ist hoch gekommen mitsamt den Instrumenten, ja selbst die 
Grundprobe saß noch in der Schlammröhre! Nachdem die Behinderung durch das unter dem Schiff 
zusammengeschobene Eis zu groß geworden war, wurden die Lotungen auf der Eisscholle an einem dort 
ausgesägten Wasserloch ausgeführt. (Siehe Fig. 16.) Das Einschneiden des Drahtes in das Eis konnte 
dadurch verhindert werden, daß die Maschine auf der in Triftrichtung gelegenen Seite des Wasserlochs 
aufgestellt wurde. 
Ebenso wie bei den andern Arbeiten mußte auf Einfettung des Drahtes und der Maschinenteile 
während der Monate mit niedrigen Temperaturen verzichtet werden, da das Öl dick wurde. Die Haupt 
schwierigkeit bot das Meßrad, das bei geringen Hemmungen weniger Drahtlänge anzeigt, als in Wirk 
lichkeit abgelaufen ist. Eine Kontrolle bietet stets die Stellung des Zählwerks, wenn der Draht wieder 
eingeholt ist; als gutes Hilfsmittel konnten wir Benzin zur Entfettung benutzen. 
Die Lotungen der „Deutschland“ nach dem Verlassen von Süd-Georgien ergänzen aufs beste 
diejenigen der „Scotia“, so daß das Relief des Weddell-Meeres in den Grundzügen bekannt ist. Die 
Gesamtheit der Lotungen, zu denen letzthin noch die Lotungen von Shackletons Expedition auf der 
„Endurance“ getreten sind, ist in Tafel 2 dargestellt. Von Süd-Georgien nehmen die Tiefen südwärts bis 
auf etwa 3500 m Tiefe zu, alsdann steigt der Meeresboden langsam an zu einem Rücken, der sich, soweit 
es die vorliegenden Lotungen und Bodentemperaturen erkennen lassen, von den Süd-Shetlands über die 
Süd-Orkneys nach den Süd-Sandwich-Inseln erstreckt. Zwischen den Süd-Sandwich- und den Süd- 
Orkney-Inseln wurde der Rücken von uns zwei Mal gekreuzt und beide Male bestätigt. Namentlich die 
bei der Nordfahrt hier zahlreich ausgeführten Lotungen gaben uns interessante Aufschlüsse über den
	        
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