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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte, — 1921. Nr. i.
gungen gestatten unsere Lotungen 48 und 43a, die etwa 2 Sm auseinanderliegen. Sie ergeben einen
Tiefenunterschied von 457 m, was einem Böschungswinkel von 7 a entspricht. Die Zahl der Lotungen
im Bereich der atlantischen Schwelle ist nicht genügend zahlreich, um den unterseeischen Gebirgsbau
hier ganz zu überblicken. Das ergeben z. B. die Lotungen, die auf unserer Skizze (Fig. 12) nördlich von
25° N-Br. verzeichnet sind, und die Lotungen in dem 5 Grad-Feld 20—25° N-Br. und 30—35° W-Lg., in
welchem die Tiefen zwischen 3987 und 5990 m wechseln. Das Relief des Meeresbodens spricht hier
keineswegs für geringere Differenzierung der Formen als auf dem Festland, sondern erinnert an ver
senkte Gebirge. Mit Lotung 49, 5343 m Tiefe, hatten wir die Tiefsee zwischen dem Nordamerikanischen und
Brasilbecken erreicht und blieben in dieser bis etwa 37° W-Lg., von wo wir mit östlichem Kurse wieder
die Schwelle kreuzten; die geringste Tiefe betrug hier 3364 m.
St. Pauls - Plateau. Als wir am 20. Juli mittags den St. Pauls-Felsen klar in Sicht hatten, wurde in
etwa 11 Sm Entfernung Lotung 62 ausgeführt, die eine Tiefe von 4038 m ergab. Wenn der Felsen noch
nicht in Sicht gewesen wäre, so hätte die Lotung keinen Anhalt gegeben, ob wir in der Nähe des Felsens
gewesen wären. Berechnet man hieraus die Neigung, mit der das Plateau in die Tiefe abfällt, so erhält
man einen Böschungswinkel, der mindestens 11° für 4000 m Tiefendifferenz be
trägt und bestätigt wird durch die Lotung Nr. 64 mit 3607 m Tiefe bei gleichfalls etwa 11 Sip Ent
fernung. Läge die Spitze des Felsens 20 oder 80 m unter statt über der Wasseroberfläche, so ist es
unwahrscheinlich, daß seine Existenz überhaupt bekannt wäre, oder wenn er zufällig angelotet wäre,
würde es fraglich sein, ob ein zur Nachprüfung ausgesandtes Schiff ihn wiedergefunden hätte, da die
Positionsbestimmungen hier im Gebiet der mit 1—2 Sm setzenden Südäquatorialströmung sehr
schwierig sind.
Fig. 13. Lotungen in der Umgebung des St. Paul-Felsens.