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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
— 1921. Nr. 2. 
Die Formel zur Berechnung der Gangschwanknng lautet 
â 
1 r 3a ] / [vv] 
[/ 1 4- 2a : ' V n-z 
wo n die Anzahl der Gangdifferenzen, z die Anzahl der Reduktionsgrößen, a das mittlere Intervall 
zwischen zwei Zeitbestimmungen, t den m.F. einer Zeitbestimmung und [vv] die Fehlerquadratsumme 
der Ausgleichung bezeichnet. 
In welchem Maße bei Durchführung der Rechnung für Rf 22S die Gütezahl 8 sich der Null annähert, 
hängt nur davon ab, inwiefern wir uns für berechtigt halten, die noch vorhandenen systematischen Ein 
flüsse und die Verbesserung der wenigen weifelhaften Gänge mit Hilfe der Potsdamer Zeitbestimmungen 
in Rechnung zu stellen, ö wird null (das wäre der höchste Grad der Vollkommenheit einer Uhr), wenn 
tn! =l q±y 
n-z \ a / 
ist, d. h. wenn der aus der Ausgleichung der Gangänderungen folgende m. F. einer Gang 
änderung, nämlich V/iZZi, gleich ist der aus den Zeitbestimmungen folgenden mittleren Unsicherheit 
V n ' z i/iT 
a \ rb Nun er ] la iten wir für t — ±0*020 und a — 7i'l 
einer Gangdifferenz, d. i. 
V* 
a 
±0*007. 
Im Jahre 1920 war aber der in. F. einer Gangänderung, wie er aus den wirklich beobachteten 
Gängen folgt, nur unmerklich größer als jener „theoretische“ Wert. Denn benutzen wir in Tab. I die 
Werte v 2 nebst den eingeklammerten Zahlen, so wird der m. F. eines Ganges ±0 S .0058 (!), dem ein 
m. F. einer Gangdifferenz von ±0 S .0058.R2 = ±0 S .008 entspricht. Die Übereinstimmung mit dem oben 
angegebenen theoretischen Werte ±0 S .007 ist nahezu vollkommen. 
Nach Gewinnung dieses Resultats habe ich dann für die 10 Monate die Gangänderungen, wie sie 
sich von den Werten gsss in Tab. I ohne weiteres ablesen lassen, doch noch nach Zeit und Temperatur 
ausgeglichen und gefunden z. —0 S .289 ±0 S .068, ,> = +0 s .016 ±O s .OOS. Für die Beurteilung der Tempe 
raturkompensation des Pendels kann auch dieser für ü gefundene Wert nicht maßgebend sein; es kann 
nicht angenommen werden, daß durch diese Ausgleichung der Einfluß der Temperaturschichtung und 
des Schwingungsbogens voll und ganz beseitigt worden ist. Die Mitteilung der übrig bleibenden Fehler 
ist erläßlioh; die Reste entsprechen natürlich ungefähr den Differenzen zwischen je zwei aufeinander 
folgenden Werten von v, (einschließlich der eingeklammerten Werte). Der m. F. einer Gangdifferenz 
wird tatsächlich ±0 S .0082. Die Summe der Fehlerquadrate beträgt 0.00250. Mit Hilfe dieses Wertes 
und mit n = 39, z = 2, a 7.1 und f — +0 S .020 finden wir für die mittlere tägliche Gangschwankung: 
Ô= ±08.002. 
Nochmals wird bemerkt, daß bei Ableitung dieses fabelhaft geringen Wertes noch nicht einmal alle 
Faktoren, die den Gang der Uhr beeinflußt haben, in Betracht gezogen werden konnten. Der Wert 
0 = ±0 S .002 ist bei einem Zeitraum von 10 Monaten bisher von keiner andern Uhr erreicht worden. — 
Es ist nicht anzunehmen, daß während des zweiten Zeitraumes (Tab. II) die Uhr schlechter gearbeitet 
hätte; wir haben diese Periode hier nur deshalb nicht mit berücksichtigen können, weil damals die 
Faktoren, deren Wirkung wir zahlenmäßig nicht ansetzen können, wegen der Änderung der Temperatur 
in kürzerer Periode sich, w r ie wir oben gesehen haben, zu stark bemerkbar machten. 
Endlich ist zu prüfen, ob noch andere Ursachen, deren Wirkungen sich nicht in der Form von 
„zufälligen“ Fehlern äußern, den Gang der Uhr beeinflußt haben könnten. — Gegen Erschütterungen ist 
Rf 223 nach früher gemachten Erfahrungen äußerst empfindlich, und zwar rufen Stöße, von denen die 
Uhr getroffen wdrd, anscheinend stets eine Beschleunigung des Ganges hervor. Solcher Erschütterungen 
wegen sind, wie oben vermerkt, die beiden ersten Gänge im Mai 1920 von der Ausgleichung ausgeschlossen 
werden; sonst sind während des hier behandelten Zeitraumes Störungen dieser Art kaum aufgetreten. 
Eine Beeinflussung des Ganges durch Erdbeben hat sich bisher in keinem Falle naclnveisen lassen. Die
	        
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