H. Mahukopf: Pie Auslösung der funkentelegtr. Xauener Zeitsigiuile durch die Deutsche Seewarle. 21
Aus der Rechnung folgen für das Zeitglied z mul
für den Temperaturkoeffizienten !)■ des Ganges die
Werte: z = —0 S .339 ± 0 S .008 für l a ,,'j- =-■ +0 s .0l9 ± 0 S .001.
Die übrig bleibenden Fehler sind unter v t in Tabelle I
angegeben. Die Darstellung ist wohl beispiellos gut
und entspricht den Angaben, die oben über die
erstaunliche Leistungsfähigkeit der Uhr gemacht
worden sind. Der m. F. eines Ganges ergibt sich für
jene Periode zu ±0 S .008. Ein so kleiner Wert ist
meines Wissens bei der Darstellung der Gänge für
einen Zeitraum von 10 Monaten bisher noch von
keiner Uhr erreicht worden.
Die Fehler \ 7 ! liegen last alle innerhalb der
Grenzen der Genauigkeit, die sich bei den Zeit
bestimmungen erreichen läßt. Obwohl ein Versuch,
jene Werte noch weiter herabzudrücken, kaum er
laubt zu sein scheint, möchte ich doch noch darauf
hinweisen, daß den im August 1920 ausgeführten Zeit
bestimmungen nicht die gleiche Genauigkeit wie den
übrigen innewohnt. Nach Ausweis des Beobachtungs
buches schien am 12. August das Registriermikrometer nicht völlig exakt zu arbeiten, und bei den beiden
folgenden Beobachtungen war die Feldbeleuchtung des Fernrohrs nicht einwandfrei. — Durch Benutzung
der am Geodätischen Institut ermittelten endgültigen Korrektionen der drahtlosen Mittagssignale wird
es ermöglicht, die Gänge der Uhren der Seewarte nach den Potsdamer Zeitbestimmungen abzuleiten;
über diese Form der Zeitübertragung, insbesondere über die dabei zu erreichende Genauigkeit, wird
später noch ausführlich die Rede sein. Die Durchführung der Rechnung ergab für August 1920 die in
Klammern gesetzten Gänge und Gangfehler, die beweisen, daß die Unstetigkeit der Werte von Vi an
dieser Steile in der Tat nicht von der Uhr, sondern von den Hamburger Zeitbestimmungen herrührt.
Eine bemerkenswerte, bis dahin so stark nicht aufgetretene Vorzeichcnfolge bleibt auch in den neuen
Fehlern übrig. Sie ist mit größter Sicherheit auf die Temperaturschichtung zurückzuführen. Diese
läßt sich wegen der Undurchsichtigkeit des Kupferzylinders vorläufig nicht direkt messen; ein gewisser
Rückschluß auf ihren Verlauf läßt sich vielleicht mit Hilfe zweier Thermometer, die oben und unten
außen am Zylinder angebracht sind, ziehen. Die Untersuchung wurde in ähnlicherWeise durchgeführt,
wie Herr Kienle a. a. 0. Seite 43 betreffs der Münchener Uhr R 33 darüber berichtet, ln Tabelle I unter
s—So sind die Werte der Schichtung, die ich wegen der Stetigkeit ihres Verlaufes aus einer graphischen
Ausgleichung der Einzelwerte entnommen habe, angegeben. Dieser Verlauf hängt nicht nur von der
Jahresperiode der Temperatur, sondern auch von den Heizverhältnissen in den Kellerräumen des Ge
bäudes ah.
Von vornherein ist nicht anzunehmen, daß sowohl hinsichtlich der Darstellung der Gänge, als
auch hinsichtlich der Bestimmung des Schichtungskoeffizienten die Einführung der Werte von s in die
Ausgleichung einen nennenswerten Erfolg zeitigen könnte. Um nichts zu versäumen, habe ich trotzdem
die Ausgleichung unter Hinzunahme des Schichtungsfaktors <; als neuer Unbekannten nochmals durch
geführt, lediglich, um den Temperaturkoeffizienten, der sich vorhin als recht groß (+0 S .019) ergeben
hatte, zu prüfen. Es ergab sich: z =— 0 S .341, 0-— + 0 S .021, o - + 0 S .022 ± 0 S .008. Die Fehler v 2 bleiben
übrig; der m.F. eines Ganges wird ±0 S .007. Die Werte für z und 7/ werden also bestätigt; die Dar
stellung ändert sich kaum merklich, ergibt sich als zu klein; der wahre Wert beträgt, wie aus den
Untersuchungen der Herren Wanach und Kienle folgt, für Pendel dieser Art etwa +0 S .04. Im Innern
des Pendelraumes verläuft die Temperaturschichtung eben sicher anders als außerhalb. Auch die v 2
zeigen im August und September einen noch eben merklichen Gang, den man, wie leicht zu erkennen
Tabelle 2.
Bf 223
'
Rt 101
Rt 102
t
s—«o
8siS
Sr
810»
8»0ä
192021
C
Nov. 12.3
18.2
-14?3
rO?18
-01030
■ 01036
; oio32
—
25 0
13.9
0.04
- 0.056
-0.054
0.000
-01141
lv/ SO
13.4
-,-0.10
0.053
0.040
¡0.040
-0.112
140
13.2
+0.09
- 0.075
- Ü.058
+0.035
-0.125
19 0
12.6
-1-0.02
-0.086
0.057
¡0.054
-0.138
30 0
13.1
0.29
-0.065
-0.046
+0.059
-0.124
14.3
0.36
- 0.010
0.016
+0.038
-0.095
160
14.5
+0.45
- 0.003
- 0.013
4-0.058
-0.035
23 0
13.7
0.19
-0.040
- 0.034
¡0.052
- 0.092
27.0
13.8
-rO.33
-0.020
- 0.016
+0.070
- 0.065
Febr. 1.0
14.0
-rO.40
0.033
-0.033
¡0.060
-0.061
80
13.7
0.27
-0.041
- 0.035
,0.094
-0.061
14.0
13.0
-0.12
-0.048
0.027
-0.110
-0.118
19.0
13.3
+0.33
-0.042
-0.027
-¡-0.102
-0.079
23.0
13.3
¡0.25
- 0.056
- 0.041
+0.095
-0.090